Wo eine Wille ist, ist auch ein Weg: Nach diesem Motto haben sich die Anlieger der Gneisenaustraße in Süßen und viele Bewohner des Quartiers bei der Hornwiesenschule in den letzten Wochen dafür eingesetzt, dass im Bebauungsplan „Am Bierkeller“ eine fußläufige Verbindung zur Schule erhalten bleibt. Auch die SPD-Gemeinderatsfraktion hatte sich bereits bei ihrem Vor-Ort-Termin im April für den Fußweg stark gemacht, war jedoch mit einem entsprechenden Antrag im Gemeinderat knapp gescheitert.
In der Sitzung des Gremiums am Montag konnte jetzt eine Lösung gefunden werden: Zwischen den beiden im Bebauungsplan vorgesehenen Baugrundstücken wird eine zwei Meter breite Fläche frei gehalten, die sich zu einem Trampelpfad entwickeln darf.
„Wir bedanken uns bei der Stadtverwaltung für den ‚wegweisenden‘ Kompromissvorschlag, der den Status Quo für die Nutzer, insbesondere die Schulkinder, sichert“, sagte der Fraktionsvorsitzende Udo Rössler. Bedauerlich sei, dass sich einige Stadträte auch mit dieser Lösung nicht anfreunden konnten. Eine klare Mehrheit hat sich jedoch letztlich für den Durchlass zwischen den beiden Grundstücken ausgesprochen.
So sehr sich die SPD-Räte auch über den Erfolg der Bürgerinitiative für den Fußweg freuen – dem Bebauungsplan konnten die Sozialdemokraten dennoch nicht zustimmen. Auf dem städtischen Grundstück mit einer Fläche von 1.900 qm sind zwei überdurchschnittlich große Baufenster vorgesehen, was der Vorgabe einer verdichteten Bauweise im Innenbereich klar widerspreche. Bei knappen Bauplätzen sei es ungerecht, wenn Wenigen auf städtischem Boden ein sehr großzügiges Bauen ermöglicht wird, während andere den Traum vom Eigenheim nicht verwirklichen können, so Rössler. Alternative Bebauungskonzepte für die attraktive städtische Fläche seien nicht geprüft worden. Vielmehr habe sich die Gemeinderatsmehrheit schon vor dem Beginn des Bebauungsplanverfahrens auf die Reservierung der Grundstücke für einzelne Interessenten festgelegt.
PM SPD-Gemeinderatsfraktion Süßen
