Das baden-württembergische Ökomonitoring ist ein bundesweit einmaliges Kontrollprogramm, das gezielt Bio-Lebensmittel auf erwünschte und unerwünschte Inhaltsstoffe untersucht. Die vier Untersuchungsämter im Land haben im vergangenen Jahr rund 800 in Baden-Württemberg erhältliche Proben mit Bio-Auslobung untersucht und begutachtet. Das Ergebnis: Auf die Öko-Kennzeichnung ist Verlass. Besonders deutlich war der Unterschied zwischen bio und konventionell bei Pestizidrückständen in Obst und Gemüse.
„Der Ökolandbau hat viele Vorteile – unter anderem für Umwelt, Böden, Artenvielfalt und Tierwohl. Unser Ökomonitoring belegt einmal mehr: Diese schonende Bewirtschaftung merkt man auch den Endprodukten an. Bio ist wirklich Bio. Verbraucherinnen und Verbraucher können also sicher sein, dass sie mit dem Kauf von Bio-Lebensmitteln sich und der Umwelt etwas Gutes tun“, sagte der baden-württembergische Verbraucherminister Alexander Bonde am Freitag (19. Juni) bei der Vorstellung des Ökomonitoring-Berichtes 2014.
Öko-Gemüse hat im Schnitt 320-fach weniger Pestizide als konventionelles
Öko-Landbau ist mehr als der Verzicht auf chemisch-synthetische Spritzmittel. Dennoch erwarten die Verbraucher bei Bio-Ware Rückstandsfreiheit. „Das Ökomonitoring hat auch 2014 bestätigt, dass pflanzliche Lebensmittel aus Öko-Anbau überwiegend rückstandsfrei sind. Öko-Gemüse hat im Schnitt 320-fach niedrigere Pestizidmengen als konventionelles Gemüse, Öko-Obst ist 80-fach niedriger belastet als konventionelles Obst“, so Bonde. Von knapp 300 untersuchten Öko-Lebensmitteln, die auf Pestizid-Rückstände untersucht wurden, waren lediglich 5 Proben wegen irreführender Öko-Kennzeichnung aufgrund überhöhter Rückstände zu beanstanden. Das heißt, dass 98 Prozent aller risikoorientiert entnommener Proben im Handel das Öko-Siegel zu Recht tragen. „Mehr als die Hälfte der Proben war rückstandsfrei, das bedeutet, es waren auch mit sehr empfindlichen Untersuchungsmethoden keinerlei Rückstände nachweisbar“, so Bonde abschließend.
Hintergrundinformationen:
Zahlen zum ökologischen Landbau in Baden-Württemberg
Die ökologisch bewirtschaftete Fläche in Deutschland sowie der Umsatz, den die Branche mit Biolebensmitteln erzielt, steigen stetig an. In Baden-Württemberg werden 124.540 Hektar nach den Regeln des ökologischen Landbaus bewirtschaftet. Dies sind 8,8 Prozent der landwirtschaftlich genutzten Fläche in Baden-Württemberg. 3.316 landwirtschaftliche Betriebe wirtschaften in Baden-Württemberg nach den Grundsätzen des ökologischen Landbaus.
Ökomonitoring – Ergänzung zur Ökokontrolle
Von konventionellen Produkten unterscheidet sich Bio-Ware grundsätzlich beim Anspruch an die Herstellung. Die Lebensmittel sollen in einer Kreislaufwirtschaft ressourcenschonend erzeugt werden. Dazu gehört unter anderem der Verzicht auf chemisch-synthetische Pflanzenschutz- und Düngemittel. Dieser Produktionsprozess wird von der Ökokontrolle überwacht. Das Ökomonitoring des Landes überprüft im Rahmen der Lebensmittelüberwachung Produkte, die mit Bio-Auslobung vermarktet werden. Diese Produktkontrolle ergänzt die Prozesskontrolle sinnvoll und stärkt das Verbrauchervertrauen in Biolebensmittel. Das Untersuchungsspektrum des Ökomonitorings reicht von Pestizidrückständen über gentechnisch veränderten Organismen bis zur Art der Düngung bei Frischgemüse und der Futtergrundlage des Milchviehs, Mikrobiologie bei Rohmilchkäse sowie gentechnischen Veränderungen bei Baumwolle und Baumwollgarnen.
Weitere Informationen zum Ökomonitoring und zum Thema Verbraucherschutz finden Sie auf der Internetseite des Ministeriums für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz unter www.mlr-bw.de.
Umfassende Informationen zur Arbeit der Chemischen und Veterinäruntersuchungsämter sind im Internet unter www.ua-bw.de abzurufen. Dort und unter oekomonitoring.cvuas.desind die Untersuchungsberichte zum Ökomonitoring seit 2002 abrufbar.
Den Ökomonitoring-Bericht 2014 (PDF / 2,2 MB) finden Sie hier
Eine Zusammenfassung des Ökomonitoring-Berichts 2014 erhalten Sie hier
PM