Rund 100 Schülerinnen und Schüler aus acht Schulen zeigten beim diesjährigen Schulsanitätstag des DRK-Kreisverbandes Göppingen ihren hohen Ausbildungsstand.
Lebhafte Schülerinnen und Schüler im Schulhaus und auf dem Schulhof – das ist schnell etwas passiert, bei einem Sturz ein Knie blutig geschlagen oder ein Knöchel verstaucht. Gut, wenn dann an der Schule ein Schulsanitätsdienst etabliert ist. Denn die Schulsanitäterinnen und Schulsanitäter können schnell und kompetent erste Hilfe leisten. Seit knapp 40 Jahren betreut das Jugendrotkreuz Schulsanitäter an rund zwei Dutzend Schulen des Landkreises. Und lädt einmal im Jahr zum Schulsanitätstag ein. „Die Schulsanitätsdienste bilden sich fort und sammeln hier Erfahrungen“, weiß Stefan Witzani, der Kreisjugendleiter des DRK. In diesem Jahr fand die Fortbildungsveranstaltung in der Freien Waldorfschule Filstal in Faurndau statt. Dort hatte Tanja Kolbe, die Schulkoordinatorin des DRK den Schulsanitätstag organisiert. Schulleiterin Sabine Thoma freute sich, war doch an der Schule erst in diesem Jahr ein Schulsanitätsdienst eingerichtet worden.
Einen ganzen Tag lang trainierten die Schulsanitäterinnen und Schulsanitäter ganz unterschiedliche Szenarien: Rollstuhlparcours, Vorstellung des Gerätewagens, Kinderreanimation, Blutdruckmessung sowie realistische Notfalldarstellung. An einer Station der Bergwacht wurden Seilübungen gezeigt. Ursprünglich war hier das Abseilen vom Gebäude geplant gewesen. „Angesichts des nasskalten Wetters mit Dauerregen wurde das Angebot der Bergwacht in die Turnhalle verlegt“, so Eva Allmannsdörfer, stellvertretende Kreisjugendleiterin des DRK.
Anhand praktischer Übungen wurden die theoretischen Informationen eingeübt und gefestigt. Bei Tamara Ortwein, Jasmin Ludwig und ihren Kollegen vom Jugendrotkreuz konnten die Schüler beispielsweise zeigen, wie fix und geschickt sie eine sogenannte „Viererablage“ richtig aufzubauen in der Lagen waren. Sie erfuhren, was in einer „Kreislaufkiste“ enthalten ist und in welchen Momenten „Betreuungskisten“ mit Bärchen, Spielen und anderen Ablenkungs- und Unterhaltungsuntensilien zum Einsatz kommen. In entspannter Atmosphäre, aber mit Ernst bei der Sache bewiesen die Jugendlichen große Sachkenntnis. Die Fragen des Informationsteams des Jugendrotkreuzes wurden etwa von Gymnasiasten des Geislinger Helfenstein-Gymnasiums schnell beantwortet.
Wie ein großes Lazarett wirkte ein anderes Klassenzimmer. Schüler mit Kopfverbänden, bandagierten Beinen und eingepackten Schultern standen neben den Tischen. Daneben: auf dem Boden hockende Jugendliche mit klaffenden Wunden an den Händen. Dietmar Epple zeigte, wie man mit Farben, Spritzen, Spatel und anderen Hilfsmitteln Wunden täuschend echt modelliert und schminkt. Eine Kollegin half beim Anlegen von Verbänden. Die Unterweisung darin, wie man „richtige Wunden“ schminkt ist wichtig für Übungen der Wundversorgung: keimfreies Abdecken von Wunden und fachgerechtes Anlegen von Verbänden.
Bei einem ganz speziellen Parcours durften die Schüler einmal selbst in die Rolle der Rollstuhlfahrer sitzen, mit Getränkekisten und auf Rampen ihre Geschicklichkeit unter Beweis stellen und dabei gleichzeitig die Perspektive eines Gehbehinderten einnehmen, um ein noch besseres Verständnis zu bekommen, auf was es bei der Unterstützung dessen ankommt. In der Schulturnhalle wurde gut gesichert und unter der fachkundigen Anleitung der Bergwachtler um Uwe Strofus das Abseilen geübt. Souverän absolvierten die Jugendlichen auch diese Übung.
PM