Deutlich mehr Radlerinnen und Radler als vor fünf Jahren

Unsere Förderpolitik zeigt Erfolge“, sagte Verkehrsminister Winfried Hermann MdL am Freitag, 25. November, anlässlich einer Studie zu den Wirkungen der Radverkehrsförderung Baden-Württemberg

„Die Studie belegt, dass man beim Radverkehr mit überschaubaren Investitionen in kurzer Zeit viel bewegen kann.“ Erfreut zeigte sich Minister Hermann darüber, dass der Grundgedanke der systematischen Förderung des Radverkehrs im Land und in den Kommunen inzwischen breit verankert sei: „Bei den meisten Kommunen ist Radverkehrsförderung inzwischen eine Selbstverständlichkeit – nur über das ‘wie‘ der Förderung wird mitunter noch diskutiert.“

Die nun vorliegenden Ergebnisse der ersten Wirkungskontrolle zur Radverkehrsförderung in Baden-Württemberg bescheinigen eine positive Entwicklung und zeigen den Erfolg der Radverkehrsförderung. „Ein besonders erfreuliches Resultat der Wirkungskontrolle: bei den Radverkehrszählungen vor Ort wurden insgesamt deutlich mehr Radfahrende gezählt, als noch vor fünf Jahren. Durchschnittlich wurden an den Zählstellen in den elf Städten und drei Landkreisen 35 Prozent mehr Radfahrerinnen und Radfahrer gezählt. In den Großstädten Stuttgart, Karlsruhe und Freiburg haben sich die Werte an einigen Zählstellen sogar verdoppelt. Gleichzeitig hat sich das Unfallrisiko für Radfahrer verringert“, sagte Minister Hermann.

Die meisten Kommunen investieren heute zudem deutlich mehr in die Radverkehrsförderung als vor fünf Jahren. Das Land Baden-Württemberg fördert dieses Engagement bereits in der dritten Legislaturperiode. Diese Förderung wurde seit 2011 noch einmal deutlich intensiviert und 2016 mit der Verabschiedung der RadSTRATEGIE durch das Landeskabinett auf eine strategische und konzeptionelle Basis gestellt.

„Die Ergebnisse der Wirkungskontrolle sind für uns ein Ansporn“, so Minister Hermann weiter. „Denn auf einigen Gebieten haben uns die Gutachter noch Handlungsbedarf bescheinigt.“ Das betrifft beispielsweise die Gestaltung von Straßenkreuzungen und Einmündungen für den Radverkehr. Außerdem fordert die Studie noch erheblich mehr Fahrradparkplätze. Die Intensität des Zuwachses müsse sich hier mindestens verdreifachen, um die Ziele der RadSTRATEGIE zu erreichen. „Kommunen, die bessere Bedingungen für das Fahrradparken an Bahnhöfen und Haltestellen schaffen wollen, können von einer Landesförderung profitieren. Ein geplantes Bike+Ride-Konzept wird aufzeigen, wie die Ausstattung von Fahrradparkplätzen an Bahnhöfen und Haltestellen weiter verbessert werden kann. Davon erhoffen wir uns einen zusätzlichen positiven Schub“, erläuterte Hermann die Aktivitäten im Bereich Fahrradparken.

Bernd Klingel, Geschäftsführer der NVBW-Nahverkehrsgesellschaft Baden-Württemberg mbH, der die Untersuchung seit 2009 betreut, ist zuversichtlich für die weitere Entwicklung des Radverkehrs: „Die Untersuchung bezieht sich auf den Zeitraum 2009 bis 2014. Seit 2014 haben sich aber weitere positive Entwicklungen ergeben. Diese zu messen wird Aufgabe der zweiten Wirkungskontrolle sein.“

 

Hintergrundinformation zur Wirkungskontrolle der Radverkehrsförderung

Die Wirkungskontrolle wurde 2009 als Instrument zur Analyse und Bewertung der Radverkehrsförderung in Baden-Württemberg eingeführt. Im Sinne eines Qualitätsmanagements wurde 2009/ 2010 im Rahmen einer Nullanalyse der Ausgangszustand festgestellt. Fünf Jahre später erfolgte die erste Nachher-Messung. Ein Vorher-Nachher-Vergleich liefert nun erstmals Erkenntnisse zur Wirkung der eingeleiteten Maßnahmen der Radverkehrsförderung in Baden-Württemberg.

Mit der Durchführung der Untersuchungen hat das Ministerium für Verkehr die NVBW-Nahverkehrsgesellschaft Baden-Württemberg und einen unabhängigen Gutachter (Planungsbüro PGV-Alrutz) betraut. Dieser hat die Situation im Land durch Befragungen, Zählungen, Beobachtungen und Befahrungen systematisch erhoben und mit Hilfe eines Indikatorenkatalogs bewertet.

Zur Abbildung eines möglichst repräsentativen und vollständigen Bildes der Radverkehrsförderung, wurden Städte und Landkreise ausgewählt, die sich hinsichtlich Größe,

Lage und Ausgangsbedingungen unterscheiden. Weitere Kommunen haben sich auf eigene Kosten an der Wirkungskontrolle beteiligt. Insgesamt haben elf Städte und drei

Landkreise teilgenommen: Freiburg, Karlsruhe, Stuttgart, Fellbach, Filderstadt, Heidenheim, Kirchheim unter Teck, Lörrach, Offenburg, Singen, Villingen-Schwenningen sowie die Landkreise Bodenseekreis, Karlsruhe, Ostalbkreis.

PM

 

 

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