Neue Zahlen der Bundesregierung zeigen, dass sich die Zahl der Studierenden und Schüler*innen, die aus der BAföG-Förderung herausfallen, bis Ende 2016 nahezu verdoppeln werden. Dies ergab die Antwort der Bundesregierung auf eine schriftliche Frage von Kai Gehring, hochschulpolitischer Sprecher der Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen. Grund dafür ist, dass die längst überfällige Nachbesserung des BAföGs erst im Wintersemester 2016/17 in Kraft tritt. Die letzte Erhöhung fand 2010 statt.
„Das bedeutet, dass bis zur Anpassung des BAföGs zwei bis drei Generationen von Geförderten auf dem Trockenen gesessen haben werden. Immer weniger Menschen können BAföG-Anspruch erheben, wenngleich der Bedarf natürlich trotzdem weiterhin besteht.“ kritisiert Madelaine Stahl, Sprecherin im Campusgrün Bundesverband. „Die beschlossene Erhöhung des Bedarfssatzes beträgt lediglich 7% – das ist ein lächerlicher Betrag, wenn man die Entwicklung des Preis- und Einkommensentwicklung in den vergangenen Jahren betrachtet. In Anbetracht der steigenden Studierendenzahlen und großen Ankündigungen von Verbesserungen der Studienfinanzierung ist das ein Armutszeugnis!“
Hinzu kommt, dass die von Seiten der Studierendenverbände seit Jahren geforderten Mechanismen, um das Ziel einer bedarfsdeckenden Ausbildungsförderung zu erreichen, noch immer ignoriert werden: „Nur eine dynamische Anpassung der Bedarfssätze, und das bedeutet eine automatische, jährliche Anpassung, gewährleistet eine bedarfsdeckende Finanzierung von Studium und Ausbildung. Eine regelmäßige Erhöhung der Förderungssätze lehnt die Bundesregierung jedoch ab.“ so Andreas Ewald, Sprecher im Campusgrün Bundesverband. „Die Umgestaltung des BAföGs hin zu einer eltern- und herkunftsunabhängigen Förderung ist unabdingbar.“
PM