Kampagne „Vielfalt macht bei uns Karriere“ vorgestellt

Im Historischen Ratssaal des Freiburger Rathauses haben Integrationsministerium und Städtetag die Kampagne „Vielfalt macht bei uns Karriere – Willkommen im öffentlichen Dienst“ vorgestellt. Gemeinsam warben Ministerin Bilkay Öney und das Geschäftsführende Vorstandsmitglied des Städtetags Gudrun Heute-Bluhm für eine Beschäftigung in den Kommunen und Behörden des Landes.

„Baden-Württemberg besitzt eine moderne, innovative und erfolgreiche Verwaltung. Damit das so bleibt, sollte sie ein Spiegelbild unserer Gesellschaft sein. Wir wollen zum einen für die Vielfalt der Berufe im öffentlichen Dienst werben und zum anderen die Vielfalt der Bevölkerung in der Verwaltung abbilden“, so Öney.

Heute-Bluhm betonte die vielfältigen Ausbildungsmöglichkeiten und Berufsbilder bei Staat und Kommunen: „Der öffentliche Dienst ist so facettenreich wie unsere Gesellschaft. Wenn wir mit jungen Menschen mit und ohne Migrationshintergrund zusammen andere für eine Mitarbeit im öffentlichen Dienst begeistern, ist dies ein Gewinn für uns alle.“ Die Bandbreite reiche von der Polizei über das Lehramt bis hin zur klassischen Verwaltungstätigkeit. Gerade für Menschen, die die Gesellschaft mitgestalten wollten, sei der öffentliche Dienst eine gute Adresse. „Zudem ist die Verwaltung ein sicherer und sozialer Arbeitgeber. Es gibt flexible Arbeitszeiten, die Vereinbarkeit von Familie und Beruf wird großgeschrieben“, sagte Heute-Bluhm.

Der Freiburger Oberbürgermeister Dieter Salomon unterstrich: „In Freiburg leben Menschen aus 170 Nationen. Wir wollen diese Vielfalt auch in der Verwaltung abbilden. Wir sind dabei auf einem guten Weg, aber noch nicht am Ziel. Wir brauchen und wollen mehr Auszubildende und Beschäftigte mit Migrationshintergrund in der Verwaltung und werden den vor Jahren begonnen Prozess der interkulturellen Öffnung weiter intensivieren.“

Prof. Dr. Beatrice Hurrle von der Hochschule für öffentliche Verwaltung in Kehl begründete das Engagement für Vielfalt in den Behörden aus wissenschaftlicher Sicht: „Vielfalt in der öffentlichen Verwaltung schafft Bürgernähe und Leistungsfähigkeit. Aus der Forschung wissen wir aber auch, dass Vielfalt zu Intergruppenkonflikten führen kann; daher müssen insbesondere die Führungskräfte in der öffentlichen Verwaltung geschult werden, um entsprechendes Wissen und Sensibilität gegenüber vielfältigen Mitarbeiterteams zu entwickeln und eine Kultur der Offenheit und Wertschätzung vorzuleben.“ Diesem Ansinnen kommt das Ministerium für Integration mit einem umfangreichen Schulungsprogramm für Führungskräfte und Beschäftigte in den Ministerien, Regierungspräsidien, Landratsämtern und Kommunen nach.

Initiatoren der Kampagne „Vielfalt macht bei uns Karriere“ sind – neben Integrationsministerium und Städtetag – der Landkreistag, der Gemeindetag, der Beamtenbund und der DGB. Noch bis Oktober dieses Jahres sind die Partner im Land unterwegs und werben gemeinsam um Talente für den öffentlichen Dienst. Besonders bei den Bewerberinnen und Bewerbern mit Migrationshintergrund sehen die Initiatoren der Kampagne noch viel ungenutztes Potenzial. Zwar bringt im Südwesten jeder vierte Erwerbstätige einen Migrationshintergrund mit, dieser Anteil beträgt aber im öffentlichen Dienst gerade einmal 14 Prozent. „Ich glaube, vielen Menschen mit Migrationshintergrund ist noch nicht bewusst, welche Perspektiven der öffentliche Dienst mit seinen bundesweit 5,7 Millionen Beschäftigten bietet“, so Öney.

Gesichter der Kampagne sind zehn Botschafterinnen und Botschafter, die an verschiedenen Stellen in der Verwaltung tätig sind – zum Beispiel in Ministerien ober bei Stadt- und Gemeindeverwaltungen, als Studierende oder Auszubildende. Der Großteil der jungen Frauen und Männer hat einen Migrationshintergrund. Mit ihren Lebensläufen und Erfahrungen zeigen sie, dass eine vielfältige Belegschaft zur Zukunftsfähigkeit des öffentlichen Dienstes beiträgt. Auf Plakaten, Flyern, im Internet oder per Video erwecken sie die Kampagne zum Leben.

Kampagne „Vielfalt macht bei uns Karriere – Willkommen im öffentlichen Dienst“

PM

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