Die Bundesverbände der Juso-Hochschulgruppen und Campusgrün rufen zum zweiten “March for Science” auf. In über 230 Städten weltweit finden am 14. April Demonstrationen, Diskussionen und andere Aktionen statt, um gegen jede Einschränkung der Freiheit von Forschung und Lehre zu protestieren.
„Weltweit ist die Freiheit der Wissenschaft unter heftigem Beschuss. Demokratiefeindliche Kräfte versuchen, das Vertrauen der Bevölkerung in die Wissenschaft gezielt zu zerstören. Der Klimawandel wird geleugnet, Genderforschung diskreditiert, unliebsame Forscher*innen entlassen. Egal in welchem Land, als Studierende stellen wir uns gemeinsam entschlossen gegen jeden Angriff auf freie und kritische Wissenschaft.“, erklärt Armin Alizadeh, Mitglied im Bundesvorstand der Juso-Hochschulgruppen.
“Die zunehmende Verbreitung von “Fake News” oder „Alternativen Fakten“ zeigen, dass in Teilen der Gesellschaft das Vertrauen in die Wissenschaft und deren Resultate verloren gegangen ist. Will Wissenschaft das Vertrauen der Menschen zurückgewinnen, muss sie sich ihrer gesellschaftlichen Verantwortung wieder stärker bewusst werden. Zu dieser Verantwortung gehört es anzuerkennen, dass Forschung und Lehre niemals wertneutral sein können und sich daher bestimmten Werten, wie sozialer Gerechtigkeit, Demokratie und Toleranz, verpflichten müssen. Um das Vertrauen in Hochschulen und Wissenschaft zu stärken, müssen die Hochschulen besser in der Gesellschaft verankert werden. Statt sozialer Selektivität braucht es offene Hochschulen für alle.”, erklärt Anika Schmütz, Bundessprecherin von Campusgrün.
“Darüber hinaus müssen auch die strukturellen Voraussetzungen für freie und verantwortungsbewusste Wissenschaft verbessert werden. Die jährlich steigenden Drittmittel-Zahlen sind ein Kennzeichen dafür, dass Forschung immer stärker unter ökonomischen Druck gerät. Insbesondere die kritischen Sozial- und Geisteswissenschaften haben es schwer die schon seit den 1960er Jahren nicht mehr ausreichende Grundfinanzierung zu kompensieren.”, erläutert Armin Alizadeh weiter.
“Ohne strukturelle Reformen, verbesserte Arbeitsbedingungen und eine Ausfinanzierung von Forschung und Lehre sind die notwendigen Veränderungen des Wissenschaftsbetriebs nicht zu erreichen!”, ergänzt Anika Schmütz abschließend.
PM