Zwischenbilanz der Bürgerbusprojekte vorgestellt – Minister Hermann lobt ehrenamtliches Engagement der Bürgerinnen und Bürger

Bürgerbusse und andere von Ehrenamtlichen betriebene Angebote im öffentlichen Verkehr sind heute nicht mehr aus dem ÖPNV im ländlichen Raum wegzudenken. „Wir brauchen Bürgerbusse, weil sie das ÖPNV-Angebot in der Fläche ergänzen und erweitern und dabei lokale Ressourcen aktivieren. Sie sind erfolgreich, weil sie nahe an den Menschen vor Ort sind“, so Verkehrsminister Winfried Hermann anlässlich einer Landespressekonferenz, in der er heute (04.09.2015) zusammen mit Sascha Binder, Präsident des Landesverbandes proBürgerBus Baden-Württemberg, eine Zwischenbilanz über die Aktivitäten zahlreicher Bürgerbusprojekte zog.

Gemeinsam stellten Winfried Hermann und Sascha Binder den kürzlich fertig gestellten Bürgerbus-Leitfaden des Landes vor. Mit dem Leitfaden will das Land allen Interessierten Hilfe bei der Einrichtung von Bürgerbussen geben. In der Broschüre werden zahlreiche Beispiele und deren Erfahrungen vorgestellt sowie praktische Hinweise für die Umsetzung eines Bürgerbusses gegeben. „Bürger fahren für Bürger. Auf diesen kurzen Nenner kann man die Bürgerbusse bringen. Aber Bürgerbusse sind viel mehr: Kommunikationsplattform, Identifikationsquelle – und fast nebenbei ein verlässliches und günstiges Mobilitätsangebot, dort, wo andere nicht fahren können oder wollen“, erklärt Binder die Bürgerbus-Idee. Der Leitfaden kann auch auf der Internetseite des Verkehrsministeriums unter folgendem Link heruntergeladen werden: http://mvi.baden-wuerttemberg.de/publikationen

In vielen Kommunen Baden-Württembergs werden derzeit Überlegungen zur Einrichtung eines Bürgerbusprojektes angestellt. In Baden-Württemberg gibt es inzwischen mehr als 30 Bürgerbusse. „Sie sind aus Sicht des Landes nicht nur ein wichtiges Verkehrsangebot für die Fläche, sondern auch der Ausdruck eines großen ehrenamtlichen Engagements von Bürgerinnen und Bürgern, etwas für ihren Ort und die umweltfreundliche Mobilität zu tun“, so Hermann. Die Landesregierung unterstützt daher den Aufbau von Bürgerbussystemen. Zusätzlich zur Fahrzeugförderung nach dem Landesgemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz (LGVFG) werden seit zwei Jahren weitere Fördermittel speziell für Bürgerbusse zur Verfügung gestellt. Daneben wurden im Rahmen des Wettbewerbs „Elektromobilität für den ländlichen Raum“ Elektro-Fahrzeuge und die Ladeinfrastruktur für Bürgerbusse gefördert. Außerdem startete im vergangenen Herbst das vom Land unterstützte Pilotprojekt E-Bürgerbus.

Neben der finanziellen Unterstützung hat das Land vor einem Jahr das Kompetenzzentrum „Innovative Angebotsformen im ländlichen Raum“ eingerichtet. Dieses kümmert sich intensiv um die Entwicklung und Förderung von Bürgerbussen und die Weiterentwicklung neuer Angebotsformen im ÖPNV. „Bürgerbusse stärken die Mobilität vor allem in den ländlichen Räumen Baden-Württembergs. Sie verbinden bürgerschaftliches Engagement mit neuen Mobilitätsformen. Die Kombination von Ehrenamt und Ortskenntnis und die Kooperation der Gemeinden mit der örtlichen Wirtschaft und Verkehrsunternehmen schaffen Anschlüsse zum bestehenden Verkehrsangebot sowie Verbindungen zu ortsnahen Zielen“, führte der Minister weiter aus.

Zugleich lobte er die Arbeit des im Jahr 2014 gegründeten Landesverbandes proBürgerBus Baden-Württemberg, in dem sich die vielen Bürgerbusvereine zusammengeschlossen haben. „Wir freuen uns, mit dem Landesverband einen kompetenten Ansprechpartner zu haben, mit dem wir eng zusammen arbeiten können“, so Hermann. Sascha Binder ergänzte: „Mit der Gründung des Landesverbandes konnten wir Kräfte bündeln und neue Bürgerbusvereine beim Start unterstützen. Das Land ist unserer Forderung nach einer Förderung für Bürgerbusse gefolgt. Diese lang ersehnte finanzielle Unterstützung wird der Bürgerbusbewegung einen weiteren Schub geben.“

Weitere Informationen auch auf www.buergerbus-bw.de.

PM

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