Am 1. Juli 2016 feierte das Landesgesundheitsamt Baden-Württemberg beim Regierungspräsidium Stuttgart (LGA) sein 25-jähriges Bestehen. Unter dem Veranstaltungstitel „Das LGA im Wandel der Zeit“ stellte ein Fachsymposium die Leistungen der Fachbehörde über all die Jahre heraus. In seinen Begrüßungsworten betonte Regierungspräsident Wolfgang Reimer: „Es ist dem LGA in den fünfundzwanzig Jahren des Bestehens gelungen die Kompetenz für mehr Gesundheit in Baden-Württemberg auf Landesebene zu bündeln und auszubauen.“
Aus der Vorgängerinstitution „Medizinisches Landesuntersuchungsamt“ mit seinem Aufgabenzuschnitt im Infektions- und Umweltbezogenen Gesundheitsschutz wurde am 1. Juli 1991 das Landesgesundheitsamt geschaffen und sein Aufgabenumfang um die neuen Themenbereiche gesundheitliche Prävention, Gesundheitsförderung und Gesundheitsberichterstattung erweitert. Damit verbunden wurde die Funktion einer fachlichen Leitstelle für den Öffentlichen Gesundheitsdienst (ÖGD), insbesondere für die Gesundheitsämter in den Stadt- und Landkreisen.
„Heute stellt das Landesgesundheitsamt eine wichtige, fachlich kompetente und wissenschaftlich unabhängige Schnitt- und Leitstelle zwischen Gesundheitsämtern vor Ort und der Gesundheitspolitik sowie der Wissenschaft dar, die immer wieder neuen Themen und Herausforderungen gegenübersteht. Neben bestehenden Schwerpunkten wie dem Infektionsschutz und der Krankenhaushygiene werden zukünftig Bereiche wie Prävention und Gesundheitsförderung stärker im Fokus stehen“, sagte Wolf Hammann, Ministerialdirektor im Ministerium für Soziales und Integration Baden-Württemberg.
Nach Inkrafttreten des ÖGD-Gesetzes zum 1. Januar 2016 und Neuausrichtung des ÖGD werden dem LGA künftig mehr gesundheitsplanerische und qualitätssichernde Kompetenz und Impulse abverlangt. Erste Projekte sind bereits umgesetzt. So wurden z. B. Gesundheitsämter bei der Initiierung Kommunaler Gesundheitskonferenzen in ihrem jeweiligen Landkreis pilothaft fachlich begleitet und damit der Fachdialog über Gesundheitsthemen und -planung vor Ort belebt. Ein weiteres Beispiel ist der Gesundheitsatlas (www.gesundheitsatlas-bw.de) als Internetangebot, um bevölkerungsbezogen gesundheitsspezifische Daten, wie z. B. den Impfstatus, Stadt- und Landkreis bezogen abzurufen.
Organisatorisch ist das LGA im Zuge der Verwaltungsreform seit dem 1. Januar 2005 als Abteilung 9 in das Regierungspräsidium Stuttgart eingegliedert, besitzt aber nach wie vor landesweite Zuständigkeit. In der Abteilung angesiedelt sind auch der Landesarzt für Menschen mit Behinderungen, die Kompetenzstelle Arbeitsmedizin und Arbeitspsychologie, Betriebliches Gesundheitsmanagement mit dem Staatlichen Gewerbearzt sowie die Landesprüfungsamt für Medizin und Pharmazie, Approbationswesen, Gesundheitsfach- und Pflegeberufe.
In ihrem Beitrag zur den aktuellen Entwicklungen und Herausforderungen für das LGA gab sich Abteilungspräsidentin Dr. Karlin Stark optimistisch, da sie bei der Aufgabenbewältigung auf kompetente, hoch motivierte und engagierte Fachleute zurückgreifen könne. „Schon immer waren und sind sich ändernde Rahmenbedingungen Teil unserer Arbeit und der Wandel unser ständiger Wegbegleiter. Entsprechend sind wir für neue Anforderungen gut gerüstet und insgesamt fachlich bestens aufgestellt. Umso wichtiger ist es, mehr für den Nachwuchs im ÖGD und seine Themenbreite zu tun.“ So wurde bereits eine Qualifizierungsoffensive des ÖGD gestartet, die Kooperationspartner im Fortbildungs- und im Wissenschaftsbereich einbindet. Auch bietet das LGA seit Jahren umfangreiche Aus-, Fort- und Weiterbildungen im Hygienebereich für Fachkräfte und Einrichtungen an.
Der LGA-Jahresbericht 2015 ist im Internet unter www.gesundheitsamt-bw.de einsehbar.
PM