„Wir haben keine Kenntnis, ob ein konkreter Kaufvertrag über die Firma MAG bereits abgeschlossen wurde“, stellt Oberbürgermeister Guido Till mit Blick auf eine FWG-Bitte fest. „Eine Einladung eines eventuellen Investors in den Gemeinderat halten wir daher zum jetzigen Zeitpunkt für nicht zielführend.“
Am vergangenen Donnerstag berichtete Christopher Goelz, Vorstandsvorsitzender des Göppinger Technikforums e.V., dem Gemeinderat über die Sammlung historischer Boehringer-Maschinen, die derzeit in einer Halle auf dem Firmengelände untergebracht sind. Die Frage der weiteren Unterbringung nach einem möglichen Verkauf des Boehringer-Areals beantwortete Goelz ausdrücklich nicht, da er nur Gerüchte kannte. Oberbürgermeister Guido Till ging auf diese Frage gar nicht ein, da Grundstücksgeschäfte, zumal Dritter, grundsätzlich nicht in öffentlicher Sitzung besprochen werden. Am darauffolgenden Freitag berichtete die Tageszeitung NWZ über Pläne des Konzerns Fair Friend Group (FFG) aus Taiwan, die Firma MAG zu kaufen. FWG-Stadtrat Dr. Emil Frick zeigte sich daraufhin über das Schweigen des Oberbürgermeisters „erstaunt“ und bat namens seiner Fraktion, den Investor Jimmi Chu aus Taiwan noch vor der Sommerpause in den Gemeinderat einzuladen. Dazu stellt OB Till fest: „Wir haben im Gemeinderat nicht über einen Investor für die Firma MAG, zu der auch das Traditionsunternehmen Boehringer gehört, gesprochen, sondern es wurde nach einem möglichen Investor, der das bisherige Boehringer-Areal kaufen könnte, gefragt.“ Dieses, so wurde im Vorfeld von MAG vermittelt, seien zwei unterschiedliche Interessenten; FFG ist vorrangig an den aktiven MAG-Produktionsstätten interessiert, nicht aber an den nicht mehr produktiv genutzten Boehringer-Grundstücken. „Da wir von der Firm MAG keinen Namen eines eventuellen Investors genannt bekommen haben, konnten wir uns dazu auch nicht äußern“, so Till weiter, und: „Wir wurden bis jetzt nicht informiert, ob ein Kaufvertrag bereits unterschrieben wurde.“ In vorangegangenen Gesprächen mit MAG-Vertretern wurde hingegen vermittelt, dass die Maschinensammlung des Technik-Forums in den derzeitigen Räumen verbleiben könne. Einen aktuellen Handlungsbedarf sieht das Stadtoberhaupt daher nicht. „Bei einer künftig eventuell fälligen Mietzahlung könnte die Stadt hilfreich zur Seite stehen“, so OB Guido Till abschließend.
PM