Im zweiten Anlauf: Den abgeänderten Bauantrag für ein Einfamilienhaus mit Büroräumen und Garagen auf dem Areal Hauptstraße 71 nahm der Gemeinderat zur Kenntnis. Die beim ersten Antrag kritisierten Verstöße (unter anderem zu hohe Stützmauern) sind nun vom Tisch. Das Gebäude wurde um rund sechs Meter verschoben, was die Geländemodellierung vereinfacht.
Geldsegen: Hattenhofen erhält vom Zweckverband Uhinger Wasserversorgung 20.000 Euro zurück, die in die laufende Sanierung von Wasserleitungen gesteckt werden. Dies ist das wichtigste Ergebnis aus der jüngsten Verbandsversammlung.
Zwei Monate Belastungen: Über die abschnittsweise Sanierung der Ortsdurchfahrt, die damit verbundenen Umleitungen und Einschränkungen und über die Zeitabschnitte werden Gemeinde und Straßenbauamt regelmäßig informieren. Dies antwortete Bürgermeister Jochen Reutter auf Nachfrage aus dem Publikum. Man werde spürbare Einschränkungen hinnehmen müssen, aber bis Ende Mai sei die Zeit absehbar.
Region befasst sich mit Ortsumfahrungen und alter Bahnlinie
Der Verband Region Stuttgart schreibt seinen Regionalverkehrsplan fort. Der Gemeinderat nahm den Entwurf zur Kenntnis, ohne eine Stellungnahme abzugeben. Die Gemeinde Hattenhofen ist von den vorgesehenen Maßnahmen nicht direkt betroffen. Es geht um die Reaktivierung der Bahnstrecke zwischen Göppingen und Weilheim über Schlat und Bad Boll, die über 200 Millionen Euro kosten würde. Gleichzeitig gibt es Bestrebungen, diese Strecke als Radweg herzurichten. Weitere Maßnahmen sind die Umfahrungen von Albershausen, Bezgenriet und Jebenhausen. Alle drei Maßnahmen stuft die Region als höchst dringlich ein, verweist aber gleichzeitig auf die erheblichen Beeinträchtigungen von Schutzgütern.
Sillerhalle erhält neue Möbel
Die Sillerhalle soll neue Tische und Stühle erhalten. Im Haushalt hat der Gemeinderat dafür 70.000 Euro zur Verfügung gestellt. Auch künftig werden 600 Stühle und 100 Klapptische mit den erforderlichen Tischwägen und Stuhltransportkarren benötigt. Der Gemeinderat legt Wert auf qualitätvolle Möbel, die sich zudem gut stapeln lassen, denn die Lagerkapazität ist beschränkt. Noch nicht entschieden ist, ob die Gemeinde Stühle mit oder ohne Polster beschafft. Bürgermeister Jochen Reutter wird unterschiedliche Angebote einholen und vor Auftragsvergabe eine Bemusterung durchführen, wie zuletzt 2009 vor der Hallensanierung. Wenn möglich, sollen die alten Stühle, sofern sie noch gut sind, in anderen öffentlichen Gebäuden weiterverwendet werden.
Reustadt: Ja zur Tierarztpraxis, nein zum Flachdach
Einer Bauvoranfrage für ein Flachdachgebäude auf dem Grundstück Lachgasse 1 versagte der Gemeinderat bei zwei Enthaltungen das Einvernehmen. Ein Tierarzt möchte dort eine Praxis einrichten und sich optisch von den umgebenden Satteldachgebäuden unterscheiden. Außerdem sieht er in einem Flachdachgebäude eine bessere bauliche und therapeutische Nutzbarkeit. Die Verwaltung sei offen für moderne Hausgestaltung, so Hauptamtsleiter Norbert Baar, könne aber einem Flachdachgebäude in Mitten eines Ensembles von Satteldachgebäuden, in einem historischen Weiler, nicht das Wort reden. Der junge Bebauungsplan aus dem Jahr 2015 lässt dort nur Satteldach zu. Unabhängig davon begrüße die Verwaltung, wenn in dem Gebäude eine Tierarztpraxis eingerichtet wird. Ein Gemeinderat argumentierte im Sinne des Bauherrn: Die von der Umgebung abweichende Nutzung rechtfertige auch eine andere Optik, er empfinde das Vorhaben als schick. Andere Redner sowie die Mehrheit im Gremium teilten die Haltung der Verwaltung und möchten in Reustadt nicht den Weg für Flachdachgebäude freimachen. Der anwesende Bauherr äußerte sich gegenüber dem Gremium enttäuscht über diesen Beschluss.
Hattenhofen erhält „Tankstelle“ für Elektrofahrzeuge
Diskussion um Standort, Eigenkosten rund 6.000 Euro
In Zusammenarbeit mit der EnBW wird in Hattenhofen eine Ladestation für Elektrofahrzeuge installiert. Dies hat der Gemeinderat nach langer und detaillierter Diskussion einstimmig beschlossen. Anstelle des von Verwaltung und EnBW vorgeschlagenen Standorts an der Sillerhalle soll die Station im Bereich zwischen Schulhaus und Areal Ledergasse 2 + 4 errichtet werden.
Projekt soll Elektromobilität voranbringen
Für den Bau solcher Ladestationen hat der Bund ein Förderprogramm aufgelegt, das nach dem „Windhundprinzip“ abgegriffen wird. Er habe daher rasch den Förderantrag stellen müssen, so Bürgermeister Jochen Reutter, um die Förderung von 40 Prozent abrufen zu können. Die Station wird rund 10.000 Euro kosten. Bei einer Förderung durch den Bund bezahlt die Gemeinde 6.000 Euro an Eigenmitteln. Die Station soll durch Ökostrom gespeist werden, was eine Voraussetzung für die Bundesförderung ist. Bei einer Vertragslaufzeit von sechs Jahren liegen die laufenden Kosten bei rund 82 Euro im Monat. Es handle sich nicht um eine Schnellladestation, so Reutter, die wäre dreimal so teuer. Für den Schultes ist die Elektromobilität ein Ansatz, um das Feinstaubproblem zu lösen. Mit dem Verleih von zwei E-Bikes auf dem Rathaus habe man in Hattenhofen viele Einwohnerinnen und Einwohner motivieren können, selbst Elektrofahrräder anzuschaffen. So sehe er auch das Angebot einer Elektrotankstelle. Wie viele Elektroautos es bereits in Hattenhofen gibt, konnte Reutter nicht beantworten. Zumindest einer der Gemeinderäte fährt eines. Die nächste E-Ladetankstelle liegt nach Kenntnis von BM Reutter in der Nachbargemeinde Albershausen
Wo installieren? Wer nutzt? Reicht der Strom?
Als Standort war einer der drei Parkplätze an der Sillerhalle vorgesehen
Wenn man schon einen Parkplatz für die Ladestation aufgeben müsse, so ein Gemeinderat, solle man lieber eine Schnellladestation anbieten, zumal die eh überwiegend auswärtige Fahrer nutzen würden. Ausgiebig diskutierte das Gremium über Ladedauer, Kapazität und Reichweite und Stromversorgung. Ein Gemeinderat bezweifelte, dass die für zwei Säulen erforderliche Stromleistung zur Verfügung gestellt werden kann. Das sei überhaupt das Grundproblem: Wie könne man künftig in Wohngebieten genügend Strom für Elektrofahrzeuge zur Verfügung stellen? Auch wenn man die nächsten Jahre nicht kostendeckend arbeiten könne, so ein Gemeinderat, müsse man die Tankstelle anbieten. Irgendwann werde das sowieso eine gesetzliche Verpflichtung. Mehrere Räte votierten dafür, einen anderen Standort zu suchen, der von der Bevölkerung besser akzeptiert und trotzdem für auswärtige Nutzer schnell zu erreichen ist. Die drei Plätze an der Sillerhalle solle man für den Einkaufsverkehr frei halten. Ein Sprecher schlug den Parkplatz am Sauerbrunnen vor, dort könne man während des Aufladevorgangs die dortigen Freizeitangebote nutzen. Beim großen Parkplatz an der Schule könne man leichter auf „normale“ Parkplätze verzichten, so ein weiterer Gemeinderat und könne den dort Parkenden, beispielsweise dem Personal aus den Läden der Ortsmitte, einen Zusatzservice in Form der E-Tankstelle bieten. BM Jochen Reutter wird die Standortfrage nochmals mit der EnBW besprechen.
PM