16 Themen auf rund 40 Seiten zur Wirtschafts- und Sozialentwicklung im Südwesten jetzt als Broschüre unter www.statistik-bw.de
Zum Jahreswechsel hat das Statistische Landesamt die wichtigsten Kennzahlen zur Entwicklung des Landes in der Broschüre »Wirtschafts- und Sozialentwicklung 2015/2016« zusammengefasst. Die Broschüre im A4-Format hat rund 40 Seiten und enthält zahlreiche farbige Schaubilder. Dabei werden die Perspektiven der Wirtschaft im Südwesten sowie Themen aus den Bereichen Bevölkerung, Familie, Umwelt, Bildung oder die Preisentwicklung, das Handwerk und die Exporte des Landes kurz und knapp dargestellt. Diese Angaben ergänzen die Pressemitteilung »Wirtschaftsentwicklung in Baden‑Württemberg«, die das Statistische Landesamt traditionell zum Jahreswechsel veröffentlicht.
Baden‑Württembergs Wirtschaft zeigt sich in hervorragender Verfassung und so sollte das reale Bruttoinlandsprodukt (BIP) 2015 um rund 2 Prozent gewachsen sein. Der Gesamtkonjunkturindikator des Statistischen Landesamtes reicht augenblicklich bis zur Jahresmitte 2016 und signalisiert eine leichte Abschwächung zum Jahresende 2015. Somit fällt die Jahresprognose für 2016 mit 1 1/2 Prozent etwas geringer aus als die Wachstumsrate 2015.
Das positive wirtschaftliche Umfeld strahlt auch auf die Bevölkerungsentwicklung Baden‑Württembergs aus. Insgesamt nahm die Einwohnerzahl des Landes 2014 um fast 85 400 Personen zu und damit so stark wie zu Beginn der 1990er Jahre. Zurückzuführen ist dies auf die mit 89 600 höchste Nettozuwanderung seit 1992, die den negativen Geburtensaldo ausgleichen konnte. Über drei Viertel der netto eingewanderten Personen kamen aus den Staaten der europäischen Union. Die höchste Nettozuwanderung aus einem Nicht-EU Land verzeichnete Baden‑Württemberg gegenüber Syrien. Unzweifelhaft hat die andauernde Gewalt im Mittleren und Nahen Osten zu steigenden Flüchtlingszahlen geführt, durch die die Einwohnerzahl Baden‑Württembergs 2015 nach einer ersten Schätzung der Statistiker um 125 000 anwachsen dürfte.
Bildung schafft wichtige Perspektiven für ökonomische und gesellschaftliche Teilhabe in einer Gesellschaft. Die Übertrittsquote auf das Gymnasium ging 2014 leicht zurück, liegt aber auf einem historisch hohem Niveau. Gleichzeitig wechseln Schülerinnen und Schüler mit Migrationshintergrund weniger häufig auf ein Gymnasium als Schülerinnen und Schüler ohne Migrationshintergrund. Die Quote der Hochschulzugangsberechtigten blieb im Berichtsjahr 2013 weitestgehend stabil und so erreichten 58 Prozent eines Jahrgangs eine Hochschulberechtigung. Insgesamt nutzten 62 700 Hochschulberechtigte diese Option und begannen im Wintersemester 2014/15 ein Studium an einer der baden‑württembergischen Hochschulen. Aber auch die duale Ausbildung mit ihrem europaweit einmaligen Theorie-Praxis-Mix erfreut sich großer Beliebtheit.
Auf der Klimakonferenz in Paris einigte man sich auf weitreichende Anstrengungen mit dem Ziel, die mittlere globale Erwärmung auf deutlich unter 2 Grad Celsius zu begrenzen. Baden‑Württemberg unterstützt dieses Ziel auf Grundlage beabsichtigter national bestimmter Beiträge. So konnte der CO2-Ausstoß gegenüber 1990 im Land um rund 20 Prozent reduziert werden, allerdings stagniert die Entwicklung seit 2009. Im Jahr 2014 erzeugte Baden‑Württemberg 24,3 Prozent seiner Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien und mit Gesetzen und Verordnungen setzt das Land auf eine Verbesserung der Energieeffizienz. Die um 2 Prozent höhere Jahresfahrleistung im Straßenverkehr und der spürbar gestiegene Benzin- und Dieselverbrauch läuft dem anvisierten 2-Grad-Ziel dagegen zuwider.
© Statistisches Landesamt Baden-Württemberg, Stuttgart, 2015