„Das Gymnasium ist und bleibt eine tragende Säule des Bildungssystems in Baden-Württemberg“, machte Kultusminister Andreas Stoch im Landtag deutlich. Der Landesregierung gehe es darum, die Schülerinnen und Schüler an den Gymnasien noch besser zu unterstützen und die bewährte Schulart weiter zu verbessern. Stoch warnte vor Hysterie und Denkverboten in der Bildungspolitik.
Stoch brach in der Plenardebatte eine Lanze für das Gymnasium: „Das Gymnasium ist eine sehr erfolgreiche Schulart.“ Es genieße bei den Eltern, Schülerinnen und Schülern und den Lehrern im Land vollkommen zu Recht ein hohes Ansehen.
Gymnasium weiter verbessern
Die Debatte um die Schullandschaft im Südwesten werde allerdings „teilweise emotional überladen“ geführt, bedauerte der Kultusminister. Es könne nicht sein, dass man Denkverbote einführe. Angesichts der wachsenden Herausforderungen sei es notwendig, darüber nachzudenken, wie man das Gymnasium pädagogisch weiter verbessern könne, machte Stoch deutlich.
So nimmt die Schülervielfalt zu, da heute weit mehr Kinder und Jugendliche aufs Gymnasium gehen als früher. Außerdem zeige eine aktuelle Studie, dass die Schülerinnen und Schüler im achtjährigen Gymnasium, mehr Belastung durch die Schule empfinden.
„Wir werden unserer Verantwortung nicht gerecht, wenn wir nicht der Frage nachgehen, wie wir die Schülerinnen und Schüler dabei unterstützen können, den Leistungsanforderungen gerecht zu werden und sie zu bewältigen“, betonte Stoch.
Wichtiger Input aus der Praxis
Das aktuell viel diskutierte interne Arbeitspapier „Gymnasium 2020“ setze genau hier an, erklärte der Minister. Es habe zum Ziel, zur Verbesserung der Qualität an den Gymnasien beizutragen. Die Arbeitsgruppe, die das Papier erstellt habe, bestehe aus Experten aus allen Bereichen, gerade auch aus den Schulen selbst. So sollten Erfahrungen aus dem Schulalltag eingebracht werden, um die pädagogische Praxis weiter zu verbessern.
In den internen Diskussionen habe er deutlich gemacht, so der Kultusminister, dass er Teile der Expertenvorschläge nicht für zielführend halte – beispielsweise die Ideen zu strukturellen Veränderungen beim Übergang von der Mittel- zur Oberstufe. Gleichzeitig enthalte das Arbeitspapier fruchtbare Vorschläge zur Verbesserung der pädagogische Arbeit an den Gymnasien. Deshalb ist für Stoch klar: „Dieses Papier ist es wert, näher betrachtet zu werden. Dieses Papier enthält die Expertise der Gymnasien in diesem Land.“
Der Kultusminister warnte davor, bei jeder Debatte zur Bildungspolitik in Hysterie zu verfallen. Denn wer immer auch nur den Hauch an Veränderung bekämpfe, der gefährde letztlich genau das, was er schützen wolle. „Nämlich das Gymnasium als Prunkstück des deutschen Bildungssystems.“
Wir stärken das bewährte Gymnasium
Interaktive Zwischenbilanz: Schlaues Baden-Württemberg
PM