SPD: Chance des Schulstandortes Süßen nicht verspielen

SPD-Ortsverein und Gemeinderatsfraktion sehen mit großer Besorgnis, dass eine zukunftssichere Entwicklung des Süßener Schulstandortes in Gefahr gerät. Dieses Fazit ziehen die Sozialdemokraten nach Gesprächen mit Eltern und Initiatoren der Unterschriftenaktion an der Realschule sowie mit Schulleitung und Elternbeirat der Gemeinschaftsschule.

Stadtverwaltung und Gemeinderat hatten im Dezember 2011 die Einrichtung einer Gemeinschaftsschule klar befürwortet. Vertreter der neuen Gemeinschaftsschule und der Geschwister-Scholl-Realschule waren dann auf einer Klausurtagung übereingekommen, in einen gemeinsamen Entwicklungsprozess einzutreten. Ziel war, vor dem Hintergrund rückläufiger Schülerzahlen die Qualität des Schulstandorts Süßen zu erhalten und auszubauen und Schülern dauerhaft den Hauptschulabschluss, die Mittlere Reife oder – durch Einrichtung eines Oberstufenzuges – das Abitur zu ermöglichen. Leider wurde dieser Prozess einseitig von der Realschule beendet. Ergebnis ist, dass Orientierung für Eltern bei der Schulwahl fehlt und Gräben aufgerissen werden.

Für die SPD steht fest, dass Süßen in harter Konkurrenz zu anderen Schulstandorten steht. In Donzdorf sind die Schulen eine Kooperation eingegangen, dort wird nun auch der Realschulabschluss gefördert. Eine Gemeinschaftsschule kam auch in Salach hinzu.

Reiner Scheifele bezweifelte, ob man mit Stimmungsmache gegen den Gemeinderatsbeschluss zur Schulfusion den notwendigen Veränderungsbedarf an der Realschule wegdiskutieren könne. Udo Rössler betonte, dass man ein Gegeneinander der beiden Schulen nicht zulassen könne: die Stadt sei Schulträger, der auf enger Abstimmung zwischen den beiden benachbarten Schulen bestehen müsse, die zukünftig vielfach identische Lernangebote machen. Räume und Budgets seien möglichst effizient zu nutzen. Die SPD anerkennt, dass sich die Verantwortlichen der Gemeinschaftsschule nicht in emotionale Debatten haben hineinziehen lassen. „Als Elternbeirat haben wir kein Verständnis dafür, dass nun bis auf die Ebene der Eltern Gegensätzliches statt Gemeinsames in Süßen befördert wird“, so die Vorsitzende Elke Tippelt, deren Kinder an der Gemeinschaftsschule sowie der Realschule unterrichtet werden. Auch der Elternbeiratsvorsitzende der Realschule, Helmut Rau, hatte bedauert, dass eine Kooperation bislang nicht zustande gekommen ist.

Die Stadtverwaltung hat inzwischen den formalen Anhörungsprozess zur Überführung der Geschwister-Scholl-Realschule und der J.-G.-Fischer-Gemeinschaftsschule in eine Gemeinschaftsschule zum Schuljahr 2016/2017 eingeleitet. Bis Ende Mai haben die Gremien aller Süßener Schulen sowie die Umlandgemeinden nun Gelegenheit, zur beabsichtigten auslaufenden Aufhebung der Geschwister-Scholl-Realschule Stellung zu beziehen. Die Sozialdemokraten begrüßen, dass alle Betroffenen jetzt nochmals alle Informationen erhalten, die zur Entscheidung des Gemeinderats vom 21.10.2013 geführt haben, eine gemeinsame Entwicklung beider Schulen und die Einrichtung eines Oberstufenzuges zu befürworten.

Laut Stadtverwaltung wird gerade geprüft, in welchem Rahmen eine breite Information der Bürgerschaft zur Schulentwicklung nach Abschluss des Anhörungsprozesses erfolgen kann.

PM

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