SPD zum Frauentag am 8. März: Gleichstellung heißt Gerechtigkeit

Die Göppinger Bundestagsabgeordnete Heike Baehrens und die Vorsitzende des Kreisverbands Göppingen der Arbeitsgemeinschaft sozialdemokratischer Frauen (ASF) Heide Kottmann erinnern anlässlich des Internationalen Frauentags am 8. März an die vielen Fortschritte der Bemühungen um Gleichstellung – und an die Ziele, die es weiterhin zu erreichen gilt.

Vor 100 Jahren wurde in Deutschland das Frauenwahlrecht eingeführt. Als Sozialdemokraten bereits 1895 im Deutschen Reichstag das Frauenwahlrecht forderten, wurden sie dafür von den anderen Fraktionen verlacht. Aber politischer Wille und der gesellschaftliche Einsatz vieler kämpferischer Frauen und aufgeklärter Männer führten 1918 zum Erfolg. „Dieser Meilenstein in der Geschichte zeigt uns, dass Gleichstellung keine natürliche Entwicklung ist, sondern erstritten werden muss“, meint die Bundestagsabgeordnete Heike Baehrens. „Auch heute müssen wir für solche großen Ziele eintreten. Noch immer werden zum Beispiel Frauen nicht in allen Branchen gleichgut bezahlt wie Männer.“

Heike Baehrens, pflegepolitische Sprecherin der SPD-Bundestagsfraktion, konkretisiert: „Wir müssen in Arbeitsbereichen, die überwiegend von Frauen getragen werden und die auch für uns als Gesamtgesellschaft von großer Bedeutung sind, für eine bessere Bezahlung sorgen. Nur so werden wir dem Fachkräftemangel in sozialen Berufen entgegenwirken können.“ Die Lücke in der Bezahlung von Männern und Frauen wurzele auch darin, dass diese Berufe bisher nicht ausreichend honoriert wurden.

Da ist es nur passend, dass das Pflegethema im Rahmen der Esslinger Frauenwochen zur Sprache kommt. Beim Politischen Frühstück der ASF am 11.3. sitzt Baehrens auf dem Podium, um über das Thema “Wer pflegt uns und wenn ja, wie viele?“ zu diskutieren.

Die vielfältigen Herausforderungen im Kampf um Gleichstellung betont auch Heide Kottmann, ASF-Kreisvorsitzende in Göppingen. „Die männliche Dominanz in Politik, Wirtschaft, Kultur, Medien, Sport und auch Sprache hat die Gesellschaft geprägt. Dass wir in einer Gesellschaft leben, die noch immer in sexistischen Strukturen verhaftet ist, lässt sich nicht abstreiten. So sind Frauen beispielsweise in Entscheidungsgremien deutlich unterrepräsentiert. Wir setzen uns gemeinsam dafür ein, das zu ändern“, so Kottmann.

Den Fokus hat die ASF in diesem Jahr auf 100 Jahre Frauenwahlrecht und auf die Reform des Landtagswahlrechts gesetzt: Obwohl das Frauenwahlrecht in Deutschland seinen 100. Geburtstag feiert, sind nach wie vor viel zu wenig Frauen in den Parlamenten vertreten –  insbesondere in Baden–Württemberg. Daher fordert die ASF seit vielen Jahren die Änderung des Landtagwahlrechts in ein Zwei-Stimmen-Listenwahlrecht. Dadurch könnten Parteien wie bei der Bundestagswahl auch über ihre Listenaufstellung Einfluss nehmen auf ein ausgewogeneres Geschlechterverhältnis im Landtag.

PM

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