Land investiert im Hochschulbau

Entlang des Dreiklangs „Konsolidieren, Sanieren, Investieren“ hat sich die Landesregierung zum Ziel gesetzt, den Sanierungsstau bei den Hochschulgebäuden und Universitätskliniken aufzulösen. Dabei haben auch Projekte zur energetischen Sanierung, die zum Klimaschutz beitragen und finanzielle Einsparpotenziale erschließen können, eine hohe Priorität. „Mit den Investitionen in den Hochschulbau haben wir den Wissenschafts- und Wirtschaftsstandort Baden-Württemberg nachhaltig gestärkt“, sagten Ministerpräsident Winfried Kretschmann und Finanz- und Wirtschaftsminister Nils Schmid im Anschluss an die Sitzung des Ministerrats am Dienstag (8. März 2016) in Stuttgart.

„Die Landesregierung hat unmittelbar nach Regierungsantritt mit zusätzlichen Sanierungsprogrammen die Mittel für die Erhaltungs- und Modernisierungsmaßnahmen an landeseigenen Gebäuden und für energetische Maßnahmen deutlich verstärkt“, so der Ministerpräsident. Auch der Hochschulgesamtbereich hat von diesen zusätzlichen Bauprogrammen profitiert. „Eine funktionsfähige und wirtschaftliche Bestandserhaltung der landeseigenen Gebäude setzt eine Mindestausstattung an Haushaltsmitteln voraus“, so Minister Schmid. Statt den notwendigen rund 550 Millionen Euro standen in den letzten drei Legislaturperioden vor 2011 durchschnittlich nur rund 375 Millionen Euro zur Verfügung. Somit entstand ein Defizit von rund 175 Millionen Euro im Jahresmittel. „Es galt also in einem ersten Schritt, die notwendige Mittelausstattung für die Bestandserhaltung zur Verfügung zu stellen“, so Schmid.

„Insgesamt haben wir seit dem 4. Nachtrag 2011 für die Erhaltung der landeseigenen Gebäude zusätzliche Bauprogramme mit Gesamtbaukosten von 819 Millionen Euro, davon im Hochschulgesamtbereich zusätzliche Sanierungsprogramme in Höhe von rund 554 Millionen Euro etatisiert“, erläuterte der Finanz- und Wirtschaftsminister.

Beispiele für eine umfassende Modernisierung des landeseigenen Gebäudebestands sind die Generalsanierungen des Institutsgebäudes Naturwissenschaften M25 der Universität Ulm, des Labor- und Seminargebäudes Chemie III der Universität Freiburg und des CRONA-Klinikums an der Universitätsklinik Tübingen. Allein für diese drei Maßnahmen wurden seit 2011 zusammen rund 124 Millionen Euro bereitgestellt.

Die Neubauten der Fakultät Technik für die Duale Hochschule Baden-Württemberg in Stuttgart mit Gesamtbaukosten in Höhe von rund 90 Millionen Euro und der Chirurgischen Universitätsklinik Heidelberg mit Gesamtbaukosten in Höhe von rund 170 Millionen Euro ermöglichen es, ineffiziente Altstandorte aufzugeben und die Infrastruktur entsprechend aktuellster Anforderungen weiter auszubauen.

Auch in energetischer Hinsicht nimmt das Land seine Vorbildfunktion wahr und hat zwei Hochschulneubauten als Pilotprojekte in Passivhausbauweise realisiert, darunter den Neubau des Seminargebäudes an der Hochschule Offenburg mit Gesamtbaukosten in Höhe von 9,6 Millionen Euro.

„Gemeinsam haben wir viel erreicht. Die Sanierung, Modernisierung und energetische Optimierung des landeseigenen Gebäudebestands und die Investitionen in den Ausbau des Wissenschaftsstandorts Baden-Württemberg werden auch in den kommenden Jahren eine finanzpolitische Herausforderung bleiben“, betonten Ministerpräsident Kretschmann und Finanz- und Wirtschaftsminister Schmid.

Die zügige und wirtschaftliche Umsetzung der umfangreichen zusätzlichen Bauprogramme war für alle Beteiligten in der Landesverwaltung eine große Herausforderung, die engagiert und fachkundig gemeistert wurde. Insbesondere die Staatliche Vermögens- und Hochbauverwaltung hat durch ihre zentrale Funktion wesentlich dazu beigetragen.

Weitere Informationen

Für die bauliche Umsetzung der ambitionierten Infrastrukturmaßnahmen ist der Landesbetrieb Vermögen und Bau Baden-Württemberg zuständig. Vermögen und Bau ist Teil der Staatlichen Vermögens- und Hochbauverwaltung, die zentral als fachkundiger Eigentümer und Bauherr für die Unterbringung der Behörden und Einrichtungen des Landes in rund 8.000 landeseigenen Gebäuden sowie rund 1.800 Anmietungen sorgt. Die Aufgaben nehmen rund 1.750 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern wahr, die in der Betriebsleitung bzw. in den 13 nachgeordneten Ämtern verteilt und damit in ganz Baden-Württemberg flächendeckend präsent sind. Vermögen und Bau wurde in den letzten zwei Jahren nach einer umfassenden Organisationsuntersuchung durch aktive Veränderung der Geschäftsprozesse an die neuen Herausforderungen angepasst.

PM

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