Bund, Land und Kommunen wollen mit dem „Tag der Städtebauförderung“ die Bedeutung der Stadterneuerung herausstellen, um diese wenig bekannte aber öffentliche Aufgabe der Bevölkerung näher zu bringen. Die Bewohner eines Gebietes sollen zur Mitwirkungs motiviert und über Fördermöglichkeiten informiert werden. Interessierte Bürgerinnen und Bürger erhielten dazu vergangenen Samstag Gelegenheit, ausführlich mit Baubürgermeister Thomas Schuster ins Gespräch zu kommen und Fragen zu stellen.
Unter dem Motto „Zusammenwachsen mit der neuen Mitte“ informierte die Stadt Eislingen mit einer Ausstellung auf dem Schlossplatz über die bauliche Entwicklung der Stadt. Durch zahlreiche Pläne und Fotos informierte die Stadt auf Schautafeln, was sich in Eislingen in den letzten Jahrzehnten verändert hat. Anschaulich stellte Baubürgermeister Thomas Schuster in seinen Ausführungen heraus, was Stadterneuerung darüber hinaus noch leisten kann. „1 Euro Fördergeld kann sowohl im öffentlichen also auch im privaten Bereich
7 Euro Investitionen in der Bauwirtschaft anstoßen“, informierte er die kleine Gruppe vor dem Rohbau des neuen Rathauses zum Schwerpunktthema „Sanierung“.
Ziel ist es, durch die Gestaltung des öffentlichen Raumes eine Verbesserung der Wohn- und Aufenthaltsqualität zu bewirken. Er veranschaulichte dies anhand Informationen zu den bereits durchgeführten und geplanten Rückbaumaßnahmen im Sanierungsgebiet „Bereich Ulmer- und Stuttgarter Straße“. Durch Nachverdichtung des innerstädtischen Raumes, sei es wichtig die vorhandenen Potentiale durch flächenschonende Stadtentwicklung zu nutzen, energetische Sanierung der Gebäude zu unterstützen und mangelhafte Bausubstanz zu renovieren.
Der Baubürgermeister verwies dazu auf die Schautafeln im Pavillion, in denen dokumentiert wurde, wie sich seit 1983 das Wohnumfeld in den Sanierungsgebieten „Kronenstraße I und II“ mit der Stadthalle, das Gebiet „Westlich der Hauptstraße“ mit der Fußgängerbrücke über die Krumm sowie im aktuellen Gebiet „Südlich der Jahn- und Salacher Straße“ mit der künftigen Neuen Mitte und vielen anderen Maßnahmen deutlich verbessert hat. Bei dieser Gelegenheit kündigte er an, dass sich die Stadt für eine rasche Aufnahme des neu anstehenden Sanierungsgebiets „ Östlich der Hauptstraße“ in das Förderprogramm 2016 intensiv einsetzen wird.
Deutlich wurde an diesem Vormittag, dass Bürgerbeteiligung bei der Stadtgestaltung auf jeden Fall eine entscheidende Rolle spielt. Beispielhaft wurde das „Forum Stadtentwicklung“ genannt, in dem dieses wichtige Kriterium erfolgreich umgesetzt wurde. Bürgerinnen und Bürger hatten in diesen Foren Gelegenheit, intensiv mit Vertretern der Stadt und dem Gemeinderat zu den Themen Innenstadt, Verkehrsführung, Hirschkreuzung und dem Bereich Rathaus zu diskutieren.
„Ich bin zuversichtlich, dass das hohe Engagement in der Stadterneuerung erhalten bleibt und viele wesentliche öffentliche Ziele umgesetzt werden können, aber auch dass die private Mitwirkungsbereitschaft nicht nachlässt“, so Schuster und überraschte mit einem übergroßen Transparent aus Stoff, das er auf dem Boden präsentierte. „Ich sah die Stadt und lächelte und ging hinein. Wie kann man hier nur leben, fragte ich mich und ging nie wieder weg“. Das Gedicht von Mangladesh Dabral wird im neuen Rathaus im Eingangsbereich platziert und bringt die Motivation zum Ausdruck, Lebensräume zu entwickeln, in denen man sich wohlfühlt.
Sein besonderer Dank galt dem Gemeinderat, der mit der jährlichen Mittelbereitstellung im städtischen Haushalt die Grundlage zur tatsächlichen Umsetzung der Sanierungsziele schafft. Am Schluss gab es noch die Möglichkeit, Teile der aktuellen Sanierungsgebiete in einer Führung zu besichtigen.
Foto (Urheber: PSE) Baubürgermeister Thomas Schuster stand für Fragen zu den Sanierungsmöglichkeiten gerne zur Verfügung
PM PSE