Die Grünen im Verband Region Stuttgart begrüßen den Vorschlag von SSB-Technikvorstand Wolfgang Arnold, die Gäubahnstrecke im Stuttgarter Norden für zukünftige S-Bahnverkehre und Metropolexpressbahnen zu erhalten. Eva Mannhardt, Sprecherin der Grünen im Verkehrsausschuss der Region, sieht darin grüne Positionen bestätigt: „Wir Grünen haben seit der Schlichtung zu S21 unter Heiner Geißler darauf bestanden, dass dieser Teil des Schlichterspruchs eingehalten wird. Mit der Gäubahnstrecke haben wir eine bestehende Infrastruktur, die zusätzliche Kapazitäten aufnehmen und die S-Bahn-Stammstrecke in der Innenstadt entlasten kann.“
Dazu seien, wie von Arnold vorgeschlagen, neue Haltestellen entlang der Strecke notwendig, um gute Umstiegsmöglichkeiten zu Bussen und Stadtbahnen zu ermöglichen. „Es zeigt sich jetzt, dass der Ausbau des Bahnhofs Vaihingen zum Regionalhalt, der von Verkehrsminister Herrmann vorangetrieben wird, eine richtige Entscheidung ist“, so Mannhardt weiter. André Reichel, stellvertretender Fraktionsvorsitzender der Regionalgrünen und ebenfalls Mitglied im Verkehrsausschuss, verweist auf die weitergehenden Vorschläge der SSB: „Die Idee, eine Tangentialverbindung von der Gäubahnstrecke in Richtung Bad Canstatt zu schaffen, muss von Region, Stadt und Land aufgegriffen und konkretisiert werden. Damit werden ganz neue Nahverkehrsverbindungen möglich, ohne die Notwendigkeit in Stuttgart umzusteigen.“ Gleichzeitig könnten Regional- und Fernverkehrszüge aus dem Tiefbahnhof, die von Norden her kommen, ohne Fahrt in den neuen Abstellbahnhof Untertürkheim wenden und nach Norden zurückfahren. „Dies ist bislang nicht vorgesehen, das S21-System weißt hier eine große Lücke auf“, so Reichel.
Die Grünen in der Region zeigen sich auch offen für eine unterirdische Stichstrecke unter den bisherigen Gleisen zum neuen Tiefbahnhof. Eine derartige Lösung würde der Freimachung von Bauflächen auf dem S21-Areal nicht zuwider laufen. Reichel: „Eine unterirdische Stichstrecke und ein neuer Haltepunkt neben dem Tiefbahnhof würden mehr Kapazitäten für S-Bahn und Regionalzüge schaffen, darüber kann wie bisher geplant gebaut werden.“ Wichtig sei es, die Vorschläge der SSB zu konkretisieren und in die Planungen einzuarbeiten, solange es die Bau-und Zeitfenster von Stuttgart 21 noch zuließen.
PM