Beim Schulstammtisch im SPD-Bürgerbüro im Göppinger Roth-Carrée haben die Gäste mit der Psychologin Bianca Ebel, Leiterin des Fachbereichs Schulpsychologie am Schulamt Göppingen, und dem Landtagsabgeordneten Peter Hofelich (SPD) über die Situation der schulpsychologischen Betreuung im Kreis Göppingen diskutiert.
Dabei stellte die Referentin zunächst die vielfältigen Aufgaben der Schulpsychologie vor: Neben der Betreuung von Schülerinnen und Schülern aller Schularten im Kreis seien die fünf Psychologen des Schulamtes auch für Lehrkräfte, Schulleitungen und Eltern Ansprechpartner bei vielen Problemen des Schulalltags. Bei der Arbeit mit Schülerinnen und Schülern stünde besonders die Beratung bei schlechten schulischen Leistungen im Mittelpunkt – aber auch Konflikte im Elternhaus oder in der Schule sowie Ängste und andere Belange fielen in die Zuständigkeit der Psychologen. Ratsuchende könnten sich jederzeit für eine Beratung an die Schulpsychologen wenden. Denn diese werden nur dann aktiv, wenn ihre Unterstützung gewünscht sei. Auch die Ausbildung von Beratungslehrkräften an den Schulen vor Ort gehöre zur Aufgabe der Schulpsychologen. Zuletzt habe durch geflüchtete Kinder und Jugendliche in den Schulen auch der Umgang mit traumatisierten Schülern an Aktualität gewonnen, so Ebel. Bei der Diskussion kam die Zusammenarbeit mit der Schulsozialarbeit zur Sprache sowie die Rolle digitaler Medien im Schulalltag – deren exzessiver Gebrauch müsse von Erwachsenen reguliert werden. Bei den digitalen Medien seien die Schulen lange hinterhergehinkt, meinte Rektorin Dorothe Faupel.
Insgesamt seien in Baden-Württemberg 216 Vollzeitstellen für Schulpsychologen eingeplant – damit komme auf rund 7000 Schülerinnen und Schüler ein Psychologe. Diese Quote entspreche auch dem Betreuungsverhältnis im Kreis Göppingen. Peter Hofelich betonte in diesem Zusammenhang die Bedeutung der Betreuung an den Schulen: „Die Schulpsychologen leisten auch bei der Gewaltprävention einen unschätzbaren Beitrag für das Miteinander an den Schulen. Diese Stellen sind deshalb unbedingt nötig und gerechtfertigt.“ Nachdem die SPD in der vergangenen Legislatur mit dafür gesorgt hat, die Zahl der Schulpsychologen fast zu verdoppeln und deren Förderung um 14 Millionen Euro zu erhöhen, habe es unter Grün-Schwarz zuletzt widersprüchliche Signale gegeben, weil Kultusministerin Eisenmann freigewordene Stellen nicht nachbesetzen wollte. „Schulpsychologie beugt Gewalt an den Schulen und später in der Gesellschaft vor – deshalb sind diese Angebote und ihre Förderung auch im Kreis Göppingen unerlässliche Investitionen in die Zukunft“, betonte Hofelich.
PM