Das überraschend klare Ja der Iren mit 62% für die Öffnung der Ehe für gleichgeschlechtliche Paare hat eine neue Debatte in Deutschland entfacht. Die Jusos Göppingen sind überzeugt, dass Liebe kein Geschlecht kennt und erwarten die komplette Gleichstellung nun endlich auch in Deutschland.
Darüber, dass auch in der jungen Generation Vorbehalte gegen eine Öffnung der Ehe für alle bestehen, reagieren diese mit Verwunderung: „Wenn man, wie Frau Kölle von der CDU, Homosexuelle zu Menschen zweiter Klasse abwertet, indem man ihnen grundlos das Adoptionsrecht verwehrt, dann aber Toleranz für diese eigene Intoleranz ‚akzeptiert‘, zeigt das, dass man zwar ein klares, aber sehr inkonsequentes Weltbild verfolgt.“ so Juso-Kassier Oliver Weyhmüller. Auch der Göppinger Bundestagsabgeordnete Hermann Färber (CDU) äußerte sich zu diesem Thema, für ihn sei die Ehe „ein kirchliches, heiliges Sakrament (…) zwischen Mann und Frau“.
„Färber muss zwischen Zivilehe und kirchlicher Ehe unterscheiden können“, meint der stellvertretende Juso-Kreisvorsitzende Julian Ruess, „Es gibt keine Liebe erster und zweiter Klasse. Wenn zwei Partner gegenseitig Verantwortung füreinander übernehmen wollen, steht es dem Staat nicht zu, darüber zu urteilen.“, führt Ruess weiter aus.
Nachdem das Bundesverfassungsgericht 2013 bereits die steuerrechtliche Gleichstellung vorangetrieben hat, geht es nun darum, den Begriff ‚eingetragene Lebenspartnerschaft‘ mit ‚Ehe‘ zu ersetzen und den gleichgeschlechtlichen Paaren das volle Adoptionsrecht zu geben. „Zwei Männer oder zwei Frauen sind nicht schlechtere Eltern als Mann und Frau.
Wichtig ist, dass die Eltern ihre Kinder lieben und sich um sie sorgen, das können homosexuelle Paare nicht weniger als heterosexuelle Paare.“, davon ist die Juso-Kreisvorsitzende Stefanie Anger überzeugt. „Wir werden mit Berufung auf den Gleichheitsgrundsatz des Grundgesetzes weiter dafür kämpfen, dass die Ehe für alle geöffnet wird.“, fügt Canel Kaya hinzu.
PM