Der Nürtinger Bundestagsabgeordnete Matthias Gastel (Grüne) ist drei Tage entlang des stillgelegten „Boller Bähnle“ (offizielle Bezeichnung: Voralbbahn) von Göppingen nach Bad Boll, von dort nach Weilheim an der Teck und weiter entlang der Teckbahn-Nebenstrecke, auf der auch keine Züge mehr rollen, nach Kirchheim unter Teck gelaufen.
Entlang des Weges führten er und seine Begleiter Gespräche rund um die möglichen Reaktivierungen und Verknüpfung beider Bahnstrecken. In Göppingen traf sich Gastel, der dem Bundestags-Verkehrsausschuss angehört, mit Vertretern des Landratsamtes. Die Landkreise Göppingen und Esslingen haben gerade eine Studie in Auftrag gegeben, um eine durchgehende Bahnverbindung Göppingen – Kirchheim auf ihre Potentiale und Kosten grob untersuchen zu lassen. Die eigentliche Wandertour begann dann auf dem Betriebsgelände der Firma Leonhard Weiss, wo das Boller Bähnle von der Filstalbahn abzweigt. Auf den Gleisen querte die Gruppe die Fils und die alte sowie die neue B 10, um dann in Holzheim auf den alten, stark verwilderten Bahnhof zu stoßen. Bis Bad Boll musste überwiegend auf Straßen und Wegen neben der Trasse gelaufen werden, da diese zu stark zugewachsen ist. Begleitet wurden sie von aktiven Mitgliedern des Vereins „Ein neuer Zug im Kreis e. V.“ Die Ehrenamtlichen des Vereins bemühen sich, zumindest Abschnitte des Gleises vor dem völligen Zuwachsen zu bewahren und setzen sich für die Wiederherstellung ein. Wir bei seinen vorangegangenen Drei-Tages-Wanderungen legte Matthias Gastel verschiedenste Stationen entlang des Weges ein und traf sich mit engagierten Menschen aus unterschiedlichen Bereichen. Dazu gehörte neben dem bereits erwähnten Bahn-Verein die Bürger-Energiegenossenschaft Voralb-Schurwald eG. Sie hat sich die Umsetzung regionaler Energieprojekte mit erneuerbaren Energien zum Ziel gesetzt. Inzwischen wurden neun Solarstromanlagen auf öffentlichen Gebäuden errichtet, mit denen rechnerisch etwa 100 Durchschnittsfamilien mit Sonnenstrom versorgt werden können. In Bad Boll besuchte Matthias Gastel in Begleitung von Regionalrätin Dorothee Kraus-Prause zwei Unternehmen. Biofa Naturfarben hat 30 Beschäftigte und ist Hersteller von lösemittelfreien Produkten für die Holzbehandlung sowie Naturfarben. Die Familienkelterei „Boller Fruchtsäfte“ produziert aus Äpfeln und Birnen vom Albtrauf Säfte, aber auch Schaumweine und Brände. Durch die Zusammenarbeit mit regionalen Biolandbetrieben wächst das Biosortiment.
Der weitere Weg führte den Abgeordneten Matthias Gastel nach Weilheim an der Teck und damit von seinem Betreuungs- in seinen eigenen Wahlkreis hinein. Zwischen Boll und Weilheim gab es noch nie eine Bahnverbindung. Eine solche wird aber angedacht und gerade untersucht. In Weilheim sind noch einige wenige Erinnerungen an den damaligen Endhaltepunkt der Teckbahn-Nebenstrecke zu sehen. Erst in Kirchheim stößt man wieder auf Gleise, die dicht zugwachsen sind. Das Fazit für Matthias Gastel lautet: „Eine durchgehende Bahnverbindung zwischen Göppingen und Kirchheim, die einen Ringschluss über Wendlingen und Plochingen ermöglicht, ist eine riesige Chance für die nachhaltige Mobilität der Bürgerinnen und Bürger der Region. Daher ist es sehr gut, dass eine Studie beauftragt wurde. Diese Idee muss ernsthaft verfolgt und vom Wille, sie auch zu realisieren, geprägt sein.“
PM Büro Matthias Gastel MdB