Vergangene Woche besichtigte der Gemeinderat den im Umbau befindlichen ‚Storchen‘.
„Nach der erfolgreichen Operation unseres mittelalterlichen Herzen, dem Schlossplatz, steht nun auch der mittelalterliche Kopf unserer Stadt vor der Wiederbelebung“, blickt Oberbürgermeister Guido Till mit gespannter Vorfreude der Eröffnung des Stadtmuseums im Storchen am Freitag, 19. Juni, entgegen. Das Stadtmuseum ist seit Februar 2012 aufgrund einer Generalsanierung geschlossen. Kernstück ist dabei ein (im Brandfall Überdruck-)Sicherheitstreppenhaus inklusive gläsernem Fahrstuhl. Damit wird zum einen dem Brandschutz Rechnung getragen und zum anderen die Barrierefreiheit bis zum 3. Obergeschoss gewährleistet. Zudem wurde auch die bauliche Historie des überwiegend im Jahre 1535 errichteten Hauses gestärkt – so wird der älteste Teil des Museums, ein kleiner Wehrturm der ehemaligen Stadtbefestigung aus der Zeit vor 1535, mit Gewölbecharakter und Terracotta-Boden, für Ausstellungszwecke zugänglich. „Wer künftig in unser neues Stadtmuseum hineingeht, kann anschließend mit einer gehörigen Portion Stolz auf unsere Stadtgeschichte hinausgehen“, fasste OB Till seine Eindrücke zusammen. Den ebenfalls in Arbeit befindlichen Außenbereich mit Pflanzenlabyrinth und bekletterbaren Holzpferden erläuterte Baubürgermeister Helmut Renftle.
Möglichst wenig Fläche zu verlieren, so umschrieb Architekt Dr. Hartmut Mayer vom städtischen Referat Hochbau seine Hauptaufgabe. Dabei konnte er auch manches verborgene Kleinod der Baugeschichte wieder hervorholen, im ersten Obergeschoss zum Beispiel durch Verzicht auf die bisher abgehängten Decken und vorgestellten Wände. Die klare optische Trennung von Alt und Neu bei gleichzeitiger Zurückhaltung der modernen Elemente lässt den Geist des alten Fachwerkhauses aufleben und verleiht ihm ein einzigartiges Flair. Stadtarchivar Dr. Karl-Heinz Rueß erläuterte den Mitgliedern des Gemeinderats die vorgesehene neue Konzeption der Ausstellungen. Im Erdgeschoss finden sich Zeugnisse der ersten Siedlungsspuren und wird das Mittelalter thematisiert, das erste Obergeschoss bleibt Sonderausstellungen vorbehalten. Im 2. OG werden Spuren ab 1750 bis zur Gegenwart gelegt, im 3. OG Personen und Ideen vorgestellt. Das 4. OG, als einziges nicht barrierefrei erreichbar, wird das Spielzeugwesen made in Göppingen vorstellen. „Auf allen Ebenen werden wir Kinderstationen einrichten, in denen die Themen wortwörtlich be-griffen werden können“, weckte Dr. Rueß Vorfreude nicht nur bei den anwesenden Stadträtinnen und Stadträten.
PM