Auch in Baden‑Württemberg ist das Lehrpersonal überwiegend weiblich

Etwa 8 Prozent der Studierenden kommen aus dem Ausland – »Internationale Bildungsindikatoren im Ländervergleich 2015« erschienen

Die heute erschienene Veröffentlichung »Internationale Bildungsindikatoren im Ländervergleich« präsentiert seit 2006 jährlich ausgewählte Bildungsindikatoren auf Ebene der Bundesländer und stellt sie in einem internationalen Vergleich dar. Die aktuelle Ausgabe dieser Gemeinschaftsveröffentlichung der Statistischen Ämter des Bundes und der Länder ergänzt die gestern vorgestellte OECD-Veröffentlichung »Bildung auf einen Blick 2015«.

Gut 6 von 10 Lehrkräften in Baden‑Württemberg sind weiblich

Betrachtet man das gesamte Bildungspersonal von der Kindertageseinrichtung bis zur Hochschule, waren im Jahr 2013 in Baden‑Württemberg gut 61 Prozent der Lehrkräfte weiblich. Damit lag dieser Anteil um 4 Prozentpunkte unter dem Bundesdurchschnitt und um 6 Prozentpunkte unter dem Durchschnitt der OECD-Staaten. Somit haben die Lernenden in Baden‑Württemberg eine etwas höhere Chance, auf männliche Lehrkräfte zu treffen. Je nach Bildungsbereich ist der Frauenanteil am Lehrpersonal sehr unterschiedlich. Im vorschulischen Elementarbereich waren 2013 knapp 98 Prozent des pädagogischen Personals im Land weiblich. Im Sekundarbereich I, der von der 5. Klassenstufe bis zum Erwerb des mittleren Abschlusses reicht, lag der Anteil weiblicher Lehrkräfte bei knapp zwei Drittel. An Hochschulen war in Baden‑Württemberg dagegen nur rund ein Drittel des Lehrpersonals weiblich. Dieser Anteil war um 4 Prozenrpunkte niedriger als der deutsche Durchschnitt. Dies mag daran liegen, dass die Hochschulen im Land einen ausgeprägten Schwerpunkt bei ingenieur- und naturwissenschaftlichen Fächern haben, in denen es nach wie vor erst wenige weibliche Dozenten gibt.

8 Prozent der Studierenden haben Zugangsberechtigung im Ausland erworben

Die Möglichkeit, Studienabschnitte im Ausland zu verbringen, war eines der Ziele der »Bologna-Reform« des Hochschulstudiums. Im Jahr 2013 hatten an den Hochschulen in Baden‑Württemberg 7,7 Prozent der Studierenden die Hochschulzugangsberechtigung im Ausland erworben. Damit lag Baden‑Württemberg im Mittelfeld der Bundesländer und knapp über dem Gesamtwert für Deutschland, der 7,1 Prozent betrug, aber etwas unter dem Durchschnitt der OECD-Staaten von 8,6 Prozent. Die höchsten Anteile internationaler Studierender wurden in Berlin (11,4 Prozent), im Saarland (9,9 Prozent) und in Bremen (9,3 Prozent) verzeichnet. Ein Auslandsstudium ist in späteren Studienabschnitten deutlich häufiger als in früheren. So stammten an den baden‑württembergischen Hochschulen lediglich 4,2 Prozent der Studierenden in einem Bachelor-Studiengang aus dem Ausland, aber 14,2 Prozent der Studierenden in einem Master-Studiengang. In Baden‑Württemberg kamen rund 12 Prozent der internationalen Studierenden aus China. Mit 5 Prozent lag das Nachbarland Frankreich an zweiter Stelle. Jeweils rund 4 Prozent stammten aus Russland und Bulgarien. Jeweils rund 3 Prozent hatten ihre Hochschulzugangsberechtigung in Spanien, Indien, der Türkei, Kamerun oder der Ukraine erworben.

Hohe Erstabsolventenquote im Tertiärbereich

Im Jahr 2013 hatte Baden‑Württemberg unter den Flächenländern Deutschlands mit rund 45 Prozent die höchste Erstabsolventenquote im Tertiärbereich. 1 Das bedeutet, dass rechnerisch etwa 45 Prozent der Angehörigen eines Geburtsjahrgangs erstmals ein Bachelor- oder Masterstudium, eine Promotion oder einen anderen vergleichbaren Bildungsgang abgeschlossen haben. Damit lag Baden‑Württemberg deutlich über dem Bundesdurchschnitt von 36 Prozent. Rheinland-Pfalz mit einer Absolventenquote von 39 Prozent und Hessen mit knapp 38 Prozent sind die Flächenländer mit den nächsthöchsten Quoten. Nur die Stadtstaaten Bremen (knapp 52 Prozent) und Hamburg (47 Prozent) weisen höhere Werte auf. Allerdings werden diese dadurch beeinflusst, dass Personen aus den umliegenden Bundesländern an Hochschulen dieser Städte studieren.

1Das Berechnungskonzept der Erstabsolventenquote umfasst nicht die Absolventinnen und Absolventen, die bereits über einen Abschluss im Tertiärbereich verfügen und weist somit den Erstabschluss im Tertiärbereich nach. Dieses Konzept berücksichtigt also keinen Masterstudiengang nach Bachelorstudiengang, keinen zweiten Bachelor-, Master- und Diplomstudiengang sowie kein Promotionsstudium. Neben den Hochschulen zählen zum Tertiärbereich auch Bildungsgänge an Fachschulen und Schulen des Gesundheitswesens, die mindestens zwei Jahre dauern.

© Statistisches Landesamt Baden-Württemberg, Stuttgart, 2015

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