„Die Partnerschaftskultur wird in Göppingen hervorragend gelebt“, „unsere Städtepartnerschaften werden nicht nur von den Honoratioren, sondern von den Bürgerinnen und Bürgern, den Vereinen und Schulen mit Leben gefüllt“ – die Lebendigkeit der Göppinger Städtepartnerschaften würdigten Sprecher/-innen aller Gemeinderats-Fraktionen vergangene Woche, verbunden mit dem Dank an alle Beteiligten.
Die Stadt Göppingen unterhält vier Städtepartnerschaften: Seit 1971 zu Foggia in Apulien/Süditalien und zu Klosterneuburg/Niederösterreich, seit 1990 zu Sonneberg/Thüringen, und seit 2000 zu Pessac/Südwest-Frankreich. Außerdem hat die Hohenstaufenstadt 1955 die Patenschaft über die Heimatvertriebenen des Schönhengstgaus und 1988 über die Banater Schwaben übernommen. „Die Beziehungen werden einerseits durch offizielle Reisen, andererseits und vor allem aber durch bürgerschaftliche Begegnungen gepflegt“, stellte Olaf Hinrichsen dem Verwaltungs- und Finanzausschuss mit einer reich bebilderten Zeitreise durch 2017 zahlreiche Bürgerschafts-, Schul- und Vereinskontakte zwischen den fünf Städten vor. Diese Begegnungen werden von der Stadt im Rahmen ihrer Förderrichtlinien bezuschusst – insgesamt fielen im vergangenen Jahr knapp 55.000 Euro an Sachkosten und Zuschüssen sowie rund 36.000 Euro an Personalkosten an. Der Bericht sowie die Präsentation sind im Internet über www.goeppingen.de aufrufbar.
Der Göppinger Maientag ist auch in den Partnerstädten ein beliebtes Fest. So kamen vergangenes Jahr aus Klosterneuburg Bürgermeister Mag. Stefan Schmuckenschlager mit einer Delegation und aus Sonneberg der hauptamtliche Beigeordnete Christian Dressel mit einer Delegation in die Hohenstaufenstadt; aus Foggia reiste die langjährige Wegbegleiterin und „gemellaggio“-Beauftragte Dr. Gloria Fazia in Begleitung zweier Stadträte an. Aus dem Schönhengstgau nahmen Bürgermeister Dr. Milos Izlak aus Mährisch Trübau und Vizebürgermeister Milos Smola aus Landskron mit Begleitungen am „Nationalfeiertag“ teil.
Umgekehrt pflegen auch die Göppinger Verwaltung und der Gemeinderat die freundschaftlichen Beziehungen: Beim Neujahrempfang der Stadt Sonneberg hielt Oberbürgermeister Guido Till die Festrede; vom 31. März bis 2. April reiste eine 15-köpfige Gemeinderats- und Verwaltungsdelegation unter Leitung von Baubürgermeister Helmut Renftle nach Apulien und wurde in Foggia vom Präsidenten des dortigen Gemeinderats, Luigi Miranda, empfangen; beim traditionsreichen Stadt- und Museumsfest am 23./24. September in Sonneberg war die Hohenstaufenstadt aufgrund der Bundestagswahl mit einer kleineren Delegation unter Leitung von OB Till vertreten; und eine Gemeinderats- und Verwaltungsdelegation unter Leitung von Till reiste Mitte November zur Festsitzung nach Klosterneuburg. Wie die Verwaltungen in Göppingen und Klosterneuburg unterschiedlich oder gleich arbeiten und von den Erfahrungen der jeweiligen Kolleginnen und Kollegen profitieren können, erfuhren sieben Führungskräfte aus dem Rathaus der niederösterreichischen Partnerstadt drei Tage lang im Mai in der Hohenstaufenstadt.
Spielerisch vorgestellt wurden die Partnerstädte beim Schlossstraßenfest Anfang August. Bei den Arbeitskreisen Foggia und Klosterneuburg gab es Spiele und Informationen „Rund um die Raupe Nimmersatt“ in italienischer Sprache sowie Memory-ähnliche Spiele. Der AK Sonneberg wurde verstärkt durch Hartmut Volkmar von der Sonneberger Firma Plüti, der Plüschtiere zum Selberstopfen und -nähen anbot. Im Stadtkirchengarten bot der Verein Freunde Göppingen-Pessac ein „kugelrundes-Vergnügen“ an: Neugierige konnten das französische Boule-Spiel ausprobieren.
Seit September 2017 machen neue Fahnen Göppingens vier Städtepartnerschaften im öffentlichen Raum an den Fahnenensembles an den ehemaligen Stadttoren Hauptstraße/Schillerstraße, Poststraße/Ecke Schützenstraße, Forum Untere Marktstraße und Obere Marktstraße/Ecke Friedrichstraße sichtbar.
Die Arbeitskreise Foggia, Klosterneuburg und Sonneberg organisierten Bürgerschaftsreisen nach Apulien, Niederösterreich beziehungsweise Thüringen; die Freunde Göppingen-Pessac unterstützten das Pessacer Weinfest in der Hohenstaufenstadt, das in die Göppinger Kulturnacht eingebettet war – bürgerschaftlicher Austausch par excellence! Zum Maientag reisten überdies Foggianer Schützen und Mitglieder des Bürgervereins Kierling, ein Stadtbezirk von Klosterneuburg, an.
Im Mai reisten 25 Schüler/-innen und Lehrkräfte der Schiller-Realschule zu ihrer Partnerschule Collège de Noes in Pessac, während die Uhland-Realschule französische Gäste aus dem Collège Jeanne d‘Arc in Pessac betreute. 20 Schüler/-innen und zwei Lehrkräfte des Freihof-Gymnasiums flogen ebenso nach Foggia wie 17 Schüler/-innen verschiedener Schularten der kaufmännischen Schule Göppingen. Im Rahmen des städtischen Schüleraustausches waren acht Schüler/-innen aus verschiedenen Foggianer Schulen in Göppingen, außerdem kamen 20 Schüler/-innen des Liceo C. Poerio aus Foggia in die Hohenstaufenstadt. .Und aus Apulien weilte das „Orchestra N. U. Stame“ vom „Liceo Carolina Poerio“ in Foggia für mehrere Tage in Göppingen und gab dabei, zusammen mit dem gemeinsamen Sinfonieorchester des Freihof-Gymnasiums, des Hohenstaufen-Gymnasiums und der Freien Waldorfschule Filstal, zwei mitreißende Konzerte.
Apropos Kultur: Zwei Künstler vom ältesten Künstlerverbund in Niederösterreich zeigten ab dem 3. Mai ihre Arbeiten im Wäscherschloss: Gottfried La Wurm und Gerhard Papp vom Künstlerbund Klosterneuburg. Organisiert wurde die Ausstellung von Galerist Rüdiger Wolff, Ehrenmitglied des Künstlerbundes Klosterneuburg. Bei der Weihnachtsausstellung des Künstlerbundes Klosterneuburg im Amtshaus Kritzendorf war andererseits Barbara Rauschenbach vom Offenen Kulturtreff Göppingen mit ihrer Bilderserie „Reformation“ als Gastkünstlerin vertreten. Am Sonntag, 1. Oktober (Erntedank) eröffnete AK-Sprecherin Ilona Abel-Utz mit Gedanken zum Thema „Heimat“ eine Ausstellung mit Bildern von Sonneberger Künstlern auf Burg Wäscherschloss. Die Ausstellung des Hohenstaufener Galeristen Rüdiger Wolff entstand in Zusammenarbeit mit der privaten Galerie „Notwehr“ in Sonneberg. Und die Musikvereinigung Göppingen-Holzheim reiste vom 22. bis 24. September nach Klosterneuburg, um mit der dortigen Stadtkapelle deren 60-jähriges Bestehen zu feiern.
PM