Matthias Gastel (MdB) unterzieht Filstalbahn dem Praxistest – Mitfahrt im Steuerwagen

Die Filstalbahn zwischen Geislingen an der Steige, Göppingen und Stuttgart zählt zu den „Problemstrecken“ in Baden-Württemberg. Die Beschwerden von Fahrgästen erreichen auch Matthias Gastel, Mitglied im Bundestags-Verkehrsausschuss und grüner Betreuungsabgeordneter für den Landkreis Göppingen.

Bei einer intensiven Befahrung dieser Strecke und einer Mitfahrt im Steuerwagen einer Regionalbahn hat sich der Bundestagsabgeordnete, dessen Schwerpunkt die Bahnpolitik ist, näher über die Ursachen für Verspätungen informiert. Schon früh am Morgen startete er von Göppingen aus mit dem Zug, einem alten „Silberling“, nach Stuttgart. Der Zugbegleiter war sein erster Gesprächspartner, es folgten bei dieser und den anschließenden Fahrten zahlreiche Fahrgäste und einige Lokführer. Morgens sei meist noch alles in Ordnung. Doch im Tagesverlauf nähmen die Verspätungen teilweise deutlich zu. Alle berichten von regelmäßigen Überholungen durch Fernzüge als Verspätungsursache Nummer eins, weil die Regionalzüge so lange warten müssen. Auch das schlechte Wagenmaterial wurde kritisiert. Eine Frau zeigte sich frustriert angesichts der vielen Verspätungen und verpassten Anschlüsse und vermisste verlässliche Informationen seitens der Bahn. Zwei Schüler aus Uhingen, die in Geislingen zur Schule gehen, erzählen hingegen, dass es im laufenden Schuljahr weniger Verspätungen gäbe als im vergangenen. Ähnliches berichteten zwei Studierende, die von Ludwigsburg an die Geislinger Hochschule fahren. Neben Gastel waren zwei seiner studentischen Mitarbeiter unterwegs. Sie holten in anderen Zügen Stimmungsbilder von Reisenden ein. Insgesamt haben die drei „Bahntester“ 14 Züge genutzt. Davon waren sieben Züge verspätet. Meist waren es nur wenige Minuten, in einem Fall aber gleich 26 Minuten.

Von Geislingen nach Stuttgart durfte Matthias Gastel im Steuerwagen einer Regionalbahn mitfahren. Der Lokführer und ein weiterer Vertreter von DB Regio informierten den Abgeordneten über die Tücken der Strecke und der eng gestrickten Fahrpläne. Der Lokführer („mein Traumjob“) berichtete von vielen Überholungen und verhältnismäßig wenigen Signalstörungen auf der Strecke. Ein Thema war die Infrastruktur, die teilweise unzureichend ist oder sogar in den letzten Jahrzehnten zurück gebaut wurde. Beidseitige Überholgleise gibt es im Filstal nur in Göppingen und Eislingen. In Untertürkheim wurde ein Güterbahngleis, in Obertürkheim sowie in Uhingen ein Überholgleis abgebaut. Auf der Alb zwischen Ulm und Amstetten, einem verhältnismäßig langen Abschnitt, gibt es kein Überholgleis. All dies schränkt die betriebliche Flexibilität ein und kann Verspätungen verursachen oder verstärken.

Kurz- und mittelfristige Verbesserungsmöglichkeiten sieht Matthias Gastel in verlässlicherem Wagenmaterial und Anpassungen im Fahrplan. Erst mit der Inbetriebnahme der Neubaustrecke Wendlingen-Ulm wird im Filstal eine deutliche Entspannung eintreten.

Ab Dezember 2019 wird nicht mehr die DB Regio, sondern der Wettbewerber Go Ahead die Strecke Stuttgart – Ulm befahren. Gastel zeigt sich sehr gespannt und kündigt an, gleich kritisch zu bleiben und zu verfolgen, wie der Betrieb dann laufen wird.

PM Büro Matthias Gastel

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