Mit einer Gedenkveranstaltung haben am Sonntag Oberbürgermeister Klaus Heininger, Vertreter des VdK und der Kirchengemeinden, sowie Schüler der Silcherschule den Opfern von Krieg und Gewalt gedacht. Auch wenn es vielen jungen Menschen schwer fällt, die Bedeutung des Volkstrauertags zu begreifen, waren sich alle Redner einig, dass die Verantwortung für den Frieden bei der nachwachsenden Generation liegt.
Der Volkstrauertag soll nach wie vor die Menschen für das unsägliche Leid aus Kriegen sensibilisieren. Zahlreiche Bürgerinnen und Bürger sind deshalb dem Läuten der Glocken der Lutherkirche gefolgt, um den symbolischen Tag zum Gedenken an die Toten beider Weltkriege zu begehen und um zu erinnern, dass Volkstrauertag auch Volksfriedenstag ist.
Für den erst vor kurzem verstorbenen Rudi Münd sprach Karl-Heinz Wacht, als Vertreter des VdK. Stellvertretend für die junge Generation warb er bei den Schülerinnen und Schülern der Silcherschule mit einer persönlichen Ansprache um Unterstützung: „ Ihr könnt uns helfen, den Frieden zu bewahren. „Es geht um eure Zukunft“, machte er eindringlich klar und empfahl den Jugendlichen mutig und kritisch die Augen offen zu halten, zu hinterfragen und Alternativen aufzuzeigen: „Lasst euch eure Zukunft nicht kaputt machen, schaut uns Alten auf die Finger“, appellierte an die Adresse der Jugendlichen und empfahl, nicht zu allem einfach nur „Ja“ zu sagen, wenn man der Meinung ist, dass es nicht gut sei.
Überzeugt tritt Oberbürgermeister Klaus Heininger für den „stillen Feiertag“ ein. Er möchte auch weiterhin junge Menschen mit einbinden und argumentiert: „ Wenn dieser Tag einmal vom Veranstaltungskalender verschwindet, verblasst auch die Erinnerung. “Über 70 Jahre friedvolles Miteinander in Europa ist nicht selbstverständlich“, unterstrich er in seinen Worten und erinnerte, dass durch Hassparolen und Machtgier ganz schnell wieder Gewalt von Mensch zu Mensch ausbrechen kann. Dass kriegerische Auseinandersetzungen das Leben von Generationen beeinflusst, ist unumstritten. Sein Dank galt deshalb vor allem auch den Jugendlichen der Silcherschule und ihrer Lehrerin Simone Haug für das Interesse und das Engagement, mit dem sie die Gedenkveranstaltung feierlich und würdevoll mitgestaltet haben.
Stellvertretend für alle Kirchengemeinden ging Pastoralreferent Hariolf Hummel von der katholischen Kirchengemeinde St. Markus-Liebfrauen vor allem darauf ein, dass der Volkstrauertag neben der Erinnerung immer mehr auch den Charakter der Achtsamkeit braucht. “Achtsamkeit vor allem in Situationen, in denen Unfrieden entsteht. Das gilt für die großen Geschehnisse in der Welt, aber auch für die kleinen in unserer Stadt“, unterstrich er.
Die musikalische Umrahmung der Gedenkfeier gestaltete der Musikverein Stadtkappelle unter der Leitung von Franz Hummel. Nach der großen Gedächtnisfeier auf dem Friedhof in Süd wurden auf dem Friedhof in Nord und in Krummwälden Kränze niedergelegt.
Foto (Bildquelle: Stadtverwaltung Eislingen)
PM