Radverkehrsanteil steigt auf 14 Prozent – Auch im Landkreis Göppingen sind immer mehr Menschen mit dem Fahrrad unterwegs

Der Landkreis Göppingen hat im September 2018 eine Haushaltsbefragung durchgeführt, um Details zur Mobilität der Bürgerinnen und Bürger im Landkreis zu erfahren. Die Ergebnisse zeigen eine deutliche Zunahme des Radverkehrs – das Auto ist jedoch noch immer das meist genutzte Verkehrsmittel.

Um die Verkehrsplanung zu optimieren und Trends in der Mobilität ablesen zu können, ist es wichtig, eine fundierte Datengrundlage zu erstellen. Deshalb hatte auf Vorschlag der Verwaltung der Ausschuss für Umwelt und Verkehr im Frühjahr 2018 beschlossen, eine Befragung der Bürgerinnen und Bürgern zur Mobilität durchzuführen. Im Fachjargon wird dies “Modal-Split-Erhebung” genannt: Es wird der Anteil der einzelnen Verkehrsträger am Gesamtverkehrsaufkommen ermittelt. Hierfür wurden insgesamt mehr als 6.000 zufällig ausgewählte Haushalte im Landkreis Göppingen angeschrieben und gebeten, sich an der Mobilitätsbefragung zu beteiligen. Um zu sehen, welche Verkehrsmittel im Alltag verwendet werden, sollten zu einem Stichtag alle zurückgelegten Wege genau dokumentiert werden. Ungefähr 13 Prozent der angeschriebenen Haushalte haben sich an der Befragung beteiligt. Nach Angaben des durchführenden Büros lag die Rücklaufquote damit im guten Mittelfeld.

Wenig überraschend zeigen die Ergebnisse deutlich: Der Pkw ist mit 54 Prozent auch im Jahr 2018 weiterhin das dominierende Verkehrsmittel im Landkreis Göppingen. Manch andere Werte waren allerdings unerwartet. Laut der Befragung werden inzwischen 14 Prozent aller Wege im Landkreis mit dem Fahrrad zurückgelegt. Dieser Wert lag noch bei einer Schätzung im Rahmen der Erstellung der Radverkehrskonzeption im Jahr 2010 nur zwischen 6-12 Prozent. Die Schwankungen lassen sich auf die unterschiedlichen topografischen sowie siedlungsstrukturellen Gegebenheiten zurückführen. Bei den Auswertungen der aktuellen Befragung wurden ebenfalls Aussagen zu regionalen Unterschieden getroffen, so liegt der Radverkehrsanteil im Voralbraum bei stolzen 18 Prozent, im Bereich Böhmenkirch hingegen immerhin noch bei 9 Prozent. „Es ist sehr erfreulich zu sehen, dass unsere Anstrengungen beim Infrastrukturausbau für den Radverkehr Früchte tragen.“, resümiert Marco Schwab, der Radverkehrsbeauftragte des Landkreises Göppingen. „Unser selbstgestecktes Ziel, 15% Radverkehrsanteil bis zum Jahr 2020 zu erreichen, ist damit nun zum Greifen nahe. Jedoch vor allem im Bereich der Pendlerverkehre ist die Dominanz des Pkw überdurchschnittlich hoch. Hier müssen wir noch besser werden, um insbesondere die Wege zur Arbeit mit dem Fahrrad attraktiver zu gestalten.“

Ebenfalls 14 Prozent der Wege werden zu Fuß zurückgelegt, jedoch nur 6% mit den öffentlichen Verkehrsmitteln. Dieser Wert liegt damit unterhalb des Durchschnitts in Baden-Württemberg mit ca. 10 Prozent. Mit dem neuen Fahrplankonzept „Bus19+“ wird mit einem Fahrgastzuwachs gerechnet, da nun mehr Busse fahren und ein Anschluss zu und von den Zügen der Filstalbahn besteht.

„Wir bedanken uns bei allen Bürgerinnen und Bürgern, die an der Befragung teilgenommen haben. Nur deshalb stehen uns nun wichtige Daten für die zukünftige Verkehrsplanung zur Verfügung.“, betont Jörg-Michael Wienecke, Leiter des Amts für Mobilität. Die Verlosung des Gewinnspiels zur Mobilitätsbefragung hat bereits stattgefunden und die Gewinner wurden über ihr Glück informiert.

 

PM Landkreis Göppingen Amt für Mobilität und Verkehrsinfrastruktur

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