Aus der Beratung des Verwaltungsausschusses vom 06. Juni 2018: Im Polizeirevier Geislingen fehlen Mitarbeiter

Polizeioberrat Jens Rügner, Leiter des Geislinger Polizeireviers, berichtete in der letzten Sitzung des Verwaltungsausschusses unter anderem über die aktuelle Personalsituation bei der Polizei.

Derzeit verfügt das Polizeirevier Geislingen über 64 Mitarbeiter, davon 58 Polizeibeamtinnen und –beamte, fünf Angestellte und 3 bei den Polizeiposten Kuchen und Böhmenkirch und vier in Deggingen. Zwar verjüngt sich durch Pensionierungen das Personal aber es geht auch ein großer Erfahrungsschatz verloren, so Rügner.

Nach Angaben des Polizeichefs lässt sich die Lücke, die durch die Abgänge verursacht wird, in den nächste drei bis vier Jahren nicht kompensieren. Insbesondere im Streifendienst hat das Geislinger Revier unbesetzte Stellen. „Uns fehlen sieben Beamte!“ Immerhin ist das Polizeirevier Geislingen für rund 180.000 Menschen zuständig.

Trotz des Personalmangels, so Rügner, sei es bis jetzt dank des großen Engagements seiner Mitarbeiter noch nicht zu Sicherheitsmängeln gekommen. Allerdings werde die Situation immer enger, da die Polizisten aus Geislingen immer häufiger zu großen Einsätzen im gesamten Bundesgebiet abgezogen werden. Häufig muss auch bei der Bereitschaftspolizei um Unterstützung gebeten werden. Der Polizeichef wies auch auf die kommende Fußball-Weltmeisterschaft hin, bei der seine Mitarbeiter mit Sicherheit genug zu tun bekämen.

Was die Kriminalitätslage in Geislingen anbelangt, so stieg zwar im vergangenen Jahr, im Gegensatz zu Land und Kreis, die Anzahl der Straftaten. Dies lag aber in erster Linie daran, dass die Polizei insbesondere in der Rauschgiftszene sehr aktiv gewesen ist. Allein hier wurde eine Zunahme gegenüber 2016 um 69 Fälle verzeichnet. Es handelt sich hierbei um sogenannte „Holkriminalität“, bei der verstärkt Beamte im Einsatz sind und gezielt Schwerpunktkontrollaktionen durchführen. Während die Aufklärungsquote der Geislinger Polizei im Jahr 2016 bei 61,3 Prozent lag, konnte sie in 2017 auf 65,5 Prozent verbessert werden.

Gemeinsam mit dem städtischen Ordnungsamt hat das Polizeirevier Geislingen eine Konzeptin „Sicherheits-und Ordnungsstörungen“ erarbeitet, die bereits seit rund zwei Jahren konsequent umgesetzt wird. Hierbei geht es um Schwerpunktsetzung zur Bekämpfung von „Sicherheits- und Ordnungsstörungen“ sowie von Kriminalität im öffentlichen Raum.

Zudem zeigt die Polizei mit Fußstreifen und intensiven Personenkontrollen regelmäßig und täglich Präsenz in der Öffentlichkeit und führt Schwerpunktkontrollaktionen, auch mit Kräften des Polizeipräsidiums Einsatz, durch.

In letzter Zeit, so Rügner, kann verstärkt Gewalt gegen Polizei, Feuerwehr und Rettungskräfte festgestellt werden. „Wir müssen hier ansetzen!“, so der Polizeichef, „Den jungen Menschen geht der Respekt verloren!“

PM Stadtverwaltung Geislingen/Steige

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