Die Ulmer haben das Münster einst selbst gebaut. Mehr als 620 Jahre später gestalten sie gleich nebenan ein neues Zukunftsprojekt: Im Verschwörhaus erkunden die Bürger die Chancen der Digitalisierung und erleben konkret, wie sie die Möglichkeiten einer vernetzten Stadt im Alltag nutzen können. Beim gut besuchten Neujahrsempfang der SPD in Süßen nimmt Projektleiter Stefan Kaufmann die Gäste auf eine Entdeckungsreise zum „digitalen Bolzplatz“ mit, den das Verschwörhaus Jung und Alt in Ulm bietet.
Wie kann man die Feuchtigkeit im Schrebergarten messen und feststellen, ob man zum Gießen noch rausfahren muss? Das WoRaLAN macht es in Ulm möglich, berichtet Kaufmann im Gespräch mit SPD-Fraktionschef Udo Rössler. Um von dem reichweitenstarken lokalen Netzwerk profitieren zu können, brauchen die Schrebergärtner nur eine programmierbare Platine und einen Sensor, den man daran befestigt. Eine solche Konstruktion wird dann im Garten angebracht – und fertig ist das Messsystem. Im Verschwörhaus wird gebastelt, gelötet und gehackt. Sogar gestrickt! Die Stricknadeln kommen dabei aus einem 3-D-Drucker, der wie Lasercutter und Lötkolben, Handkreissäge und Nähmaschine zur Ausstattung der Einrichtung gehört. Neben Handwerklichem und Digitalem sollen Begegnung, Austausch und Diskussion im Verschwörhaus aber nicht zu kurz kommen. „Die Technik ist immer nur die Basis für die gesellschaftlichen Veränderungen, die wir hier anstoßen wollen“, betont Stefan Kaufmann. Es sind die kleinen Dinge, die im Verschwörhaus angegangen werden, doch in der Summe sollen sie dafür sorgen, Bürger zu „mündigen Akteuren“ zu machen. Sie sollen die Digitalisierung nutzen, um Alltagsprobleme zu identifizieren und zu lösen. Die Gäste, darunter Bürgermeister Marc Kersting und der SPD-Landtagsabgeordnete Sascha Binder, waren sich einig: Einen „Zukunftsort“ wie das Verschwörhaus, der digitales Wissen spielerisch vermittelt, möchte man sich auch in Süßen wünschen.
PM
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[…] Filstalexpress: Verschwörhaus macht Digitalisierung erlebbar (25.03.2018) […]