Für besondere Leistungen im Fach Französisch verleiht die Stadt Eislingen den Preis an Schüler der Abschluss-jahrgänge der Dr.-Engel-Realschule und des Erich Kästner Gymnasiums. Doch nur mit guten Noten ist es nicht getan. Eine der wichtigsten Voraussetzungen dafür ist die Pflege eines persönlichen Kontakts in die Partnerstadt Oyonnax.
Das Stadtfest mit dem Besuch einer 30-köpfigen Delegation aus der französischen Partnerstadt klang noch nach, als Oberbürgermeister Klaus Heininger tags darauf mit der Preisverleihung für besondere Leistungen im Fach Französisch nahtlos anschließen konnte. „Wie wichtig Partnerschaften sind, um die Beziehungen in Europa zu stärken, wurde mit dem herzlichen Austausch am vergangenen Wochenende wieder einmal mehr als deutlich“, bekräftigte er die aktiv gelebte „Jumelage“ zwischen den Bürgern von Eislingen und Oyonnax, die erfolgreich ins 15. Ehejahr steuert.
Beide Schülerinnen haben den Kontakt mit ihren Austauschpartnern im Collège Lumiére gepflegt und die Gelegenheit genutzt, um das Gelernte zu erproben. Mit ihrem französischen Austauschpartner hat Kim Irtingkauf heute noch Kontakt – wie könnte es auch anders sein: Natürlich über Whatsapp. „Alaa war erst 12 Jahre und ich 14, als wir uns zum ersten Mal begegnet sind. Der Grundwortschatz hat am Anfang völlig ausgereicht, um ein freundschaftliches Verhältnis aufzubauen“, berichtet sie. Durch ihre aufgeschlossene Art fand sie schnell einen Zugang zu dem französischen Jungen und so überrascht es auch nicht, dass bis heute mittels Handy hin- und hergeschrieben wird.
Weltweit sind 68 Staaten und Regierungen frankophon. Französisch ist zusammen mit Englisch die einzige Sprache, die auf allen fünf Kontinenten gesprochen wird. Dass Lisa und Kim beide Sprachen in Wort und Schrift beherrschen sieht Oberbürgermeister Klaus Heininger als hervorragende Investition in die berufliche Zukunft der beiden Preisträgerinnen. „Sprachen sind das Tor zur Welt“, ermunterte er die beiden auf ihrem weiteren Lebensweg und gratulierte ihnen herzlich mit einem Gutschein für einen Einkauf beim ortsansässigen Sportfachgeschäft Maier, Eintrittskarten für einen Kinobesuch und einer Urkunde.
Gemeinsam haben beide die Erfahrung, dass man Sprache nicht nur in Wörterbüchern lernt. Wie Lisa, hat auch Kim seit ihrem neunten Lebensjahr von ihren Ferienaufenthalten an der französischen Atlantikküste profitiert. Mit gleichaltrigen Kindern, die nur französisch gesprochen haben, war der Wille zur Verständigung extrem hoch und somit stellte sich der Spracherfolg entsprechend schnell ein. Die vier Jahre französische Vokabeln und Grammatik büffeln haben den jungen Schülerinnen nichts ausgemacht. Im Gegenteil: „Uns hat vor allem gefallen, dass das Sprechen im Unterreicht nie zu kurz kam“, sind sich beide einig. Dass dabei die Übungseinheiten mit dem französischen Lehrer von der Elfenbeinküste, der kurzzeitig als Muttersprachler an der
Dr.-Engel-Realschule eingesetzt war, besonders viel Spaß gemacht hat, versteht sich von selbst.
Der Preis wird mit Unterstützung des Gemeinderats und des Partnerschaftskomitees ausgelobt. Stellvertretend für beide Gremien gratulierte Gemeinderätin und Vorsitzende des Partnerschaftskomitees Karin Schuster den Preisträgerinnen und wünschte sich, dass beide weiterhin in der deutsch-französischen Partnerschaft aktiv bleiben.
Foto: Mit einer weißen Rose gratulierte Oberbürgermeister Klaus Heininger den beiden Preisträgerinnen Kim Irtingkauf (li.) und Lisa Lippmann (re.) zu ihrem Erfolg.
PM