Am frühen Abend des 11. Juni wurden gegen 17:15 Uhr die ersten Feuerwehren im Landkreis Göppingen durch die Integrierte Leitstelle Göppingen (ILS) zu Unwettereinsätzen im Bereich des Oberen Filstals alarmiert. Im weiteren Verlauf zog das Unwetter über weite Teile des Landkreises. Besonders betroffen waren die Wehren im Schurwald und in den Bereichen Göppingen, Uhingen und Ebersbach mit den angrenzenden Gemeinden.
Neben vollgelaufenen Kellern, Garagen und Tiefgaragen waren vielerorts die Entwässerungssysteme überlastet, so dass es immer wieder zu enthobenen Kanal- und Gullydeckeln, zu durch Unrat verstopften Abläufen und stellenweise zu bis zu 50 cm hoch überfluteten Straßen kam. Stellenweise drückte das Wasser aus den Abwasserkanälen in die Gebäude. Neben der unmittelbaren Gefahrenbekämpfung wurden auch vorbeugende Maßnahmen – wie beispielsweise die Installation von stationären Hochwasserschutzsystemen (sog. Spundwände) – durch die Feuerwehr ergriffen.
Bedroht von den teilweise sintflutartigen Wassermassen waren auch mehrere Heizöllagerräume. Hier drohte ein Aufschwemmen der Tanks. Das Austreten von Heizöl konnte durch das schnelle Eingreifen der Feuerwehren vor Ort in allen Fällen erfolgreich verhindert werden. In einem Galvanikbetrieb in Salach konnte das Eindringen von Oberflächenwasser in ein säurehaltiges Eloxalbecken abgewehrt werden.
Während der Unwetterlage wurde die Feuerwehr Eislingen zum Brand einer Gartenhütte im Bereich Krummwälden alarmiert. In der Geislinger Rheinlandstraße kam es zudem gegen 23 Uhr zu einem Brand im Erdgeschoss eines Hochhauses. Beide Brände konnten innerhalb kürzester Zeit erfolgreich bekämpft werden. In Geislingen wurden mehrere Bewohner mit Verdacht auf eine Rauchgasintoxikation durch den Rettungsdienst versorgt und zur weiteren Behandlung in eine Klinik verbracht.
Aufgrund des hohen Einsatzaufkommens innerhalb kürzester Zeit alarmierte der Kreisbrandmeister den Führungsstab des Landkreises Göppingen in die Hauptfeuerwache Göppingen. Weiterhin wurde eine Personalverstärkung der Leitstelle von drei auf zehn Disponenten angeordnet. Dies war erforderlich, um das erhöhte Notrufaufkommen zu bewältigen.
Gegen 22 Uhr zeichnete sich eine erste Entspannung der Unwetterlage ab. Die Feuerwehren waren jedoch zum Teil bis weit nach Mitternacht beim Abarbeiten der noch verbleibenden Einsatzstellen. Im Anschluss wurde die Einsatzbereitschaft der Fahrzeuge und der Geräte wiederhergestellt.
Im Einsatz waren insgesamt 20 Feuerwehren mit 89 Fahrzeugen und fast 600 ehrenamtlichen Feuerwehrangehörigen aus dem gesamten Landkreis.
Übersicht Einsatzstellen / eingesetzte Kräfte: 180611_Unwetter
PM Landratsamt Göppingen Kreisbrandmeisterstelle