Die Deutsche Bahn hat sich nach einer Anfrage des Göppinger Landtagsabgeordneten Peter Hofelich zur Situation auf der Filstalbahn geäußert und Verbesserungen noch vor dem Fahrplanwechsel im Dezember angekündigt. Geplant ist eine veränderte Zugwende in Stuttgart. „Einfaches Ziel muss es sein, dauerhaft verlässliche An- und Abfahrtszeiten zu erreichen mit transparenten Informationen, wenn es einmal nicht klappt“, betont Hofelich. Vom Verkehrsminister erwartet der Abgeordnete angesichts anhaltender Beschwerden von Bahnkunden aus dem Filstal mehr Einsatz.
Aus der Antwort des Bahn-Konzernbevollmächtigten Sven Hantel auf die vom Abgeordneten gesammelten Proteste der Bahnnutzer aus dem Filstal geht hervor, dass die zwischenzeitlich erreichte Pünktlichkeitsquote von 90 Prozent zuletzt nicht durchgehalten werden konnte. In den letzten Wochen habe die Bahn „einen Rückschlag erlitten und mit Problemen zu kämpfen“, so Hantel. Während der beiden ersten Maiwochen, in denen morgens acht Züge einige Minuten früher fuhren, sei es zu zwei größeren Verspätungen um 20 Minuten sowie zu vier Verspätungen um jeweils fünf Minuten gekommen. Für den SPD-Abgeordneten Peter Hofelich geben die jüngsten Berichte zwar Anlass zur Hoffnung, aber nicht zur Entwarnung. „Die bisherigen Maßnahmen reichen noch nicht aus. Wir brauchen zuverlässigere Verbindungen und bessere Angebote für alle Haltestationen im Filstal. Dass die Bahn jetzt plant, nicht erst im Dezember sondern bereits nach den Sommerferien die Zugwende in Stuttgart zu ändern, ist ein gutes Zeichen“, sagt Hofelich. Künftig müssten verspätete Bahnen in Stuttgart nicht mehr wenden und mit Folgeverspätung fahren. Stattdessen stünden dann neue Züge bereit, um pünktlich abzufahren.
In Bezug auf die Bauarbeiten auf der Filstalbahn, welche für erhebliche Verärgerung gesorgt hatten, spricht sich Peter Hofelich dafür aus, künftig Fernverkehrszüge für Pendler aus dem Filstal mit Nahverkehrskarten freizugeben. Diese Option prüfe die Bahn zurzeit. Kein Licht sieht der Abgeordnete bei den Entschädigungen für lang wartende Zugfahrer. „Die Bahn wäre gut beraten, hier nicht mit zweierlei Maß zu messen.“ Letztendlich gehe es für das Filstal aber darum, in der grünen Verkehrspolitik nicht auf dem Abstellgleis zu landen. „Die grün-schwarze Landesregierung ist weiterhin gefordert, greifbare Fortschritte im Nahverkehr schon vor der Eröffnung der Neubaustrecke Stuttgart-Ulm für die Menschen im Kreis zu erreichen. Die Zeit des Redens ist schon lange vorbei“, erklärt Hofelich. „Während das Verkehrsministerium auf zukünftige Verbesserungen verweist, brauchen die Pendler aus dem Kreis endlich kurzfristige Lösungen. Einen Antrag der SPD-Landtagsfraktion für mehr Investitionen in den Schienenverkehr und damit besseres Wagenmaterial hatte Grün-Schwarz dagegen abgelehnt“, zeigt sich Hofelich verwundert. „Die Landesregierung steht gegenüber den Menschen in unserer Raumschaft in der Pflicht.“ Auch der Kreistag sei gefordert. „Wer die ausgestreckte Hand für die Vollintegration in den VVS nicht ergreift, handelt kurzsichtig und fahrlässig für die Zukunft unseres Landkreises!“
PM