Junge Union fordert Abkehr von individueller Förderung unserer Kinder: Keine gymnasiale Oberstufen an Gemeinschaftsschulen und Inklusion in Maßen

Die Junge Union (JU) im Bezirksverband traf sich zu einem Austausch über die aktuelle Bildungspolitik und über die Qualität der Bildungslandschaft mit der baden-württembergischen Kultusministerin Dr. Susanne Eisenmann. Auch der Göppinger JU Kreisverband war in der Diskussion vertreten.

„Bildung ist der Grundpfeiler unserer Gesellschaft und die individuelle Förderung sowie gleiche Bildungschancen stehen für uns im Mittelpunkt“, so der JU Kreisvorsitzende, Simon Weißenfels. Aktuelle Studien belegen, dass die Qualität der Bildung in den letzten Jahren gesunken ist und die vielen kurzfristigen Veränderungen der vormaligen Landesregierung keine Verbesserungen gebracht haben. In ihrer Rede bei der JU betonte Kultusministerin Dr. Susanne Eisenmann: „Wir müssen wieder leistungs- und ergebnisorientierter werden. Dazu gehört auch, dass ‚Schreiben nach Gehör‘ beendet und stattdessen Rechtschreibung ab der ersten Klasse korrigiert werden muss.“

„Vor allem in den Kernkompetenzen Lesen, Rechnen und Schreiben muss es eine Qualitätssteigerung geben“, bekräftigt die stellvertretende Kreisvorsitzende der JU Göppingen, Sonja Grässle.

Nach eigenen Worten setzt die Kultusministerin in der vielfältigen Bildungslandschaft von Baden-Württemberg auf Kontinuität und Stabilität. Die bildungspolitische Sprecherin der JU im Kreis, Simone Grässle, stimmt dem zu und führt weiter aus: „Allerdings sollte die verbindliche Grundschulempfehlung wieder eingeführt werden, da Lehrer den Kenntnisstand der Schüler am besten beurteilen können. Nur so ist eine individuelle Förderung des Kindes möglich. Weiter stellen wir uns gegen die Einführung von gymnasialen Oberstufen an Gemeinschaftsschulen. Schon heute gibt es einen großen Lehrermangel an bestehenden Gemeinschaftsschulen, welcher sich dadurch noch vergrößern wird.“

2015 wurde in Baden-Württemberg das Schulgesetz zur Inklusion verändert und die Eltern können wählen, ob ihr Kind eine Sonderschule oder Regelschule besuchen soll. Etwa 20 Prozent der Inklusionskinder besuchen nun eine Regelschule. „Inklusion darf jedoch nur an den Standorten vorangetrieben werden, wo das bestehende Schulkonzept und die äußeren Gegebenheiten sowie die Ausbildung der Lehrer dies zulassen. Es darf nicht sein, dass in einer Grundschulklasse einige Kinder mit Handicap beschult werden, ohne dass die Lehrkraft dafür fortgebildet ist oder eine pädagogische Unterstützung erhält. Um eine individuelle Förderung erreichen zu können, müssen weitere Lehrkräfte eingestellt werden“, so Weißenfels weiter.

Der Vorsitzende der JU Schurwald, Sebastian Griebling, ergänzt abschließend: „Wir müssen unsere Bildungseinrichtungen fit für die Zukunft machen. Dazu zählt unter anderem, dass Informatik an allen Schularten als Pflichtfach eingeführt wird.“

PM

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