Beim Talk im Roth im SPD-Bürgerbüro haben am Montagabend die Göppinger Abgeordneten Heike Baehrens und Peter Hofelich (beide SPD) mit zahlreichen Besuchern über die Sicherheit in Stadt und Landkreis Göppingen diskutiert. Der Landeschef der Gewerkschaft der Polizei (GdP), Hans-Jürgen Kirstein, gab spannende Einblicke in die Polizeiarbeit. Armin Roos, Vorsitzender der SPD-Fraktion im Göppinger Gemeinderat, berichtete von den Bemühungen der Stadt. Kreisjugendreferent Volker Landskron stellte die Präventionsbemühungen vor Ort vor.
Die Sicherheit der Bürgerinnen und Bürger im öffentlichen Raum gehöre zu den elementaren Aufgaben von Politik, machte die Bundestagsabgeordnete Heike Baehrens in ihrer Einführung deutlich. Umso wichtiger sei es deshalb, Verunsicherungen ernst zu nehmen und über die Sicherheitslage vor Ort zu sprechen – zumal trotz sinkender Kriminalität Delikte gegen die sexuelle Selbstbestimmung zuletzt zugenommen hätten. GdP-Landeschef Kirstein betonte mit Blick auf das subjektive Sicherheitsgefühl die Bedeutung von Polizeistreifen und mehr Präsenz. Während die Polizeidichte in den vergangenen Jahren abgenommen habe, sei die Qualität der Polizeiarbeit immer besser geworden. Die Fehler zu kleiner Ausbildungsjahrgänge bei der Polizei reichten dabei Jahre zurück bis in CDU/FDP-Regierungszeiten. „Die Bürgerinnen und Bürger müssen immer den Mut haben, die Polizei anzurufen“, sagte Kirstein. Trotz enormer Überstunden in Höhe von 1,9 Millionen Stunden wollten die Beamten in der Fläche Präsenz zeigen. „Auch die Polizisten im Polizeipräsidium Göppingen sind permanent belastet.“
In Göppingen sei jüngst ein Anstieg an Körperdelikten zu verzeichnen gewesen, wobei die meisten Taten innerhalb des Familien- und Bekanntenkreises geschehen würden, so Kirstein. Vor Ort könne auch der kommunale Ordnungsdienst die Polizeiarbeit entlasten und Präsenz zeigen. Von der Politik wünschte sich Kirstein noch mehr Unterstützung und praktische Lösungen für die Polizistinnen und Polizisten. „Wir brauchen null Toleranz bei Gewalt“, so der GdP-Chef. Dabei seien Polizei und Gesellschaft gleichermaßen gefordert. Mit Blick auf nichtdeutsche Täter konstatierte Kirstein, dass Migranten nicht per se öfter zu Tätern würden – dennoch seien junge Männer häufiger straffällig. „Kriminalität ist männlich“, sagte Kirstein und machte deutlich, dass besonders bei jungen Tätern schnelle Gerichtsurteile wichtig seien. Auch straffälligen Migranten müsse noch konsequenter entgegengetreten werden.
Der Vorsitzende der SPD-Fraktion im Göppinger Gemeinderat, Armin Roos, stellte die Bemühungen der Stadt heraus, für Sicherheit zu sorgen. Beim Bahnhofssteg habe ein Wachdienst die Situation erheblich verbessern können. „Wenn wir in Göppingen die Sicherheit verlieren, haben wir das Vertrauen der Menschen verspielt“, sagte Roos. Wichtig sei es auch, für Wohnraum in der Innenstadt zu sorgen. „Nur eine bewohnte Innenstadt ist eine sichere Innenstadt.“ Kreisjugendreferent Volker Landskron betonte indes, die Präventionsarbeit sei vor Ort gut aufgestellt. Im ganzen Landkreis seien 63 Schulsozialarbeiter im Einsatz und auch außerhalb des schulischen Bereiches gebe es Präventionsprojekte. „Mehr hingucken und mitkriegen, was Sache ist“, empfahl Volker Landskron. Dabei komme es auf die gesamte Gesellschaft an.
In der Diskussion wurde dann schnell deutlich, dass zur Sicherheit in Göppingen auch das gesellschaftliche Miteinander gehöre – genauso wie Sauberkeit und eine einladende Gestaltung der Fußgängerzone. Der Vorsitzende des Göppinger Stadtseniorenrates, Peter Kunze, wies darauf hin, dass nachts und in der dunklen Jahreszeit alle Bereiche gut ausgeleuchtet sein müssten. Der Landtagsabgeordnete Peter Hofelich betonte, im öffentlichen Raum müsse auch aufeinander achtgegeben werden. „Sicherheit lebt auch vom sozialen Zusammenhalt“, so Hofelich.
PM Büro Peter Hofelich