Bausachen: Von einer Wohnraumerweiterung (Dachgauben und Anbau Hauseingang), Uhlandstraße 41 und vom Neubau eines Geräteschuppens, Hauptstraße 73 nahm der Gemeinderat Kenntnis.
ÖPNV-Förderung: Zusammen mit dem neuen Nahverkehrsplan wird der Landkreis in Rechberghausen und in Hattenhofen ein Stadtticket zum Preis für einen Euro einführen. Darüber informierte BM Jochen Reutter.
Feldwegpflege: Den Bericht über die diesjährige Feldwegkommission nahm der Gemeinderat zur Kenntnis. Die erforderlichen Asphalt- und Drainagemaßnahmen wird der Bauhof nach und nach abarbeiten.
Verbandsentwicklung: Die drei Vertreter des Hattenhofer Gemeinderates erhielten das freie Mandat zur Abstimmung bei der Verbandsversammlung Raum Bad Boll. Unter anderem wird es dort um die Fortschreibung des Flächennutzungsplans und um die Nachhaltigkeitsregion gehen.
Geld für Streuobstpflege
Zur Förderung des Baumschnitts von Streuobstbäumen erhält die Gemeinde vom Land 5.340 Euro. Dies entspricht 356 Schnittmaßnahmen á 15 Euro. Die Gemeinde wird das Geld komplett an die Baumbesitzer auszahlen. Die mit dieser Zuwendung gepflegten Obstbäume müssen mindestens zwei Mal im Jahr geschnitten werden.
Gemeinde installiert Defibrillatoren
Mit dem Erlös des letztjährigen Straßenfestes hat die Gemeinde drei öffentliche Defibrillatoren angeschafft, berichtete Hauptamtsleiter Norbert Baar. Fachliche Beratung erhielt sie dabei von Andreas Pfeiffer vom örtlichen Roten Kreuz. Im Bürgerbüro des Rathauses und im Foyer der Sillerhalle sind die Geräte bereits aufgehängt. Am Standort Sauerbrunnen/Kneippanlage soll das dritte Gerät in einem vandalismussicheren Außengehäuse installiert werden. Die Geräte sind selbsterklärend, die Gemeinde wird jedoch noch durch das örtliche DRK eine Schulung für interessierte Personen anbieten. Insgesamt kosteten die drei Apparate einschließlich Außenbereichsgehäuse 4.700 Euro
Geschwindigkeitsmessungen an Verschwenkung
Das Protokoll einer Verkehrsschau des Landkreises an der Fahrbahnverschwenkung Schlierbacher Straße nahm der Gemeinderat zur Kenntnis. Wegen eines schweren Unfalls im Januar hatten Anlieger unter anderem beantragt, dort das Tempo auf 30 km/h zu reduzieren. Ein Anwohner kritisierte die Verschwenkung: Diese würde zum Rasen einladen. Als Ergebnis der Verkehrsschau wird das Landratsamt dort mobile Geschwindigkeitsmessungen durchführen. Eine weitergehende Geschwindigkeitsbeschränkung wird nicht angeordnet.
Telekom will Internetleitungen verbessern
„Brückentechnik“ Vectoring
Den Bericht von Haike Wenisch, Vertreterin der Deutschen Telekom AG, zum geplanten Vectoring-Ausbau im Voralbgebiet nahm der Gemeinderat zur Kenntnis. Eine Entscheidung über die Frage, ob die Gemeinde für rund 110.000 Euro auf eigene Kosten Lehrrohre für einen künftigen Glasfaserausbau legt, hat der Gemeinderat auf die nächste Sitzung vertagt.
In Hattenhofen versorgt die Telekom derzeit rund 1.250 Haushalte mit einem Internetanschluss, im Vorwahlbereich 07164 sind es rund 6.700 Haushalte. Ab Anfang 2019 soll die neueste Technik für schnelles Internet zur Verfügung stehen. Damit, so verspricht es die Telekom, werden Bandbreiten bis zu 100 M/bits möglich. Telefonieren, surfen und fernsehen sowie das Streamen von Musik sollen gleichzeitig möglich sein. Dazu will das Unternehmen auf der Strecke zwischen der örtlichen Vermittlungsstelle und dem Verteiler die bestehenden Kupferkabel durch Glasfaserkabel ersetzen. Das, so der Dienstleister, sorge für erheblich höhere Übertragungsgeschwindigkeiten. Zu den einzelnen Haushalten werden allerdings weiterhin die alten Kupferkabel verwendet.
Glasfaser nur zwischen Technikstationen
Um diese Leitungen schnell zu machen, kommt das sogenannte „Vectoring“ zum Einsatz. Diese Technik beseitigt elektromagnetische Störungen und ermöglicht beim Laden höhere Bandbreiten. Je näher der Kunde an der Verteilerstation wohnt, desto höher ist seine künftige Geschwindigkeit. Allerdings sei das Vectoring nur eine „Brückentechnologie“, vor einem endgültigen Glasfaserausbau. Glasfaserkabel transportieren acht Millionen Telefonate, Kupferkabel nur 2000. Würde man jetzt schon zu den Kunden Glasfaserleitungen legen, so Frau Wenisch, müsste man die dortigen Vorgärten umgraben und die Kellerwand durchbrechen. Schwierig werde es, wenn in einem 20-Parteien Haus nur wenige diese Leitung wollten. Dies seien alles noch Punkte, die es zu klären gibt. Eine Aussage über die künftigen Geschwindigkeiten nach Ausbau der Vectoring-Technik sei noch nicht möglich.
Oberdorf wird nicht versorgt
Der Ausbauplan der Telekom in Hattenhofen betrifft nicht die komplette Gemeinde: Das Oberdorf profitiert nicht von dieser Technik. Die genaue Straßenliste wird in Göppingen beim Telekom-Shop einzusehen sein, so Haike Wenisch. Im Oberdorf, vor allem im Bereich des Gewerbegebietes, habe ein Mitbewerber die Hand darauf, so die Vertreterin der Telekom, da dürfe die Telekom nicht ausbauen.
Ein sofortiger Glasfaserausbau wäre Bürgermeister Jochen Reutter lieber als die Vectoring-Technik, diese sei nur ein Zwischenschritt. Er hoffe darauf, so Reutter, dass die angekündigten Verbesserungen auch eintreten und die Hoffnungen nicht enttäuscht werden.
Leerrohre für Glasfaser durch die Gemeinde?
Offen ist noch die Frage, ob die Gemeinde, wenn die Telekom in den Fußwegen die Leitungstrassen für die neuen Kabel öffnet, dort Lehrrohre für eine künftige Glasfaserverlegung einlegen lässt. Die von der Telekom beauftragte Tiefbaufirma legt eine Kostenschätzung vor, nach der diese Maßnahme die Gemeinde rund 110.000 Euro kosten würde. Abgedeckt werden damit rund 1,8 Kilometer Leitungen. Sprecher im Gemeinderat empfanden die durch die Maßnahme entstehenden Kosten einmütig als sehr hoch; manche Sprecher wollen trotzdem vorsorglich die Lehrrohre legen lassen, andere forderten weitere Zahlen ein: Was würde der Tiefbau beispielsweise kosten, wenn man ihn separat in fünf oder zehn Jahren durchführt? Ist die geplante Maßnahme ausreichend oder muss man später nacharbeiten? Findet man die Rohre wieder, wenn nicht digital angemessen wird? BM Reutter will diese Fragen aufarbeiten und in der nächsten Sitzung entscheiden lassen. Haike Wenisch rät grundsätzlich zum Verlegen von Lehrrohren. Der Tiefbau sei das Teuerste an der Maßnahme und es gebe zu wenig deutsche Firmen, die Telekom müsse viele Firmen aus dem Ausland holen. Schon um die Preise nicht zu hoch werden zu lassen.
„Dobelwiesen-Ahorn II“: Gemeinderat billig Planentwurf
Wenig Stellungnahmen zum Vorentwurf
13 Monate nach dem Aufstellungssbeschluss hat der Gemeinderat (in Abwesenheit von zwei Räten) den Entwurf des Bebauungsplans „Dobelwiesen-Ahorn II“ mit örtlichen Bauvorschriften gebilligt und die öffentliche Auslegung beschlossen. Auch den Abwägungssvorschlag des Ingenieur Büros Melber und Metzger, Nürtingen zu den eingegangenen Anregungen hat der Gemeinderat einstimmig gebilligt.
Während der öffentlichen Auslegung im Frühjahr und der gleichzeitigen Beteiligung der Träger öffentlichen Belange kamen zwei Stellungnahmen von Privatleuten und nur einige Anregungen von den Behörden. Bei den behördlichen Stellungnahmen spielt unter anderem, wie bei anderen Bebauungsplänen, der Artenschutz im bebauten Bereich eine Rolle. Die Gemeinde verweist darauf, dass eventuelle artenschutzrechtliche Verbotstatbestände bei Einzelbauvorhaben zu prüfen sein werden. Im Bebauungsplan wird ein Hinweis auf den Internetauftritt des Tübinger Projekts „Artenschutz am Haus“ aufgenommen. Neben zwei redaktionellen Hinweisen, die umgesetzt werden, nahmen die restlichen Behörden und Nachbargemeinden überwiegend Kenntnis von der Planung.
Private Anregungen teilweise berücksichtigt
Ein Anwohner des Baugebiets hatte darauf hingewiesen, dass im Bereich der Terrassenhäuser, wo der Vorentwurf zwei Wohneinheiten vorsah, durch die Baugenehmigungen drei Wohneinheiten zulässig sind. Dies ist richtig. Der Textteil wird daher entsprechend angepasst. Die Anregung dieses Anwohners, auf den Flachdächern geneigte Dächer (Pultdächer) zuzulassen, haben Verwaltung und Planer nicht umgesetzt. Es soll beim Flachdach bleiben. Eine Solaranlage wird durch diese Vorschrift nicht verhindert. Ein weiteres Eigentümerehepaar hat darauf verwiesen, dass die niedrigeren eingeschossigen Gebäude nördlich der Uhlandstraße durch die höheren, zweigeschossigen Häuser südlich der Uhrlandstraße jetzt schon verschattet würden und dies durch eine Erhöhung der Gebäudehöhe noch verschärft würde. In der Tat kann der Fürst künftig um rund 1,40 Meter nach oben wandern. In einer Schattenstudie hat Diplom- Ingenieur Gernot Kriegeskorte vom Büro Melber und Metzger dargelegt, dass dies jedoch in den von den Anliegern angesprochene Wintermonaten lediglich eine oder zwei Stunden am Tag zusätzlich sein werden und somit zumutbar.
Baufenster angepasst
Ein Gemeinderat sprach die im unteren Teil der Dobelstraße gegeben über dem Bestand verkleinerten Baufenster an, was sei der Grund hierfür? Zum einen, so Gernot Kriegeskorte, ein dort verlaufendes Leitungsrecht für einen bestehenden Kanal, der auch über private Grundstücke läuft. Zum anderen städtebauliche Gründe. Es sei schlüssiger und konsequenter, dort die Baugrenze den anderen Grundstücken anzupassen und auch die Gartenflächen Richtung Grünzone von Bebauung freizuhalten. Aus heutiger städtebaulicher Sicht sei es nicht ersichtlich, warum dort bislang so große Baufenster ausgewiesen sind. Die Frage sei, ob man dort Bebauung in zweiter Reihe wolle. Jetzt habe man eine Bautiefe von 25 Meter,n das sei ausreichend. Zu diesem Thema erhielt die Verwaltung am Tag der Gemeinderatsitzung den Widerspruch eines betroffenen Anliegers, dieser wird dem Gemeinderat zusammen mit anderen Anregungen, die während der noch anstehenden öffentlichen Auslegung eingehen werden, zur Entscheidung vorgelegt.
Der Planentwurf sei ein Vorschlag von Planungsbüro und Verwaltung so Bürgermeister Jochen Reutter. Man werde nun bei der Auslegung und erneuten Behördenanhörung die Anregungen und Hinweise zum Entwurf sammeln und diskutieren. Änderungen in dem einen oder anderen Bereich seien machbar.
Flächennutzungsplan: Planung abgesegnet, Verfahren soll ruhen
Einstimmig hat der Gemeinderat die Abwägungsvorschläge des Stuttgarter Planungsbüros Netzwerk für Planung und Kommunikation) sowie das Layout für den Flächennutzungsplan 2030 gebilligt. Da vor allem im Bereich der Gewerbegebietsentwicklung und der Nahversorgung im Voralb-Bereich noch wichtige Informationen fehlen, auch beim Biotopschutz-Verbund, soll das Verfahren nach dem Beschluss der kommenden Verbandssitzung am 17. Juli ruhen. Diesem Vorschlag von Planer Thomas Sippel ist der Gemeinderat gefolgt. Das Thema von eventuellen Wohngebietsentwicklungen am Ortsrand nach § 13b Baugesetzbuch wird der Gemeinderat in einer Klausurtagung separat besprechen.
PM Gemeindeverwaltung Hattenhofen