Immer wieder wird von der Misshandlung von Pflegedürftigen berichtet. Gründe dafür werden gesucht. Ist Überforderung so ein Grund?
Mit diesem Thema hat sich Dr. Gerda Blechner, Jahrgang 1937, beschäftigt. Nach ihrem Studium der Ethnologie und Psychologie und längerer Arbeit in der Psychiatrie (im In- und Ausland) absolvierte sie eine Qualifikation zur Psychotherapeutin sowie eine Zusatzausbildung in Schmerztherapie. Während ihrer Arbeit im Migrationsbereich promovierte sie mit einer Forschungsarbeit über alte Migranten hier und in der Heimat. Dies war der Beginn ihrer Altersforschung, die stets kritisch hinterfragt.
Bei ihrer Forschung fand Dr. Gerda Blechner heraus, Misshandlung von alten Menschen hat es immer schon gegeben, in allen Ländern und Kulturen, und es wird sie immer geben.
Diese Tatsache wird aber viel verständlicher, wenn wir nicht nur das betrachten, was offensichtlich ist, sondern auch den Hintergrund für dieses Tun. In früheren Zeiten gehörte dazu der geschichtliche Rahmen, ab und zu auch gekoppelt mit individuellen Entscheidungen, die aber nur in diesem Kontext möglich waren.
So kam zu Urzeiten bei manchen Stämmen die gewaltsame Beseitigung von Alten vor durch Lebendig-Begraben, Erdrosseln, Verhungern-Lassen, Erschlagen, Aussetzen, Wegjagen. Anlass dazu waren die abnehmenden Kräfte der Alten, wodurch die ganze Gruppe benachteiligt wurde, die jede Arbeitskraft dringend brauchte.
In ihrem neu erschienenen Buch „Von wegen Überforderung als Grund für Misshandlung von Pflegebedürftigen“ beschert Dr. Gerda Blechner dem Leser altersunabhängig neue Sichtweisen hinsichtlich Alter, Pflege, Misshandlungen einschließlich zermürbender Kleinigkeiten und Selbstmisshandlung. Dies hilft, sich selbst und andere besser zu verstehen, zumal es lässig geschrieben daherkommt. Auch erleichtert es damit den Umgang mit Pflegenden und Gepflegten, präpariert für eventuell irritierende Situationen.
Viele Informationen liefert Dr. Gerda Blechner in ihrem Buch „Von wegen Überforderung“ auf über 230 Seiten. Das informative Buch ist ab sofort zu 14 € beim Buchhandel, im Internet und direkt beim Manuela Kinzel Verlag unter der ISBN 978-3-95544-093-0 erhältlich.