Schulversuch „Tablets am Gymnasium“ startet mit vier Pilotschulen

Im Rahmen eines Schulversuchs erprobt das Kultusministerium ab diesem Schuljahr den Einsatz von Tablets im Unterricht an allgemein bildenden Gymnasien. Für die Pilotphase hat das Kultusministerium insgesamt vier Gymnasien aus jeweils einem der vier Regierungsbezirke ausgewählt.

„Wir wollen die Chancen der Digitalisierung nutzen und herausfinden, wie Schülerinnen und Schüler mit Tablets beim Lernen unterstützt werden können“, sagt Kultusministerin Dr. Susanne Eisenmann. Gemeinsam mit der Universität Tübingen soll deshalb untersucht werden, wie sowohl ein medienspezifischer als auch ein fachlicher Mehrwert durch Tablets im Unterricht erreicht werden kann.

Das Werner-Heisenberg-Gymnasium Göppingen, das Helmholtz-Gymnasium Karlsruhe, das Marta-Schanzenbach-Gymnasium Gengenbach und das Friedrich-List-Gymnasium Reutlingen beginnen bereits im Schuljahr 2016/2017 mit zunächst jeweils zwei siebten Klassen den Unterricht mit Tablets zu erproben. Zwei weitere siebte Klassen je Pilotschule folgen im kommenden Schuljahr 2017/2018. Die vier Pilotschulen wurden aufgrund ihrer Bewerbung sowie bereits gesammelter Erfahrungen mit digitalen Endgeräten ausgewählt. Im Mittelpunkt der Erprobung stehen insbesondere die Fächer Mathematik, Englisch, Geschichte und die Naturwissenschaften in den Klassen sieben bis neun der Mittelstufe. Für die benötigte Hardware erhalten die Schulen vom Kultusministerium einen Zuschuss von jeweils bis zu 54.000 Euro. Darüber hinaus werden die teilnehmenden Schulen mit bis zu vier Deputatsstunden pro Schuljahr entlastet und erhalten durch Fortbildungsveranstaltungen technische und fachliche Begleitung.

Der Schulversuch wird vom Hector-Institut für Empirische Bildungsforschung der Universität Tübingen in Kooperation mit dem Leibniz-Institut für Wissensmedien in Tübingen wissenschaftlich evaluiert. „Wir wissen, dass die Digitalisierung die Schule verändert und Tablets den Unterricht verändern. Unser Ziel ist es nun, zu untersuchen, ob und unter welchen Voraussetzungen digitale Endgeräte Lernprozesse unterstützen können“, betont Prof. Dr. Ulrich Trautwein von der Universität Tübingen. Hierfür werde eine solide Datenbasis benötigt. Vor diesem Hintergrund erproben ab dem kommenden Schuljahr 2017/2018 vierzehn weitere Gymnasien Tablets im Unterricht. Diese vierzehn Tablet-Schulen werden entsprechend wissenschaftlicher Standards per Zufall gezogen. Ihre Benennung wird bis Anfang Oktober erfolgen. Die vier Pilotschulen werden den vierzehn Schulen ab dem kommenden Schuljahr ihre Erfahrungen in regionalen Fortbildungen weitergeben.

Insgesamt fördert das Kultusministerium allein mit rund einer Million Euro die Beschaffung der benötigten Geräte. Weitere Mittel werden zur inhaltlichen Begleitung des Schulversuchs in den kommenden Schuljahren bereitgestellt. In die wissenschaftliche Begleitstudie fließen zusätzlich Mittel des Hector-Instituts in sechsstelliger Höhe.

PM

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