Kamingespräch der Göppinger Bürgerstiftung mit OB Ivo Gönner: Blick über den eigenen Tellerrand

„Eine Bürgerstiftung sollte auf Seriosität setzen, nicht auf vordergründige Events“, riet Ivo Gönner, Oberbürgermeister der Stadt Ulm und Vorsitzender der dortigen Bürgerstiftung, beim „Kamingespräch“ der Göppinger Bürgerstiftung.

Kamingespräch Ivo GönnerEinen Kamin gibt es im Bürgerhaus zwar nicht, der Zweck eines „Kamingesprächs“ wurde aber vollkommen erreicht: Es bezeichnet schließlich ein informelles Treffen im kleinen Kreis, das in einer persönlichen Atmosphäre einen fruchtbaren Dialog ermöglicht. Und fruchtbar war der Gedankenaustausch, zu dem der Vorstand der Göppinger Bürgerstiftung Vertreter weiterer Bürgerstiftungen und Bürgermeister aus der Region sowie als Ehrengast Ivo Gönner aus Ulm eingeladen hatte. „Wir wollen über den eigenen Tellerrand blicken und von den Erfahrungen anderer profitieren, aber auch unsere Erfahrungen weitergeben“, umriss Gastgeber Oberbürgermeister Guido Till, zugleich Vorsitzender der im Jahr 2000 gegründeten Göppinger Bürgerstiftung, den Hintergrund der regelmäßigen Kamingespräche, zu denen auch schon die für Zivilgesellschaft und Bürgerbeteiligung zuständige Staatsrätin Gisela Erler zu Gast war.

Gönner, seit Anfang 1992 Oberbürgermeister der Stadt Ulm, schilderte Hintergründe und Entwicklung der am 26. März 1997, anlässlich der 600-Jahr-Feier des Großen Schwörbriefes der Stadt Ulm gegründeten Bürgerstiftung der Donaustadt. Ausgestattet mit einem Stiftungskapital von rund drei Millionen Euro werden zweimal jährlich Anerkennungs- und Anschubfinanzierungen für besondere Projekte ausgeschüttet; Unterstützung einzelner Personen sind ebenso wenig vorgesehen wie die Förderung von Baumaßnahmen. „Spenden werden über den guten Namen generiert“, verdeutlichte Gönner. „Statt Geschenke zum Geburtstag oder zum Jubiläum werden Spenden gegeben.“ Auf Briefwurfsendungen oder plumpe Werbeveranstaltungen verzichtet die Ulmer Bürgerstiftung, erklärte der Ulmer Stiftungschef: „Eine Bürgerstiftung kann und sollte als Marke platziert werden und auf Seriosität setzen.“ Trotz des momentan sehr niedrigen Zinsertrags setze die Bürgerstiftung Ulm auf konservative Geldanlagen ohne Aktien.

 

Foto: Die Oberbürgermeister Guido Till und Ivo Gönner, Erste Bürgermeisterin Gabriele Zull, Fachbereichsleiter Ulrich Drechsel, Geschäftsführerin Chris Cathrin Berger sowie das Ehepaar Gudrun und Hannsgeorg Kramer beim Kamingespräch im Bürgerhaus.

 

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