Junge Union für individuelle Bildungschancen für die Zukunft – Gespräch mit der Kultusministerin Dr. Susanne Eisenmann

Zu einem Austausch über die aktuelle Bildungspolitik und über anstehende Herausforderungen traf sich die Junge Union (JU) Nordwürttemberg am 21. März mit der Kultusministerin von Baden-Württemberg Dr. Susanne Eisenmann. „Das Kind steht im Mittelpunkt unserer Bildungspolitik und eine Verschlechterung der Qualität unserer Bildungslandschaft können und wollen wir so nicht hinnehmen“, so die stellvertretende Vorsitzende der JU Nordwürttemberg und Leiterin der Projektgruppe Bildung Ann-Cathrin Simon zu Beginn der Diskussion. „In den Kernkompetenzen Lesen, Rechnen und Schreiben der Schüler in Baden-Württemberg werden immer größere Defizite ausgemacht, denen nun entgegengewirkt werden muss“, fügte Dr. Susanne Eisenmann hinzu.

 

Die JU Nordwürttemberg begrüßt daher die Pläne der Kultusministerin auf Stabilität in der Schulstruktur zu setzen und unnötige Strukturveränderungen in der vielfältigen Bildungslandschaft in Baden-Württemberg zu vermeiden. „Wir müssen wieder leistungs- und ergebnisorientierter werden. Dazu gehört auch, dass ‚Schreiben nach Gehör‘ beendet und stattdessen Rechtschreibung ab der ersten Klasse korrigiert werden muss“, so Eisenmann. Der bestehende Mangel an Lehrkräften, welcher insbesondere an Gemeinschaftsschulen vorherrscht, wurde ebenfalls diskutiert. Die Junge Union sieht darin unter anderem eine Folge des gesamten Konzepts der Gemeinschaftsschule und spricht sich klar gegen die Einführung von gymnasialen Oberstufen aus. „Weiter fordern wir die Wiedereinführung der verbindlichen Grundschulempfehlung und nicht nur die Durchführung von Beratungsgesprächen. Auch müssen die Realschulen im Land zügig mit denselben Mitteln wie die Gemeinschaftsschulen ausgestattet und gleichgestellt werden“, so Simon weiter.

 

Vergleich-Tests für Schüler sollen auch in der Grundschule durchgeführt werden, um das jeweilige Lernniveau evaluieren und individuelle Förderungsmöglichkeiten ansetzen zu können. „Wir setzen uns für den Zugang zu den bestmöglichen, individuell angepassten Bildungschancen ein. Dafür müssen Schüler eingestuft und ihre Leistungen mit Noten bewertet werden. Zudem darf Inklusion nur dort vorangetrieben werden, wo das Schulkonzept sowie die äußeren Gegebenheiten dies zum Kindeswohl zulassen“, ergänzt der Vorsitzende der JU Nordwürttemberg Dominik Martin.

 

Zur aktuellen Diskussion über die Sommerarbeitslosigkeit von ausgebildeten Referendaren stimmten die JUler der Aussage der Kultusministerin zu: „Die Verträge von ausgebildeten Referendaren laufen vor den Sommerferien aus. Die Kosten für eine Überbrückung bis Schulbeginn im September belaufen sich auf rund 40 Millionen Euro. Dies ist finanzpolitisch nicht zu stemmen und auch andere Berufe starten nicht mit sechs Wochen bezahltem Urlaub.“

 

„Es gibt viel Handlungsbedarf, aber die Schulstruktur verändert sich nicht von heute auf morgen“, fasst die Kultusministerin Eisenmann zusammen. „Die Schule der Zukunft darf aber nicht ihre Wurzeln vergessen. Wir als JU setzen uns dafür ein, dass der Heimatbegriff sowie die demokratischen Werte und Prinzipien wieder verstärkt Anklang im Schulunterricht finden“, bekräftigen Simon und Martin abschließend.

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