Fahrgastbeirat Baden-Württemberg beschäftigt sich mit Situation der Bahnhöfe, Pünktlichkeit und dem Stand der Vergaben

Der Fahrgastbeirat Baden-Württemberg hat sich auf seiner letzten Sitzung mit der Situation der Bahnhöfe in Baden-Württemberg beschäftigt. Zwar seien rund 77% der Bahnhöfe stufenfrei erreichbar, wie Herr Michael Groh von der DB AG dem FGB-BW erläuterte, doch für die Herstellung von Barrierefreiheit, d.h. die Sicherstellung der Erreichbarkeit des Bahnsteigs auch für Blinde oder Hörgeschädigte, sei noch viel zu tun.

Angesichts hoher Kosten für Aufzüge und häufiger Ausfälle fragten die Mitglieder des FGB-BW, wieso Rampenlösungen wie in der Schweiz nicht auch in Deutschland möglich seien. Aufgrund anderer Vorschriften (geringere Neigung und Podeste) benötigten Rampen meist mehr Platz, als an den meisten Bahnhöfen zur Verfügung stünde, erklärte Herr Groh. Gleichzeitig kündigte er an, dass zukünftig nicht mehr die Fahrgäste Störungen der Aufzüge melden müssten, sondern dass die Aufzüge fernüberwacht würden und dass in absehbarer Zeit die Information über die Funktionsfähigkeit der Aufzüge online vom Fahrgast abgerufen werden könne.

Ein weiteres Thema des Fahrgastbeirates war die Entwicklung der Fahrgastzahlen – am Beispiel der Seehas-Züge im Landkreis Konstanz wurde die stetige Steigerung der Fahrgastnachfrage seit 2006 aufgezeigt, ohne dass das Angebot verbessert worden sei .

Unbefriedigend ist für den FGB-BW die Pünktlichkeit – so lag im Jahr 2014 die Pünktlichkeit beim großen Verkehrsvertrag mit DB Regio auf dem niedrigsten Stand seit Beginn der Veröffentlichungen, auch die Werte bei der S-Bahn Rhein-Neckar und der AVG sind nicht zufriedenstellend. Der FGB-BW beklagte, dass die monatliche Pünktlichkeitsstatistik der NVBW für die ersten Monate des laufenden Jahres noch immer nicht veröffentlicht sei.  Dieses Versäumnis wurde seitens der NVBW durch die hohe Arbeitsbelastung durch die Ausschreibungen begründet.

Zu den aktuellen Ausschreibungen erklärte das Ministerium, dass die Stuttgarter Netze ökonomisch entscheidend seien, erste Angebote lägen vor, es seien „eine Handvoll Bieter“ beteiligt. Auch für die Übergangsverträge ab 2016 gäbe es mehrere Bieter, das MVI habe die Hoffnung auf moderneres Wagenmaterial auch bei den Übergangsverträgen.

PM

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