Radförderung im Fokus der Abgeordneten: Radverkehrsbeauftragter stellt Radverkehrskonzeption vor

Auch acht Jahre nach der Veröffentlichung der Radverkehrskonzeption des Landkreises Göppingen wird diese als wegweisend und mit Vorbildcharakter betrachtet. Insgesamt acht Vertreter der Partei Bündnis 90/Die Grünen, darunter Mitglieder des Bundes- und des Landtags, haben am Dienstag Informationen zur Radverkehrsförderung auf kommunaler Ebene vor der Klausurtagung der Landtagsfraktion in Bad Boll beim Radverkehrsbeauftragten des Landkreises, Marco Schwab, eingeholt.
Schwab stellte die Radverkehrskonzeption vor und berichtete über Erfolge und Probleme bei der täglichen Arbeit vor Ort. Dabei wurde die im Dezember 2017 für den Ausschuss für Umwelt und Verkehr erstellte Evaluation der bisherigen Umsetzung der Radkonzeption erläutert und diskutiert. Im Alltag der Radverkehrsplanung zeigt sich immer wieder mit einer gewissen Ernüchterung, dass viele in der Konzeption vorgeschlagene Maßnahmen abgelehnt wurden oder noch nicht behandelt werden konnten. Laut Schwab sind häufige Ablehungsgründe einzelner Maßnahmen zu enge Querschnittsbreiten der Straßen, fehlende rechtliche Grundlagen für vorgeschlagene Temporeduzierungen sowie insbesondere eine geringe Bereitschaft, Parkplätze für die Verbesserung der Radverkehrsinfrastruktur aufzugeben. Allerdings konnten auch positive Beispiele von bereits umgesetzten Maßnahmen wie Schutzstreifen und Querungshilfen präsentiert werden.

Sehr interessiert zeigten sich die Besucher auch bezüglich der Auszeichnung als “Fahrradfreundlicher Landkreis” und die bald anstehende Rezertifizierung. “Ist es wahrscheinlich, dass der Landkreis die Auszeichnung nicht wieder erhält?”, fragte ein Gast. Schwab gab sich optimistisch: Es werde alles dafür getan, um auch weiterhin das Prädikat “fahrradfreundlich” tragen zu können. Dafür bedürfe es aber noch einiger Anstrengungen und insbesondere der engagierten Zusammenarbeit auf allen Ebenen. Die Teilnehmer des Gesprächs waren sich einig, dass das Ziel unbedingt wieder erreicht werden müsse, da der Landkreis Göppingen mit seiner engagierten Radförderung auch weiterhin Vorbildcharakter habe.
Anschließend wurde die Diskussion mit einer kleinen Landkreisbefahrung abgerundet. Hier wurden Stellen mit besonderen Schwierigkeiten im Bereich der Radverkehrsförderung, wie beispielsweise in der Ortsdurchfahrt in Albershausen, als auch erfolgreich umgesetzte Maßnahmen, wie der neue Radweg zwischen Schlierbach und Hattenhofen, unter die Lupe genommen. Die Abgeordneten bedankten sich für die Einblicke und nahmen die Eindrücke aus der Praxis mit in die Klausurtagung.

PM

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