Baden‑Württemberg hat gewählt: Die wichtigsten Ergebnisse der Bundestagswahl 2017 auf einen Blick

96 der insgesamt 709 Abgeordneten im 19. Deutschen Bundestag kommen aus Baden‑Württemberg

Bei der Wahl zum 19. Bundestag erreichte die CDU in Baden‑Württemberg erneut den höchsten Zweitstimmenanteil. Nach dem vorläufigen Ergebnis gaben 34,4 % der baden‑württembergischen Wählerinnen und Wähler ihre Zweitstimme der CDU. Die Partei blieb damit 11,3 Prozentpunkte hinter dem Wahlergebnis von 2013 (45,7 %) zurück. Die SPD erhielt 4,2 Prozentpunkte weniger als bei der vorangegangenen Wahl (2013: 20,6 %) und kam auf einen Stimmenanteil von 16,4 %. Damit lagen die Sozialdemokraten in Baden‑Württemberg 18 Prozentpunkte hinter der CDU.

Die kleineren der im Bundestag vertretenen Parteien profitierten durchweg von den Verlusten der beiden großen Volksparteien. Die GRÜNEN erhielten in Baden‑Württemberg mit 13,5 % einen höheren Zweitstimmenanteil als 2013 (11,0 %). Die FDP konnte sich im Vergleich zu 2013 deutlich verbessern (+6,5 Prozentpunkte) und erhielt einen Anteil von 12,7 %. DIE LINKE schaffte 1,6 Prozentpunkte mehr und kam auf einen Zweitstimmenanteil von 6,4 % (2013: 4,8 %). Die erstmals im Deutschen Bundestag vertretene AfD kam in Baden‑Württemberg auf einen Zweitstimmenanteil von 12,2 % und verbuchte damit den deutlichsten Stimmenzuwachs (+7 Prozentpunkte).

Wahlbeteiligung in Baden‑Württemberg erneut gestiegen

Bereits bei der Bundestagswahl 2013 wurde mit einer Wahlbeteiligung von 74,3 % erstmals seit vielen Jahren wieder eine steigende Beteiligungsquote verzeichnet. Dieser Trend setzte sich bei der gestrigen Wahl fort. Insgesamt entschieden sich 78,3 % der Baden‑Württembergerinnen und Baden‑Württemberger für die Teilnahme an der Wahl. Damit stieg die Wahlbeteiligung um 4,0 Prozentpunkte im Vergleich zu 2013.

CDU gewinnt alle 38 Direktmandate in Baden‑Württemberg

Wie bereits 2013 erhielt die CDU in jedem der 38 Bundestagswahlkreise Baden‑Württembergs den höchsten Erststimmenanteil und gewann damit alle Direktmandate im Land. In 34 der 38 Wahlkreise lag die SPD an zweiter Stelle. In den Wahlkreisen 260 Böblingen, 290 Tübingen, 258 Stuttgart I sowie 281 Freiburg konnten die GRÜNEN den zweithöchsten Erststimmenanteil erzielen.

Nach den vorläufigen Ergebnissen der Bundestagswahl 2017 werden dem 19. Bundestag 709 Abgeordnete angehören. Das sind 78 Abgeordnete mehr als bei der Bundestagswahl 2013. Insgesamt werden dem 19. Bundestag 96 Abgeordnete aus Baden‑Württemberg angehören.

Wie haben die Spitzenkandidaten in ihren Wahlkreisen abgeschnitten?

Der baden‑württembergische Spitzenkandidat der CDU, Wolfgang Schäuble, erreichte in seinem Wahlkreis 284 Offenburg einen Stimmenanteil von 48,1 %. Hiermit lag er deutlich über dem Erststimmenanteil seiner Partei auf Landesebene (39,3 %) und konnte das Direktmandat gewinnen. Leni Breymaier, Spitzenkandidatin der SPD in Baden‑Württemberg, trat im Wahlkreis 270 Aalen – Heidenheim an. Mit 21,0 % der Erststimmen reichte es allerdings lediglich für den zweiten Platz hinter der CDU. Für die GRÜNEN trat Kerstin Andreae im Wahlkreis 281 Freiburg an. Sie erhielt einen über dem Landesergebnis ihrer Partei liegenden Erststimmenanteil von 25,7 % und lag damit sogar vor der SPD. Das Direktmandat konnte sie dennoch nicht gewinnen. Michael Theurer trat als Spitzenkandidat der FDP im Wahlkreis 271 Karlsruhe-Stadt an, wo er einen Erststimmenanteil von 8,6 % erreichte und damit das Direktmandat deutlich verpasste. Die Spitzenkandidatin der AfD, Alice Weidel, trat im Wahlkreis 293 Bodensee an. Insgesamt erhielt sie 10,4 % der Erststimmen und belegte damit den vierten Platz hinter CDU, SPD und GRÜNE. Für die Partei DIE LINKE trat in Baden‑Württemberg Bernd Riexinger als Spitzenkandidat im Wahlkreis 259 Stuttgart II an. Mit 8,9 % erhielt er zwar einen höheren Erststimmenanteil, als seine Partei auf Landesebene erringen konnte, das Direktmandat konnte er dennoch nicht gewinnen.

Weitere Informationen

Hinweis

Die Ergebnisse der Bundestagswahl 2017 stehen im Internetangebot des Statistischen Landesamtes in Form von umfassenden Tabellen, interaktiven Karten und weiterverarbeitbaren CSV‑ und XML‑Dateien zur Verfügung. Neben den Ergebnissen für Baden‑Württemberg können auch die Ergebnisse der anderen Bundesländer und für Deutschland abgerufen werden. Eine Analyse aus regionalstatistischer Perspektive findet sich zudem im bereits bewährten Wahlnachtbericht. Die darin enthaltenen Tabellen können ebenfalls als CSV-Datei heruntergeladen und nach Wunsch weiterverarbeitet werden.

Themenbereich: Wahl zum 19. Deutschen Bundestag am 24. September 2017

Wahlnachtbericht

Herausgegeben vom Statistischen Landesamt Baden‑Württemberg.

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