Dem Stadtarchiv wurden im Frühjahr dieses Jahres mehrere Kriegstagebücher des Soldaten Paul Engel aus einem privaten Nachlass für eine umfangreiche Transkriptionsarbeit überlassen. Die ersten drei Tagebücher wurden nun vom Stadtarchiv im Internet veröffentlicht und stehen so der breiten Öffentlichkeit zur Verfügung.
Schnell war klar, dass die Aufzeichnungen des Soldaten Paul Engel aus dem Ersten Weltkrieg nicht nur für die Familie des Nachlassgebers selbst, sondern auch für eine breite Öffentlichkeit spannend sind. Mit diesem Projekt gibt das Stadtarchiv allen Interessierten die Möglichkeit, um aus den persönlichen Dokumenten des Soldaten Paul Engel ein eigenes Bild davon zu gewinnen, welche Auswirkungen der Krieg auf das Leben eines Menschen hatte. Was motivierte einen jungen Mann, freiwillig Kriegsdienst zu leisten? Was bedeutete es, fernab der Heimat an der Front zu sein? Wie bewertete der Einzelne die politischen und militärischen Zwänge in der Epoche des Nationalismus? Lassen sich Ursache und Wirkung der damaligen Politik des Kaiserreichs im Leben einer einzelnen Person nachvollziehen? Diese Fragen soll sich der Leser selbst beantworten. Auf der städtischen Internetseite hat das Stadtarchiv unter der Rubrik „Tagebücher Erster Weltkrieg“ bereits die ersten drei Tagebücher ab seiner Einberufung zum Militär 1915 bis zum Kriegseinsatz 1916 veröffentlicht (goeppingen.de > Kultur > Stadtarchiv > Tagebücher Erster Weltkrieg). In nächster Zeit werden auch die weiteren Tagebücher bis zum Kriegsende sukzessive veröffentlicht werden. Man erhält einen Einblick in den Kriegsverlauf an der West- und Ostfront sowie in die persönliche Gefühlswelt des Paul Engel. Zudem, um die veröffentlichten Dokumente historisch einzuordnen, werden einige Hinweise aus der geschichtlichen Perspektive zur Erläuterung an die Hand gegeben.
PM