Tomaten: Sie schmecken gut. Sie wachsen gut. Sie sind voller guter Inhalte – Eins sind sie aber sicher nicht: Erfindungen

Der global agierende Agrarmulti Syngenta reklamiert für sich, eine Tomate erfunden zu haben. Eine Tomate, die viel Flavonol enthält. Flavonol ist ein normaler Bestandteil jeder Pflanze und macht sie so schön gesund. Der Punkt ist nur: Das sind keine Erfindungen, es sind lediglich Ergebnisse einer Züchtung von zwei Pflanzensorten. Und Pflanzen zu züchten, wird seit Urzeiten betrieben.

Syngenta hat für die Tomate ein Patent vom Europäischen Patentbüro erteilt bekommen. Damit hat der Konzern das Recht an der Pflanzensorte, also an allen Pflanzen, Samen und Früchten. Landwirte, die diese Tomatensorte anbauen wollen, müssten Gebühren an Syngenta entrichten. Wir wollen nicht, dass ein Unternehmen Eigentum über eine ganze Pflanzensorte haben kann, nur weil sie eine natürliche Eigenschaft in sich trägt.

Als europäische Bürger/innen haben wir das Recht, Einspruch gegen das Patent zu erheben. Wir sammeln bis zum 06. Mai Einsprüche, um sie gemeinsam vorzulegen.

Hier geht es zu Ihrem Einspruch gegen Syngenta.

Der Einspruch ist unsere legale Möglichkeit, gegen das profitorientierte Vorgehen von Syngenta vorzugehen. Das Europäische Patentrecht soll die Urheberrechte an (technischen) Erfindungen schützen. Dabei ist das Gesetz klar: Unternehmen können zwar gentechnisch veränderte Pflanzen patentieren lassen (was schon sehr fragwürdig ist), nicht aber neue Sorten aus normaler Züchtung. Züchtung bedeutet schließlich nichts anderes, als natürliche Eigenschaften der einen Pflanze auf eine andere zu übertragen.

Aus Sicht der Multis bedeutet keine Erfindung auch kein Patent und damit weniger Chancen auf hohe Profite. Wir finden Patente auf Pflanzen falsch und sie verstoßen gegen Europäische Gesetze.

Alle Erfinder/innen haben das Recht, Patente für ihre Erfindungen anzumelden. Alle Bürger/innen haben aber auch das Recht, Einspruch zu erheben. Das Europäische Patentamt muss die Einsprüche in einem geregelten Verfahren behandeln. Zusammen mit unseren Partnern in Deutschland, Österreich und der Schweiz nutzen wir dieses Recht und reichen einen Sammeleinspruch ein.

Sollten wir mit unserem Einspruch Erfolg haben, dann hindern wir Syngenta daran, die Tomatenpflanzen zu kontrollieren und Profite daraus zu ziehen. Wir senden ein Zeichen an andere Unternehmen, die ähnliche Anträge stellen und wir weisen das Europäische Patentamt mit Nachdruck darauf hin, dass wir genau beobachten, wie hier Gesetze missachtet werden.

Ihren Einspruch zu erheben, braucht nur wenige Minuten und wird Sie zu nichts weiter verpflichten. Es entstehen Ihnen keine Kosten, Sie müssen nicht zu Anhörungen oder sich durch Gesetzestexte lesen. Wir werden gemeinsam durch einen Patentanwalt vertreten. Mit Ihrem Einspruch zeigen Sie Syngenta sehr deutlich, dass die eine Grenze überschritten haben, die sie tunlichst einhalten sollten.

PM WeMove.eu

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