Die Jusos Göppingen diskutierten bei ihrem vergangenen Treffen die Chancen und Risiken des Abbaus des begehrten Metalls. Sie begrüßen die Bestrebungen, der im „Lithium-Dreieck“ befindlichen Länder Südamerikas, die Wertschöpfung vor Ort zu generieren, sehen jedoch die Umwelt besonders auf Grund des Wassermangels gefährdet. Zudem wird die langfristige Zukunftsfähigkeit der mit Lithium verknüpften Technologien kritisch beäugt.
Die weltweit angekommene Besorgnis um das Klima, welche sich in Deutschland durch die „Energiewende“ bemerkt macht, erfordert zunehmend die Elektromobilität, und damit einhergehend den problematischen Abbau des für den Akku benötigten Lithiums. Elektrisch betriebene Fahrzeuge könnten die bisherigen Antriebe nicht vollständig ersetzen, da die wirtschaftlich förderbaren Lithiumvorkommen begrenzt seien. Außerdem wachse, aufgrund des steigenden Wohlstandes, die Nachfrage an Fahrzeugen in den Schwellenländern. „All diese Gründe machten einen globalen Umstieg unmöglich“, so Ardian Ponik. Gleichzeitig sei, nach dem stellvertretenden Juso-Chef des Kreisverbandes Göppingen Canel Kaya, „die Umwelt durch den für den Abbau erhöhten Wasserbedarf in den Salzwüsten massiv gefährdet, zudem werde nicht ausreichend recycelt.“ Jonas Engel hingegen sieht die Bevölkerung in den Ländern, in welchen sich die Lithiumlagerstätten befinden, in Gefahr, sie könnten womöglich nicht vom Lithiumboom profitieren, wenn die verantwortlichen Regierungen die Förderverträge schlecht aushandelten, und diese mit den resultierenden Einnahmen nicht ausreichende Investitionen tätigten.
Die Jusos Göppingen kommen zu dem Schluss, dass die Aufmerksamkeit im nachhaltigen Mobilitätswesen überwiegend auf die Elektromobilität gelenkt wird, und möchte den Blick hin zu den „Power to Gas/Liquid“ Technologien wenden, die einen langfristigen Ersatz der fossilen Energieträger bieten könnten. Die Bürger müssen über die Problematik, die mit Lithium einhergeht, besser informiert werden, um einen bewussten Umgang zu fördern. Zudem muss man sich in Zukunft auch damit abfinden, dass nicht jeder ein eigenes Fahrzeug haben kann, hierfür müsste der ÖPNV jedoch massiv ausgebaut werden.
Elektrofahrzeuge sind nur so umweltfreundlich wie der Strom mit dem sie betankt werden, weshalb für eine tatsächliche Reduktion der Treibhausgase der Strom ebenfalls umweltschonend sein muss. Schlussendlich sollte die Wertschöpfung in den Ländern mit dem Bodenschatz unterstützt werden, damit diese Staaten ihren industriellen Wirtschaftssektor ausbauen können, und die Weltwirtschaft hiermit neue Partner gewinnt.
Die Jusos Göppingen treffen sich monatlich im Göppinger SPD Bürgerbüro, um sich über vielfältige Themen auszutauschen. Interessierte im Alter von 14-35 Jahren sind hierzu herzlich eingeladen.
Weitere Infos unter: jusos-gp.de
PM