Pferde ziehen nach Göppingen

Wenn im Frühsommer das sanierte Stadtmuseum im „Storchen“ mit einer neu konzipierten Ausstellung wiedereröffnet wird, dann wird auch der Außenbereich im neuen Glanz erstrahlen.

MuseumspferdeIm und am Städtischen Museum im „Storchen“ tut sich einiges. In den kommenden Wochen werden Passanten vor allem die Arbeiten im Außenbereich verfolgen können. Dabei werden gleich zwei Ziele erreicht: Zum einen wird das Freigelände in die museumspädagogische Arbeit einbezogen, zum anderen wird die familienfreundlich gestaltete Freianlage der Innenstadt weitere Attraktivität verleihen. Dabei werden die alten Zwinger- und Stadtmauerreste sichtbar bleiben – das 1536 errichtete Fachwerkhaus war einst unmittelbar an die Stadtmauer angelehnt.

Im ummauerten Museumsgarten werden auch weiterhin Ausstellungsstücke wie historische Grenzsteine oder ein Sühnekreuz Platz finden. Der südöstlich gelegene Freibereich hingegen wird als Pflanzenlabyrinth gestaltet – das Labyrinth ist ein altes Gestaltungselement der Gartenkunst, das heute alle Altersgruppen anspricht und Ästhetik mit Spielen verbindet. Damit der Irrgarten auch im Winter Besucher/-innen anzieht, werden immergrüne Buchsbaumpflanzen verwendet. Wer den Weg zur Mitte gefunden hat, wird mit einem Bewegungsspiel zur Entfaltung der Sinne belohnt. Vor allem kleinere Kinder werden zu koordinierten Bewegungen eingeladen. Bänke sorgen für Ruheplätze; ein neuer Treppenaufgang zum benachbarten Klosterneuburg-Platz schafft Durchgängigkeit. Spielskulpturen aus Holz – Pferde zum Beklettern – verweisen auf die im Innern ausgestellten Spielzeuge; schließlich kann Göppingen auf eine lange Tradition der Spielzeugherstellung zurückblicken.

Diese Spielzeugtradition verbindet Göppingen auch mit der thüringischen Stadt Sonneberg, zu der die Hohenstaufenstadt seit 25 Jahren eine offizielle Städtepartnerschaft – und viele bürgerschaftliche Freundschaften – pflegt. Rechtzeitig zum Jubiläum wird der Sonneberg-Platz, zwischen Paradiesgasse und Jugendmusikschule gelegen, neu gestaltet. Im „Masterplan Innenstadt“ ist dieses Schlüsselprojekt nicht ohne Grund mit Priorität I versehen. Auch der Sonneberg-Platz soll zu einem vielfältigen Treff- und Verweilort für alle Altersgruppen und zu einem kinderfreundlichen Spielraum werden. Das zentrale Baumbeet wird vergrößert; ein kreisrundes Holzdeck mit fünf Meter Durchmesser wird zum Sitzen und Verweilen einladen. Die gemauerten Hochbeete sollen ausgeräumt und durch immergrüne Heckenpflanzen, Kleinbäume und Rosen ersetzt werden. Ein neues Beleuchtungskonzept wird den Platz auf im Dunkeln einladend erscheinen lassen. Als identitätsstiftender Blickfang und zugleich als Spielmöglichkeit werden zwei Holzpferde dienen, filigran ausgestaltet und angelehnt an das Sonneberger „Reiterlein auf Pferdlein mit Pfeiflein in Ärschlein“. Ein farblich abgestimmter Fallschutz aus Recycling-Kautschuk wird die Spielfiguren schnell zu einem beliebten Anziehungspunkt für Kinder werden lassen – und ganz „nebenbei“ auf die Städtepartnerschaft Göppingen-Sonneberg und die jeweilige Spielwarentradition hinweisen.

Foto: Die noch unbemalten Prototypen der von der Firma Margarete Ostheimer hergestellten Pferdeskulpturen für das „Storchen“-Freigelände.

 

 

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