Von den rund 356 700 Studierenden an baden‑württembergischen Hochschulen stammten im Wintersemester 2015/16 47 600 Studierende aus dem Ausland. Nach Angaben des Statistischen Landesamtes waren das 5,4 Prozent mehr als im Vorjahr. Die Zahl der deutschen Studierenden stagnierte hingegen nahezu auf dem Vorjahresniveau (+0,02 Prozent). Der Anteil der ausländischen Studierenden lag damit bei 13,3 Prozent (Wintersemester 2014/15: 12,7 Prozent). Nach einem anhaltenden Rückgang des Ausländeranteils von 14,9 Prozent im Wintersemester 2005/06 auf 12,1 Prozent im Wintersemester 2011/12, stieg diese Quote im Wintersemester 2015/16 zum vierten Mal in Folge an. Mit 0,6 Prozentpunkten fiel die Zunahme dabei so stark aus wie in den drei vorangegangenen Jahren zusammen. Von den an den baden‑württembergischen Hochschulen eingeschriebenen Personen mit ausländischem Pass erwarben rund ein Viertel (11 800) ihre Hochschulzugangsberechtigung in Deutschland (sogenannte Bildungsinländerinnen und -inländer1), knapp drei Viertel (35 800) im Ausland (sogenannte Bildungsausländerinnen und -ausländer2).
Die rund 5 700 Studierenden mit chinesischer Staatsangehörigkeit bildeten erstmals seit dem Wintersemester 2009/10 wieder die größte Gruppe unter den ausländischen Studierenden an baden‑württembergischen Hochschulen. Davon erwarben 96 Prozent ihre Hochschulzugangsberechtigung im Ausland. Rang 2 nahmen die Studierenden aus der Türkei mit knapp 5 400 Studierenden ein, von denen 82 Prozent eine deutsche Hochschulzugangsberechtigung besaßen. Mit rund 2 400 Studierenden lag Italien an dritter Stelle. Etwas mehr als die Hälfte (51 Prozent) der Studierenden mit italienischer Staatsangehörigkeit zählte zu den Bildungsausländerinnen und –ausländern. Lediglich gut 3 300 aller ausländischen Studierenden an baden‑württembergischen Hochschulen stammten aus den angrenzenden Nachbarländern (Frankreich, Schweiz, Österreich). Der Anteil der Bildungsausländerinnen und –ausländer dieser Gruppe lag bei 85 Prozent.
38 Prozent der Studierenden mit einem ausländischen Pass belegten einen Studiengang innerhalb der Fächergruppe Ingenieurwissenschaften. Ein Viertel aller ausländischen Studierenden wählte einen Studiengang der Fächergruppe Rechts-, Wirtschafts- und Sozialwissenschaften. Erst danach folgten Geisteswissenschaften (13 Prozent) und Mathematik/Naturwissenschaften (9 Prozent). In Relation zur Gesamtstudierendenzahl hatten ausländische Studierende in den kunstwissenschaftlichen Studiengängen den größten Anteil. Mehr als einer von fünf Studierenden (21 Prozent) in dieser Fächergruppe besaß im Wintersemester 2015/16 keinen deutschen Pass. Gut jeder Dritte an einer Kunst- und Musikhochschule war im Wintersemester 2015/16 ausländischer Herkunft (35 Prozent).
Der Frauenanteil aller ausländischen Studierenden lag bei knapp 49 Prozent. 72 Prozent der Studierenden aus der Russischen Föderation und 70 Prozent aus der Ukraine waren weiblich. Einen vergleichsweise geringen Frauenanteil wiesen dagegen die Studierenden aus Indien (28 Prozent) und Pakistan (17 Prozent) auf. Auch aus afrikanischen Ländern (Frauenanteil: 32 Prozent) studierten mehr Männer als Frauen in Baden‑Württemberg.
1 Bildungsinländerinnen und –inländer sind ausländische Studierende, die ihre Hochschulzugangsberechtigung in Deutschland erworben haben.
2 Bildungsausländerinnen und –ausländer sind ausländische Studierende, die ihre Hochschulzugangsberechtigung im Ausland oder an einem Studienkolleg in Deutschland erworben haben.
Tabelle 1
Entwicklung der Studierendenzahlen an den Hochschulen in Baden-Württemberg in den Wintersemestern 2005/06 bis 2015/16 | ||||||
Wintersemester | Studierende | |||||
Insgesamt | Deutsche | Ausländer | Davon | Anteil Ausländer | ||
Bildungsausländer/-innen | Bildungsinländer/-innen | |||||
Anzahl | Prozent | |||||
Datenquelle: Studierenden- und Prüfungsstatistik.
© Statistisches Landesamt Baden-Württemberg, 2017 |
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2005/06 | 242.559 | 206.313 | 36.246 | 28.230 | 8.016 | 14,9 |
2006/07 | 242.938 | 207.263 | 35.675 | 27.890 | 7.785 | 14,7 |
2007/08 | 231.509 | 198.507 | 33.002 | 25.748 | 7.254 | 14,3 |
2008/09 | 259.237 | 225.146 | 34.091 | 26.401 | 7.690 | 13,2 |
2009/10 | 275.005 | 240.075 | 34.930 | 26.473 | 8.457 | 12,7 |
2010/11 | 287.463 | 251.524 | 35.939 | 26.868 | 9.071 | 12,5 |
2011/12 | 304.994 | 268.201 | 36.793 | 27.313 | 9.480 | 12,1 |
2012/13 | 330.155 | 289.997 | 40.158 | 29.727 | 10.431 | 12,2 |
2013/14 | 344.425 | 301.824 | 42.601 | 31.666 | 10.935 | 12,4 |
2014/15 | 354.166 | 309.012 | 45.154 | 33.684 | 11.470 | 12,7 |
2015/16 | 356.689 | 309.086 | 47.603 | 35.800 | 11.803 | 13,3 |
Tabelle 2
Ausländische Studierende an baden-württembergischen Hochschulen im Wintersemester 2015/16 – Die zehn häufigsten Nationen nach Geschlecht- |
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Staatsangehörigkeit | Ausländische Studierende | Davon | Anteil Frauen | |
Frauen | Männer | |||
Anzahl | % | |||
Datenquelle: Studierenden- und Prüfungsstatistik.
© Statistisches Landesamt Baden-Württemberg, 2017 |
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China | 5.685 | 2.916 | 2.769 | 51,3 |
Türkei | 5.365 | 2.470 | 2.895 | 46,0 |
Italien | 2.355 | 1.193 | 1.162 | 50,7 |
Indien | 1.751 | 498 | 1.253 | 28,4 |
Frankreich | 1.750 | 916 | 834 | 52,3 |
Russische Föderation | 1.726 | 1.248 | 478 | 72,3 |
Griechenland | 1.278 | 619 | 659 | 48,4 |
Spanien | 1.169 | 601 | 568 | 51,4 |
Bulgarien | 1.093 | 645 | 448 | 59,0 |
Vereinigte Staaten | 1.070 | 502 | 568 | 46,9 |
Herausgegeben vom Statistischen Landesamt Baden‑Württemberg.