Um die Sanierungsarbeiten genau planen und vorbereiten zu können werden derzeit im Alten Zoll Abbrucharbeiten und verschiedene Erkundungsarbeiten durchgeführt.
Dabei wurde unter anderem festgestellt, dass die Balkenköpfe in Richtung Schubartstraße teilweise abgefault sind. Im Laufe der letzten 500 Jahre wurden zahlreiche Umbauten vorgenommen, die die Statik des Gebäudes enorm geschwächt haben.
Bernd Mittnacht vom Ingenieurbüro Mittnacht aus Würzburg, der derzeit die Schadenskartierung durchführt, erläuterte den Mitgliedern des Technischen Ausschusses, dass aufgrund des schlechten Baugrunds das Gebäude gesunken sei. Das Gebäude, so Mittnacht, sinke nach hinten ab. Zudem konnten Haarrisse im Putz festgestellt werden.
Damit die verschiedenen Schwächen und Mängel des Gebäudes detailliert aufgeschlüsselt werden können, wird nun eine geologische Untersuchung vorgenommen. Hierfür sind Bohrungen und eine Raumkernsondierung notwendig.
Stadtbaumeister Karl Vogelmann bedauerte, dass man durch die vielen ungeplanten Arbeiten, die man durchführen müsse, mit der Maßnahme im Verzug sei.
Der Rückbau, so Architekt Thomas Neugschwender, habe viel Zeit gekostet. Dabei sei jeder Schritt mit dem Denkmalamt besprochen worden.
In einem nächsten Schritt muss jetzt noch das Thema Brandschutz angegangen werden. Neugschwender geht davon aus, dass mit den eigentlichen Sanierungsarbeiten Mitte/Ende des Jahres begonnen werden kann.
Im Haushalt sind für die Sanierung des Alten Zoll rund 4,3 Millionen Euro eingestellt.
Der Alte Zoll ist Förderprojekt der Deutschen Stiftung Denkmalschutz. Um 1495 erbaut, gehört er zu den bedeutendsten und ältesten Fachwerkbauten Geislingens. Er befand sich bis vor ein paar Jahren in Privatbesitz und wurde 2012 von der Stadt gekauft. Künftig sollen in dem prachtvollen Gebäude verschiedene Ämter der Stadtverwaltung untergebracht werden.
PM