Aus dem Gemeinderat Hattenhofen

Zeitkonflikt erläutert: Seit einer Novellierung der Landesbauordnung im März 2010 kann die Gemeinde zur Wahrung von gesetzlichen Fristen nicht mehr das Ergebnis der Angrenzerbenachrichtigung abwarten, bevor sie ein Bauvorhaben im Gemeinderat berät. Dies erläuterte Hauptamtsleiter Norbert Baar wegen Anfragen von Angrenzern zu aktuellen Bauvorhaben zu Beginn der Gemeinderatssitzung.

 

Begrünung gefordert: Den Bau eines Wohnhauses mit Garage und Carport, Am Ochsen 5 nahm der Gemeinderat zur Kenntnis. Der beantragten Befreiung von der Begrünungspflicht für ein Garagendach versagte das Gremium allerdings bei einer Enthaltung das Einvernehmen. Hier muss der Planer bei der Garagenhöhe nachbessern.

 

Gaube zugestimmt: Einem Dachgeschossausbau mit breiter Dachgaube und neuem Balkon, Hanfländer 20 erteilte das Gremium einstimmig das Einvernehmen.

 

Heizungsarbeiten vergeben: Mit knapp 35.000 Euro hat die Firma Setzer aus Kuchen unter drei Bietern das günstigste Angebot für die Sanierung der Heizung im Kindergarten abgegeben und erhält den Zuschlag. Dies hat der Gemeinderat nach einer Diskussion über die Vergleichbarkeit und Gleichwertigkeit verschiedener Anlagen einstimmig beschlossen.

 

Lüftungsaustausch vergeben: Von vier Bietern ist die Firma Wölpper aus Kirchheim mit 49.600 Euro die günstigste und erhält den Auftrag für den Austausch der Lüftung in der Sillerhalle. Auch dies hat der Gemeinderat nach einer Diskussion über Optimierungsmöglichkeiten zur „Luftentfeuchtung“ bei gut besuchten Veranstaltungen einstimmig beschlossen.

 

Beteiligungen registriert: Den seit Jahren unveränderten Bericht über die Beteiligung der Kommune an privatrechtlichen Gesellschaften hat der Gemeinderat zur Kenntnis genommen. Die Gemeinde trägt unter anderem zu 100 Prozent die Kommunale Wohnbaugesellschaft, ist mit 5,6 Prozent an der Solarstrom GbR und mit 0,09 Prozent an der Kreisbaugesellschaft beteiligt.

 

Wasserversorgung ist sicher: Der Zweckverband „Uhinger Wasserversorgung“, der Hattenhofen mit Wasser beliefert, befinde sich nach wie vor in ruhigem Fahrwasser, so Bürgermeister Jochen Reutter. Allerdings seien aus unterschiedlichen Gründen Erhöhungen des Wasserpreises nicht zu vermeiden.

 

Ehrenamtlicher Transport: Über eine interessante Idee des Krankenpflegevereins im Raum Bad Boll informierte Bürgermeister Jochen Reutter: Mit organisatorischer Unterstützung der sechs Verbandsgemeinden sollen dort ein bis zwei „Bürgerautos“ angeschafft werden. Damit könnte die Mobilität vor allem älterer Menschen verbessert werden (siehe auch Bericht in den Gemeinsamen Mitteilungen vom 2. April 2015/Nr. 14).

 

Heilix Blechle: In Hattenhofen sind 2.856 Fahrzeuge gemeldet, quasi ein Fahrzeug je Einwohner. Die Verwaltung wird dem Gemeinderat noch die Entwicklung der Fahrzeugzahlen in den letzten Jahren vorlegen.

Kneippbecken mit Rad-Ladestation wird energieautark

Mitte bis Ende Mai beginnen die Tiefbauarbeiten für die Kneippanlage am Sauerbrunnen. Darüber informierte die Verwaltung. Es ist vorgesehen, nicht nur die Pumpe zur Speisung des Beckens mit Butzbachwasser via Solarstrom zu betreiben, sondern dort auch eine sonnenstrombetriebene Ladestation für E-Bikes/Pedelecs anzulegen. Außerdem sollen die Straßenleuchten am Sauerbrunnen auf LED umgestellt und mit Solartechnik versorgt werden.

 

Bühlweg mit Seitengasse wird im Herbst saniert

Kein Regenwasserkanal für Darlehensgasse

Das Ingenieurbüro VTG Straub, Donzdorf wird mit der Ausschreibung zur Sanierung des Bühlwegs beauftragt. Dies hat der Gemeinderat nach Vorstellung der Planung einstimmig beschlossen. Die Maßnahme soll nach den Sommerferien beginnen und wird zwischen zwei und drei Monate dauern.

Der so genannte „historische“ Teil des Bühlwegs von der Einmündung Hauptstraße bis auf Höhe Bühlweg 9 und die im Volksmund „Promillewegle“ genannte Seitenstraße mit den Gebäuden Hauptstraße 89 und 91 erhalten einen Vollausbau. Die Standards sind hierbei gesetzlich vorgeschrieben und entsprechen den letzten Straßenausbauten in Sparwieser Straße und Schützenstraße oder den Neubaugebieten Am Ochsen und Limburgweg.

Diese Maßnahme fördert das Land zu 60 Prozent. Die geschätzten Baukosten liegen mit Nebenkosten bei rund 204.000 Euro. Die Sanierung ist mit den Anliegern in ihren wesentlichen Zügen abgestimmt und wird vor Ort im Detail geregelt, wie schon bei früheren Straßensanierungen im Ort. Da der zu sanierende Abschnitt schon vor 1873 bestand und bebaut war  – an diesem Datum trat die damalige Bauordnung für Württemberg in Kraft – müssen die Anlieger keine Erschließungsbeiträge zahlen. Die Kosten teilen sich die Gemeinde und das Land.

Etwa 40 Meter „Reststrecke“ zur Erschließung der südlichen Gebäude im Bühlweg bleiben Feldweg und werden im Rahmen der normalen Unterhaltungspflicht ausgebessert.

Vom Tisch ist eine Trennentwässerung der Darlehensgasse über einen Kanal entlang des Bühlwegs Richtung Graubach. Dies hatte ein Gemeinderat bei der letzten Beratung des Themas angeregt. Messungen haben ergeben, dass in der Darlehensgasse bei Trockenwetter rund 100 Kubikmeter pro Jahr an Oberflächenwasser anfallen, bei Regen rund 500 Kubikmeter. In beiden Fällen sind dies Mengen, die in wirtschaftlicher Sicht einen extra Trennwasserkanal nicht rechtfertigen.

 

Kreuzung Ledergasse/Ringstraße/Schulgasse soll wieder bauliche Kante erhalten

Gemeinde lobt Wettbewerb für das Areal Ledergasse 2 bis 6 aus

Zur Neubebauung des Areals Ledergasse 2 – 6 (dort standen früher ein Einfamilienhaus und ein Doppelhaus) wird die Gemeinde einen kleinen Architektenwettbewerb, konkret eine Mehrfachbeauftragung von fünf Architekturbüros ausloben. Betreuer der Gemeinde wird der Göppinger Architekt Jürgen Böbel, der vor fünf Jahren den Wettbewerb für das „Besondere Haus“, Ledergasse 3 gewonnen und realisiert hatte. Dies hat der Gemeinderat nach ausgiebiger Diskussion über das Verfahren einstimmig beschlossen. Böbel wird auf Stundenbasis beauftragt, die Wettbewerbskosten liegen bei rund 30.000 Euro.

Bürgermeister Jochen Reutter verspricht sich von der Mehrfachbeauftragung eine gute städtebauliche Lösung, um in der Ortsmitte neuen Geschosswohnraum zu schaffen. Zur Erhaltung der Infrastruktur müsse man das Einwohnerniveau halten bzw. wieder leicht anheben, so BM Jochen Reutter. Ziel sind 3.000 Einwohner. Mit jedem Einwohner weniger verliert die Gemeinde 1.000 Euro Landeszuschuss. 50 Wegzüge ohne Ausgleich  bedeuten 50.000 Euro Einnahmeverlust.

 

Kommunale Wohnungsbau GmbH soll Projekt bauen

Seit Jahren kämen keine Bauträger oder Privatinvestoren für Geschosswohnungsbau nach Hattenhofen, so der Schultes. Deswegen habe schon in der Ledergasse 3 die gemeindliche Wohnbau das Projekt realisieren müssen. Diese soll auch das neue Projekt schultern.

Bei einer Beauftragung von mindestens fünf Büros sei erfahrungsgemäß ein gutes Ergebnis zu erwarten, so Architekt Jürgen Böbel. In einer der nächsten Gemeinderatssitzungen soll das Gremium das von Böbel noch zu verfeinernde Konzept verabschieden, damit der Auslobungstext an die noch auszuwählenden Büros gesendet werden kann. Böbel will als neutraler Betreuer keine Büros vorschlagen, sondern hofft auf Vorschläge aus dem Gemeinderat und auf Bewerbungen aus dem Kreis seiner Kollegen. Zur Beurteilung der eingegangenen Vorschläge wird sich die Gemeinde außerdem zweier Fachrichter bedienen.

 

Gemeinde gibt anspruchsvollen Energiestandard vor

Mehrere Sprecher hatten Sorge, dass man möglicherweise einen Sieger des Wettbewerbs bekommt, mit dessen Entwurf man nicht ganz einverstanden ist. Die Gemeinde sei durchaus in der Lage und habe das Recht, auch beim Siegerentwurf Optimierungen zu verlangen, so Böbel und Bürgermeister Reutter. Das Gebäude Ledergasse 3 habe ja auch im Detail der Gemeinderat Schritt für Schritt entwickelt, so ein Gemeinderat. In städtebaulicher Sicht erhalten die Teilnehmer wenig Vorgaben, in Sachen Energiestandard und Energieversorgung allerdings wird die Gemeinde hohe Anforderungen setzen.

PM

 

 

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