Mit einem Anteil von 32 Prozent ist der Straßenverkehr die größte CO2-Schleuder in Baden-Württemberg. Um Klimawandel und Erderwärmung aufzuhalten, muss sich hier dringend etwas tun. So beteiligt sich der BUND Baden-Württemberg als einziger Vertreter der Umweltschutzverbände am Strategiedialog Automobilwirtschaft BW. Der Umweltverband fürchtet, dass der Strategiedialog zu kurz greifen und einseitig die Interessen der Automobilindustrie fokussieren wird. Mit seiner Beteiligung versucht der BUND deshalb, den Blick zu schärfen für die Notwendigkeit einer echten Mobilitätswende – mit deutlich weniger Autoverkehr.
“Es ist gut, dass es einen Strategiedialog zum Strukturwandel der Automobilindustrie gibt, der Akteure aus Wirtschaft, Politik und Zivilgesellschaft an einen Tisch bringt. Der BUND beteiligt sich gerne an diesem Dialog, um Impulse für einen echten Wandel in der Mobilität zu geben. Sonst sind die Erderwärmung und deren gravierenden Folgen nicht aufzuhalten. Das hat die Automobilwirtschaft bislang nicht Ernst genug genommen”, so Brigitte Dahlbender, Landesvorsitzende des BUND in Baden-Württemberg, die am Dialog teilnehmen wird.
Der BUND Baden-Württemberg weist deutlich darauf hin, dass der Strategiedialog nicht zu kurz greifen und nur einseitig, den technischen Wandel der Automobilbranche fokussieren darf. Der BUND fordert, dass der Strategiedialog Klimaschutz und Nachhaltigkeit in den Fokus nimmt und sich zu einem Dialog einer neuen und nachhaltigen Mobilität wandelt. “An der Dominanz des Autos in der Gesellschaft wird der Strategiedialog nicht rütteln. Es reicht aber nicht aus, den Verbrennungsmotor einfach gegen einen Elektromotor auszutauschen und alles beim Alten zu belassen.”
Neue Mobilität: Mehr Parks statt Parkplätze
Um Klimawandel und Erderwärmung, Luftverschmutzung und Flächenfraß einzudämmen, muss sich bei der Gestaltung einer zukunftsfähigen Mobilität dringend grundsätzlich etwas bewegen. “Wir müssen Umsteuern zu einer Mobilität mit viel weniger Autoverkehr und kürzeren Wegen zwischen Wohnen, Arbeiten, Einkaufen und Freizeitangeboten. Die Städte und Dörfer sollen Radfahrer*innen und Fußgängern mehr Platz widmen. Wir brauchen einen bezahlbaren und gut funktionierenden öffentlichen Nahverkehr“, sagt Brigitte Dahlbender. “Und vor allem brauchen wir keine PS-protzenden Autos auf unseren Straßen, sondern kleinere, leichtere und effizientere Fahrzeuge.
Abgasskandale bedrohen Wirtschaftsstandort Baden-Württemberg
Der BUND fordert die Landesregierung auf, sich für eine echte Mobilitätswende einzusetzen und nachhaltiges Wirtschaften und nachhaltige Mobilität in Einklang zu bringen. “Nicht eine ökologische Mobilität gefährdet den Wirtschaftsstandort Baden-Württemberg oder die Arbeitsplätze in der Automobilindustrie. Vielmehr setzen die Betrügereien der Autoindustrie bei der Abgasreinigung der Fahrzeuge unsere Zukunft und unsere Gesundheit aufs Spiel. Hier sind harte Vorgaben der Regierung gefragt, nicht aber Samthandschuhe”, so die BUND-Landeschefin Dahlbender.
Weitere Informationen:
- Aktion des BUND Mobiltitätswende statt Autolawine auf der Messepiazza am 20.7. ab 11 Uhr: https://www.bund-bawue.de/service/presse/aktuelle-presse-und-fototermine/
- BUND-Themenseite zur Mobilität: https://www.bund-bawue.de/themen/mensch-umwelt/mobilitaet/
- Studie Mobiles Baden-Württemberg: https://www.bund-bawue.de/fileadmin/bawue/Dokumente/Themen/Mobilitaet/Mobilitaet_Studie_Mobiles_BW_Kurzfassung.pdf
- Pressemitteilung vom 13. November Mobilität 2050: Wege zu einer nachhaltigen Verkehrsgestaltung https://www.bund-bawue.de/service/pressemitteilungen/detail/news/mobilitaet-2050-wege-zu-einer-nachhaltigen-verkehrsgestaltung/
PM Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) Landesverband Baden-Württemberg e. V.